Benutzer:Markenbotschafter/Probeartikel
Plexiglas (Marke)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Plexiglas® gilt als die weltweit erste Marke für Acrylglas und ist heute eine der bekanntesten Kunststoffmarken der Welt. Heute hat sich der Markennamen inzwischen zum Inbegriff für Acrylglas etabliert. Der heutige Inhaber der Marke ist die Evonik Industries AG.[1].
Geschichte der Marke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Chemiker Dr. Otto Röhm forschte schon seit Langem an besonderen Kunststoffen mit dem Ziel, eine Art transparentes Gummi zu erschaffen.[2]. Im Rahmen einer Versuchsreihe goß er die Versuchsmasse zwischen zwei Glasplatten und stellte den Ansatz über Nacht auf eine Fensterbank. Am nächsten Morgen entdeckte er einen neuen Kunststoff, der hart und glasklar war und sich zu dem einfach von Glasplatten löste. Der Legende war Otto Röhm „perplex“ über seine Entdeckung und gab dem Kunststoff den Namen „Plexiglas“. Noch im selben Jahr, am 09. August 1933, meldete er „Plexiglas“ als Warenzeichen im Namen der Firma Röhm & Haas an, die durch [Otto Röhm] und [Otto Haas] im Jahre 1907 gegründet wurde. Unter dieser Marke brachte die Firma das erste organische Glas auf den Markt. Die Eintragung des Warenzeichens erfolgte am 04. Dezember 1933 unter der Warenzeichennummer 461639.[3].
1936 übernahm die Filiale Rohm & Haas, die im Jahre 1909 in Philadelphia durch Otto Haas gegründet wurde, das Know-How zur Herstellung von PLEXIGLAS® und erhielt in der Folge die Eintragung der Marke PLEXIGLAS®, die nur für Amerika galt. Die Zusammenarbeit wurde allerdings in Folge des zweiten Weltkrieges unterbrochen.[4]
Im Jahre 1970 verkauft die Familie Haas (USA) ihre Beteiligung an der Röhm & Haas GmbH, und damit auch die Markenrechte an der Marke PLEXIGLAS® für Pan-Amerika, an den Chemiekonzern BASF in Deutschland. Im Zuge dessen wurde das Darmstädter Unternehmen 1971 in Röhm GmbH umbenannt.
1976 gründete die Röhm GmbH mit einem amerikanischen Partner das gemeinsame Tochterunternehmen CYRO Industries, USA, das den amerikanischen Markt mit Acrylglas beliefert. Aufgrund der verlorenen Markenrechte in Amerika werden diese seither unter dem Markennamen ACRYLITE® vertrieben.
1989 wurde das bisherige Familien-Unternehmen Röhm GmbH an den deutschen Konzern Hüls AG verkauft, der später im Konzern der neuen Degussa AG aufging, in welchem die PLEXIGLAS® Produkte der Röhm GmbH eine eigene Business Unit darstellen.
