Benutzer:Korrupt/Friede auf Erden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Enno Lenze (*1982 in Bochum) ist ein deutscher Museumsdirektor, Buchautor, Journalist und Kriegsberichterstatter.

Enno Lenze wurde 1982 in Bochum geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er mit seinen Eltern in Ruanda in einem Entwicklungshilfeprojekt. 1987 kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Lenze wuchs in Münster und Bochum auf und machte in Bochum Abitur. 1998 wurde Lenze im CCC aktiv[1] und organisierte unter anderem 2002 den Hacktrain, einen Sonderzug zum 19C3.[2]

Lenze begann ein Studium in Berlin und startete 2006 die Geschichtsveranstaltung Historiale,[3] die bis 2012 jährlich geschichtliche Ereignisse oder Epochen in Berlin im Rahmen eines Festivals öffentlich darstellte.[4]

Geschäftliche Tätigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 ging Lenze zurück nach Bochum und baute als Geschäftsführer den 3Gstore.de auf,[5] welcher das in Deutschland ansonsten nur über T-Mobile erhältliche iPhone 3G ohne Vertrag verkaufte. 2009 mahnte der Shop T-Mobile ab,[6] da dort das Angebot des iPhones als „exklusiv“ für Deutschland beworben wurde.

2010 verließ Lenze den 3Gstore[7] und übernahm in Berlin die Geschäftsführung im Berlin Story Verlag.[8] In der Folge erwarb er den Anhalter Hochbunker Berlin, in dem das Museum Berlin Story Bunker eingerichtet wurde.[9] Es folgten die Dokumentation Führerbunker[10] und die Ausstellung Hitler - Wie konnte es geschehen?[11] Nach Aufenthalten in der Ukraine nach dem Angriff Russlands kuratierte Lenze die Ausstellung „Ukrainische Memes“ mit im Ukrainekrieg entstandenen Motiven.[12] Die Ausstellung sei die erste Meme-Ausstellung dieser Art weltweit[13] und wurde auch in der Ukraine rezipiert.[14]

2022 initiierte Lenze nach einer Reise an die ukrainische Front zusammen mit Wieland Giebel das Projekt „Todesmaschine“, die Ausstellung eines zerschossenen russischen Panzers vom Typ T-72B vor der russischen Botschaft in Berlin.[15] Das Projekt konnte nach erheblichen logistischen und bürokratischen Hürden gegen den Widerstand des Bezirksamts Mitte realisiert werden.[16]

Krisen- und Kriegsberichterstattung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Enno Lenze im Interview mit dem Dolmetscher von General Sheikh Ali (2014, Kurdistan)

Nach einer ersten Reise nach Kurdistan (Irak) im Jahr 2011 besuchte Lenze 2012 nach dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien die Region regelmäßig und begann zu berichten, zunächst über die Flüchtlingssituation, nach dem Angriff des IS auf Mossul 2014 von der Situation im Krieg. In der Folge kritisierte Lenze scharf die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien um angebliche Schwarzmarktverkäufe von Bundeswehrwaffen, die den Peschmerga geliefert wurden.[17]

Die Reise 2014 führte zu einer wachsenden Zahl von Anfragen an Lenze als Experte für Krisen- und Kriegsberichte.[18] In den Folgejahren berichtete er unter anderem aus Kurdistan (Irak), Kabul (Afghanistan), von den Massenprotesten in Hong Kong sowie mehrfach aus der Ukraine nach dem Überfall Russlands 2022. 2018 erschien das Buch „Fronturlaub“,[1] in dem die Berichterstattung aus Kurdistan im Vordergrund steht. 2023 folgte „Into the Fire“, welches neben Berichten unter anderem aus Kurdistan und der Ukraine auch eine Militärmesse, die Querdenker-Proteste in Berlin 2020 und die Massendemonstrationen in Hong Kong beschreibt.[19]

Vorgeworfen wird Lenze, dass er mit seinen klar parteiischen und nicht distanzierten Berichten aus verschiedenen Krisengebieten Selbstdarstellung und Katastrophentourismus betreibe.[9][18] Weiter habe er keinerlei formale journalistische Ausbildung. Lenze sieht seine Rolle hingegen darin, zu beschreiben, was er in Kriegs- und Krisengebieten erlebt und die jeweilige Situation vor Ort auch Personen nahezubringen, die von traditionellen Medien nicht mehr erreicht werden. Dabei hält er es nicht für notwendig, seinen eigenen Standpunkt auszublenden.

