Benutzer:Karlderkahle/Gibara

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Die alte Wasch- und Badeanstalt an der Steinstraße - das Foto stammt aus den 50er Jahren - war bis zum 20.Januar 1963 in Betrieb. Dann kamen die Bagger und Abrißbirnen. Nach 108 Jahren mußte das markante Gebäude einem architektonisch nicht sehr gelungenen Kaufhaus weichen. Das „Hamburger Abendblatt“ kommentierte etwas wehmütig und mit einem deutlichen Unterton von Kritik: „Der alte Badeturm an der Steinstraße war schon zu einer Art Wahrzeichen geworden . . _ Etliche Generationen haben sich in seinen Gemauern den Staub der Stadt von der Haut geseift” Am 5. April 1855 war die Wasch- und Badeanstalt am Schweinemarkt eröffnet worden, und die Direktion hatte sie den Einwohnern Hamburgs im „Hamburgischen Correspondenten” bestens empfohlen. Auch über die Grenzen der Hansestadt hinaus fand das Ereignis Beachtung; denn es war die erste Einrichtung dieser Art auf dem gesamten europäischen Festland. Aus der Mitte des kreisrunden Gebäudes ragte ein 45 Meter hoher Schornstein hervor und machte die Badeanstalt zu einem schon von weitem erkennbaren Gebäude. Der Rundbau war von zwei ineinanderliegenden Ringen ausgefüllt. Im inneren Ring befanden sich 33 Waschstände, der äußere Ring enthielt 66 Wannenbäder, die allerdings erst nach und nach fertiggestellt wurden. Getrennte Eingänge für Männer und Frauen befanden sich - dem damals geltenden Verständnis von „Sittlichkeit“ entsprechend - auf jeweils entgegengesetzten Seiten des Baus. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Baden Luxus gewesen. Die meisten Wohnungen, nicht nur in Hamburg, sondern auch in anderen Großstädten Deutschlands, hatten noch kein fließendes Wasser. Die Erbauer der Wasch- und Badeanstalt hatten deshalb die sozialen Ängste geschürt: „Eine unreinliche Bevölkerung verwildert und liefert umso mehr Vergehen gegen die Staatsgesetze, trägt also dazu bei, die Aufrechterhaltung und Erweiterung des kostspieligen Staatsgefängnisses notwendig zu machen. Mangel an Reinlichkeit macht die Bevölkerung umso empfänglicher für verheerende Seuchen wie Cholera, Blatter, Fieber. _ . .” Grundlegend neu war die Möglichkeit, am Schweinemarkt auch seine Wäsche zu waschen. Hölzerne Waschtröge und eine handbetriebene Wäscheschleuder, „Schwungtrockner” genannt, standen den Hausfrauen zu Verfügung. Bis zum Abriß der Waschanstalt war sie rund 14 Millionen Mal in Anspruch genommen worden

Für das runde Parkhaus, das zum ehemaligen Kaufhaus Horten gehörte, musste 1963 ein anderes historisches Gebäude weichen, nämlich die Wasch- und Badeanstalt am Schweinemarkt. Die runde Form des Parkhauses erklärt sich auch aus dem Vorgängerbau, der ebenfalls rund war. Die Wasch- und Badeanstalt wurde am 5.März 1855 eröffnet. Sie hatte 65 Badewannen und 56 Waschbecken. 108 Jahre sorgte das Gebäude für die Reinlichkeit der Hamburger, die noch keine Badewannen in der Wohnung oder im Hause hatten. Am Zugang zur Hochbahnstation Steinstraße befindet sich ein Relief, das an die Anstalt erinnert.

es gab 32 Badewannen für Männer + 16 für Frauen.