Während dessen wurde im Jahr 1992 aus Rohm & Haas, Philadelphia, und der europäischen Chemie-Gruppe Elf Atochem das Acrylglas-Joint Venture mit dem Namen AtoHaas Americas Inc. Gegründet. 1998 wurden die Joint Venture Anteile von Rohm & Haas durch die Elf Atochem vollständig aufgekauft. Daraufhin fusionierte 1999 AtoHaas Americas Inc. mit Elf Atochem North Inc. zu Atoglas. 2003 bereinigte das Unternehmen seine Acrylglas-Marken: neben PLEXIGLAS® nur in Panamerika verkaufte es seine Acrylglas-Produkte unter der Marke ALTUGLAS® in anderen Marktregionen.[5]
2006 wird die Degussa AG durch den Essener Konzern RAG aufgekauft. Diese wird 2007 in die Evonik Industries AG umgewandelt. Die Geschäfte der ehemaligen Degussa gehen auf das neue Unternehmen Evonik über.[6]
Heute vertreibt die Evonik Industries AG weiterhin sein Originalprodukt PLEXIGLAS® unter dieser Marke in Europa, Asien, Ozeanien/ Australien und Afrika. Auf dem amerikanischen Kontinent werden die Produkte unter der Marke ACRYLITE® vertrieben. Markenrechtliche Gründe trennen – während des gesamten über 80 Jahre dauernden Markterfolgs dieser Marke – das in und nur für Amerika hergestellte Acrylglas PLEXIGLAS® der Firma Arkema von den in die übrigen Weltmärkte gehenden Acrylglas-Produkten der originalen Marke PLEXIGLAS® von Evonik Industries, Deutschland.[7]
Entwicklung von Produkten und Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung von PLEXIGLAS® war ein enormer Durchbruch für die damalige Röhm & Haas AG, denn auf dieser Basis wurde ab den 1930er Jahren bis heute eine sehr breite Produktpalette für vielfältige Anwendungen geschaffen.[6]
1930er und 1940er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1933 beginnt die weltweit erste Herstellung von Gussplatten aus PMMA, die unter dem Warenzeichen PLEXIGLAS® vermarktet werden. Die gegossenen Acrylglasplatten überzeugen schon damals mit den noch heute geschätzten Eigenschaften Transparenz, Brillanz, unübertroffene Witterungsbeständigkeit, Formbarkeit und Bruchfestigkeit. Als gebogene Frontscheibe für Automobile prägt PLEXIGLAS® das Stromliniendesign der 30er Jahre, z.B. im Stromlinen-Rekordwagen der Adlerwerke. 1935 war ein bedeutendes Jahr für die Entwicklung von PLEXIGLAS®. Neben Platten und Blöcken wurden bald die ersten Rohre aus PLEXIGLAS® eingeführt, die mittels Schleudergussverfahren hergestellt wurden. Daneben befassten sich Dr. Otto Röhm und seine Chemiker mit Versuchen zur Herstellung und Verarbeitung von perlförmigen Granulaten und entwickelten die ersten Spritzgießtypen. Hierfür wurden zunächst Blöcke aus PMMA polymerisiert und anschließend gemahlen. Das Granulat wurde dann an Kunden zur Weiterverarbeiten unter dem damaligen Warenzeichen PLEXIGUM® vermarktet. Heute ist das Granulat unter der Bezeichnung PLEXIGLAS® Formmasse bekannt. Diese Produkte im Spritzgussbereich sind bei Haushaltsartikeln, Schreib- und Zeichengeräten, Leuchtenabdeckungen, KFZ-Rückleuchten, Verkehrsanlagen sowie Linsen oder optischen Datenträgern verbreitet. Röhm & Haas erhielt 1937 für die außergewöhnliche Erfindung von PLEXIGLAS® auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille.[8] Damit wurde die Aufmerksamkeit für PLEXIGLAS® im In- und Ausland enorm gesteigert.[9]
1950er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1952 liefen die Patente für PLEXIGLAS® in Deutschland aus, sodass Röhm & Haas gezwungen waren, neue Wege zu beschreiten. Das Produktportfolio wurde in diesem Rahmen erweitert. Durch das Komprimieren der geschmolzenen PLEXIGLAS® Formmasse und der Verwendung von Düsen mit entsprechenden Vorrichtungen konnten die ersten Rohre und Stäbe aus PLEXIGLAS® extrudiert werden, gefolgt von Wellplatten einige Jahre später. Außerdem wurden neue, darunter auch fluoreszierende Farben, eingeführt. Vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg spielt PLEXIGLAS® in den 50er Jahren eine besondere Rolle in Architektur und Design. Schon bald verlieh PLEXIGLAS® neuen Gebäuden durch Balkonverglasungen, Leuchten und Kuppel-Beleuchtungen sowie Lichtwerbung eine besondere Note. Musikautomaten, Leuchtreklamen oder Abdeckhauben für Plattenspieler, so der berühmte „Schneewittchen-Sarg“ SK-4 von Braun, sind weitere Beispiele für die trendsetzende Verwendung von PLEXIGLAS® in den 50er Jahren.[10]
1960er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1968 wurden gereckte PMMA Platten aus PLEXIGLAS® eingeführt (z.B. PLEXIGLAS® GS 215), die u.a. bei der Überdachung des Olympiastadions in München eingesetzt wurden. Die ca. 90.000m² große, transparente Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions aus gereckten PLEXIGLAS® Platten revolutionierte die Architektur und zeigte weitere Perspektiven für die Verwendung im Bauwesen auf.