Die Vernetzung mit weiteren Museen und Einrichtungen der politischen Bildung in Deutschland gestaltet sich aus ähnlichen Gründen schwer. Lenze lehnt insbesondere in Kontexten wie den Diktaturen Hitlers, Putins oder Sadddam Husseins den Beutelsbacher Konsens ab. Grundsätze wie die Forderung nach kontroverser Darstellung geschichtlicher Ereignisse sowie das Überwältigungsverbot betrachtet er als nicht sinnvoll.[20]

Anlässlich seiner klaren Positionierungen gegen Nazis und Rassisten und der offenen Sympathie für die Kurden wird Lenze häufig zum Ziel von Hassbotschaften und Morddrohungen überwiegend von deutschen Rechtsextremisten.[21]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fronturlaub. Wie ich in meiner Freizeit in Kurdistan den Kampf gegen den IS unterstütze, statt unter Palmen zu liegen. Riva Verlag, München, 2018 ISBN 978-3742304377

Into the Fire. Berichte aus Krisengebieten. Berlin Story Verlag, Berlin, 2023. ISBN 978-3742304377

Offizielle Website: https://ennolenze.de/

Literatur von und über Korrupt/Friede auf Erden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

## Disk/Meta ##

https://www.wikidata.org/wiki/Q122363459

Wikipedia:Relevanzcheck/Archiv/2023/Juni#h-Enno Lenze-20230614164300

Wikipedia:Relevanzcheck/Archiv/2019/März#Enno Lenze

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&logid=598220

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Enno Lenze: Fronturlaub: Wie ich in meiner Freizeit in Kurdistan den Kampf gegen den IS unterstütze, statt unter Palmen zu liegen. 1. Auflage. Riva, München 2018, ISBN 978-3-7423-0437-7.
  2. heise online: Mit dem Hacktrain nach Berlin. 13. November 2002, abgerufen am 24. März 2024.
  3. Christoph Hamann, Volker Schröder: Demokratische Tradition und revolutionärer Geist: Erinnern an 1848 in Berlin (= Reihe Geschichtswissenschaft). Centaurus-Verl. & Media, Freiburg 2010, ISBN 978-3-86226-327-1, S. 134.
  4. Historiale - Über uns. Abgerufen am 24. März 2024.
  5. 3Gstore.de - Impressum (Memento vom 25. April 2009 im Internet Archive)
  6. Christian Klaß: Handyshop mahnt T-Mobile wegen iPhone-3GS-Werbung ab. In: Golem.de. 12. August 2009, abgerufen am 28. Januar 2024.
  7. Jürgen Vielmeier: Gründer verkauft 3Gstore.de, will jetzt Mac OS X auf PC-Hardware verkaufen. In: BASIC thinking. 20. Juli 2011, abgerufen am 29. Januar 2024 (deutsch).
  8. Impressum – Berlin Story Verlag. Abgerufen am 10. Januar 2024 (deutsch).
  9. a b Tobias Schmidt: Enno Lenze: Bunkerbesitzer, Kriegsreporter, Twitter-Influencer | NOZ. 2. August 2022, abgerufen am 8. Januar 2024.
  10. Sertan Sanderson: Die letzten Tage im "Führerbunker" – DW – 27.10.2016. In: Deutsche Welle. 27. Oktober 2016, abgerufen am 8. Januar 2024.
  11. Furiose Hitler-Ausstellung in Berlin: Im Bunker der Gewissheiten. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 8. Januar 2024]).
  12. Elizabeth Rushton: Diese Ausstellung zeigt, wie die Ukraine russische Aggression mit Memes bekämpft. 19. November 2022, abgerufen am 8. Januar 2024.
  13. Elena Korowin: Krieg geht viral: visuelle Kultur und Kunst im Ukraine-Krieg (= Image). transcript, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8394-6718-3, S. 139.
  14. Victoria Topol: «Збереження памʼяті про війну – завдання всіх українців». Розмова з Енно Ленце, власником німецького музею про Другу світову. In: LB.ua. 11. Juli 2023, abgerufen am 10. Januar 2024 (ua).
  15. Jan Heidtmann: Berlin: Aktivisten stellen Panzerwrack vor die russische Botschaft. 24. Februar 2023, abgerufen am 8. Januar 2024.
  16. Bizarre Wende im Streit um Panzerwrack in Berlin: Darum zahlt das Bezirksamt Mitte 800 Euro Gebühren zurück. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 8. Januar 2024]).
  17. Enno Lenze: Peschmerga haben nie Waffen der Bundeswehr verkauft. In: Berlin Story News. 4. Januar 2021, abgerufen am 24. März 2024 (deutsch).
  18. a b Andrej Reisin: Wie Enno Lenze versehentlich Kriegsreporter wurde. In: Übermedien. 26. April 2022, abgerufen am 10. Januar 2024 (deutsch).
  19. Enno Lenze: Into the Fire. Berichte aus Krisengebieten. 1. Auflage. Berlin Story Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-95723-192-5.
  20. Enno Lenze: Into the Fire. Berichte aus Krisengebieten. 1. Auflage. Berlin Story Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-95723-192-5, S. 37 f., 49.
  21. Lars Wienand: Enno Lenze: So ist mein Leben mit 581 Morddrohungen. In: T-Online. 18. Juli 2018, abgerufen am 25. März 2024.