So fand auch das Blockmaterial aus PLEXIGLAS®, das bereits seit Mitte der 30er Jahre gefertigt und bisher als schusssichere Verglasung in Banken eingesetzt wurde, seinen Weg in die Aquarien- und Unterwasserverglasung. 1967 kam PLEXIGLAS® für die erste Unterwasser-Seilbahn der Welt, die Téléscaphe de Callelongue im Golf von Toulon, westlich von Marseille, zum Einsatz und ermöglichte den Passagieren ein hautnahes Erlebnis bei der Betrachtung der Unterwasserwelt.
Organisch geformtes Geschirr oder avantgardistische Möbel waren weitere Anwendungen. Im „Space-Design“ der von Technikbegeisterung und Pop-Kultur geprägten 60er Jahre wurden die Möglichkeiten von PLEXIGLAS® als Material noch konsequenter ausgeschöpft. Auch im Sanitärbereich wurde PLEXIGLAS® gerne genutzt.
1970er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1971 wurden die ersten Stegplatten aus PLEXIGLAS® eingeführt. Die Hohlraum-Platten mit einem geringen Gewicht und besonders guten Isoliereigenschaften wurden gemeinsam mit der Technischen Universität in Hannover für die Gewächshausverglasung entwickelt. Später wurden diese auch für Terrassenüberdachungen sowie industrielle Verglasungen und weiteren Bauanwendungen eingesetzt. Ein speziell für die Überdachung entwickeltes Installationssystem verstärkte den Absatz zusätzlich. [11] Zu Sicherung des Absatzes und Erhöhung der Umsätze für PLEXIGLAS® Stegplatten wurden daneben verschiedene Beschichtungen für das Material entwickelt, bspw. zur Reduzierung der Kratzempfindlichkeit. Je nach Bedarf wurde Kunden wärmeisolierendes, hoch transparentes oder schlagzähes Material für die Überdachung von Gewächshäusern, Wintergärten oder Terrassen angeboten.
1980er und 90er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch in den 80er Jahren arbeitete man an der Weiterentwicklung der Überdachungsprodukte, zumal der Wettbewerbsdruck seitens anderer Kunststoffe, z.B. Polycarbonat, zunahm. So wurden die Stegplatten mit einer wasserspreitenden „NO-DROP“ Beschichtung versehen, welche die Selbstreinigung der Oberfläche begünstigte. Auch im Bereich des Gewächshausbaus konnte man Verbesserungen der Produkteigenschaften erzielen. 1992 wurden Stegplatten unter dem Namen PLEXIGLAS® Alltop speziell für den Gewächshausbau eingeführt, die eine 100%ge UV-Durchlässigkeit aufweisen und das Wachstum der Pflanzen dadurch begünstigen. Der Markenname hat bis heute Bestand. Im selben Jahr führte man ein weiteres Produkt für die Überdachung ein. Das neue, durchscheinende PMMA unter dem Namen PLEXIGLAS® Heatstop reflektiert mittels einer integrierten Beschichtung auftreffende Sonnenenergie, sodass die Aufheizung des Innenraums und die Klimatisierungskosten deutlich reduziert werden konnten. Dies wurde im Rahmen einer Simulationsrechnung in Zusammenarbeit mit der TH Köln bestätigt. Das zunächst in Form von Massiv-, später auch in Form von Well- und Stegplatten verfügbare Material kommt bis heute in Lichtkuppeln, Wintergärten, Tonnengewölben, Haltestellen oder auch Lichtbändern zum Einsatz. Auch im Rahmen der Blockproduktion machte man Fortschritte. 1982 konnten in bereits Blöcke in einem Format von 380 x 180 cm herstellen. Die Anforderungen im Hinblick auf höhere Dimensionen sind seither stets gestiegen.
Die Forschung im Bereich von High-Tech Oberflächenveredelungen führte Anfang der 90er zu einem weiteren Höhepunkt in der Produktgeschichte. Ein neues Material, das anspruchsvolle Gebäudeschutzanforderungen erfüllte und daneben auch sehr bruchfeste Produkteigenschaften aufwies, ermöglichte die Herstellung von Lärmschutzwänden, zunächst im Guss-, später auch im Extrusionsverfahren, die unter der Namen PLEXIGLAS® Soundstop vermarktet wurden. Ab 1991 konnte Platten mit einer Dicke bis zu 25mm auch im Extrusionsverfahren produziert werden, dies war vorher nur im Guss-Verfahren möglich. Im Bereich der Formmassen brachte die Firma Röhm im Jahr 1983 erste wärmeformbeständigere Typen auf den Markt für Anwendungen, in denen der Einsatz hitzebeständiger Kunststoffe notwendig ist. Diese wurden im Lauf der Jahre weiterentwickelt. Einen Durchbruch erreichte man u.a. 1996 mit der Entwicklung von PLEXIMID®, eine Polymethylacrylamid, welches im Vergleich zu PLEXIGLAS® eine verbesserte Wärmeform- und Chemikalienbeständigkeit aufwies. PLEXIMID® kommt beispielweise als Lichtleitern bei Automobilleuchten zum Einsatz.
Ab 2000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Intensivierung der Forschung und Entwicklung zu Beginn des 21. Jahrhunderts führte zu einer Reihe von neuen Produktentwicklungen und –modifikationen für die unterschiedlichsten Marktsegmente. [12] Die folgende Tabelle enthält eine Auswahl an PLEXIGLAS® Halbzeugen, die seit 2000 eingeführt wurden:
Jahr | Produktbezeichnung | Beschreibung |
---|---|---|
2001 | PLEXIGLAS® Satinice | gegossene PMMA-Platten mit matter Oberfläche für Design- und Lichtanwendungen |
2001 | PLEXIGLAS® Resist | Schlagzähe PMMA-Platten für industrielle Anwendungen |
2002 | PLEXIGLAS® truLED® | heute unter der Familienmarke PLEXIGLAS® LED; auf bestimmte Wellenlängen optimierte PMMA-Platten für hinterleuchtete Anwendungen, z.B. Lichtwerbung |
2002 | PLEXIGLAS® Blöcke im Großformat | monolithische Blöcke im 3 x 8 m Format mit einer max. Dicke von 500 mm durch Lamination |
2002 | PLEXIGLAS® Gallery | heute als PLEXIGLAS® UV 100 bezeichnet; PMMA-Platten für die Bildverglasung mit 100% UV-Schutz |
2002 | PLEXIGLAS® Optical RP | PMMA-Platten für die Rückprojektion |
2003 | PLEXIGLAS® Rohre | farbige PMMA-Rohre |
2003 | PLEXIGLAS® Multicolor | mehrschichtig gegossene PMMA-Platten bestehend aus verschiedenen Farbschichten |
2004 | PLEXIGLAS® Textures | Gegossene strukturierte PMMA-Platten (Trendline) |
2004 | PLEXIGLAS® Dual Color® | heute unter der Familienmarke PLEXIGLAS® LED; gegossene PMMA-Platten mit Farb-Wechsel-Effekt für die Lichtwerbung |
2004 | PLEXIGLAS® Flourescent | Farbige gegossene PMMA-Platten in floureszierenden Farben |
2005 | PLEXIGLAS® Radiant® | heute PLEXIGLAS® Reflections; extrudierte PMMA-Platten mit Regenbogeneffekt |
2006 | PLEXIGLAS® Sterling | mehrschichtig extrudierte PMMA-Platten in Metallic-Farben |
2007 | PLEXIGLAS® Hi-Gloss | Mehrschichtig extrudierte PMMA-Platten bestehend aus fabrlosen und farbigen Schichten zur Intensivierung des Oberflächenglanzes; später Zusammenfassung aller mehrschichtigen Produkte unter der Familienmarke |
2007 | Endlighten® | heute als PLEXIGLAS® LED bezeichnet; Transparente gegossene PMMA-Platten zur Beleuchtung über die Materialkanten |
2008 | Endlighten® Stäbe | heute als PLEXIGLAS® LED Stäbe bezeichnet |
2008 | PLEXIGLAS® Rohre | Erweiterung des Rohr-Programms um extrudierte Rohre mit einem Durchmesser bis zu 500mm und einer Wandstärke bis zu 20 mm |
2008 | PLEXIGLAS® Optical MR | Extrudierte PMMA-Platten mit nachträglich aufgebrachter Kratzfest-Beschichtung |
2010 | PLEXIGLAS® Stegplatten mit Anti-Algen-Ausstattung | AAA-Beschichtung sorgt für Selbstreinigungseffekt |
2010 | Endlighten® T | Heute als PLEXIGLAS® LED bezeichnet; Weiterentwicklung von Endlighten® mit erhöhter Transparenz |
2010 | PLEXIGLAS® Hi-Gloss (Dekor) | Extrudierte PMMA-Platten mit auflaminierten Dekormustern |
2011 | PLEXIGLAS® Optical HC (Hard Coated) | Extrudierte PMMA-Platten mit Inline-Kratzfestbeschichtung |
2012 | PLEXIGLAS® LED WM51 | Blöcke bis zu 30mm speziell entwickelt für Leuchtbuchstaben |
2012 | PLEXIGLAS® WH46 SC | für seitliche Beleuchtung, z.B. von City-Light-Postern |
2012 | PLEXIGLAS® 0M200 SC | Extrudierte PMMA-Platten mit verbesserten Lichteigenschaften speziell für die Leuchtenindustrie |
2012 | PLEXIGLAS® LED (Endlighten® T) | Extrudierte Nachfolgevariante von Endlighten® T mit verbesserten lichttechnischen Eigenschaften und Dickentoleranzen |
2014 | PLEXIGLAS® Stegplatten | Modifikation des Stegplatten-Programms durch breitere Stegabstände zur Verbesserung der Durchsicht |
PLEXIGLAS® heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anwendungen von gegossenem und extrudiertem PLEXIGLAS® haben sich in den letzten Jahrzehnten vielfältig entwickelt. Heute werden daraus designorientierte und technische Produkte gefertigt. PLEXIGLAS® wird bis heute in so unterschiedlichen Bereichen wie dem Möbelbau, der Kommunikationstechnik, dem Messebau, der Luft- und Raumfahrt, der Optoelektronik und dem Bau von Seewasseraquarien verwendet. Neben PLEXIGLAS® Platten, Folien, Rohren und Stäben nehmen PLEXIGLAS® Formmassen als Ausgangsprodukt für alle Spritzgieß- und Extrusionsanwendungen einen zentralen Platz innerhalb des Portfolios der Polymethylmethacrylate ein.
Werbung und Marketing
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Logohistorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Eintragung der Wortmarke PLEXIGLAS® wurde diese auch von Logos begleitet, die sich im Laufe der Jahre verändert hatten: [13]
Jahr | Logo | Beschreibung |
---|---|---|
1939 | Erstes Logo der Marke PLEXIGLAS® | |
1942 | Das Logo von 1942 wurde im Jahr 1940 erworben. Die "PLEXIGLAS® -Rune" stellt die Buchstaben P und X dar (deshalb auch Bildzeichen "PX" genannt) und wurde mit dem Namenszug PLEXIGLAS® in Großbuchstaben als einheitliches Ganzes verbunden | |
1952 | 1951/52 wünschte die damalige Verkaufsabteilung anstelle des Schriftzugs in Versalien einen charakteristischen Namenszug in Schreibschrift, worauf ein solcher entwickelt wurde. Den Schriftzug verband man mit dem Runenzeichen. Da das kombinierte Logo sperrig war und sich in der Werbung nur schwer verwenden ließ, trat die Rune in den Hintergrund und der Schriftzug PLEXIGLAS® wurde bevorzugt. | |
1957 | Ab 1957 wurde das Bildzeichen "PX", also die Rune, in Kombination mit den Worten "Röhm & Haas Kunststoffe" bis in die 1960er Jahre verwendet | |
1965 | Aus der Kampagne mit der Werbefigur des „König Acrylius“ wurde der Schriftzug übernommen. | |
2002 | 2002 entstand dieses Logo, welches den Zusatz „the original from Röhm“ beinhaltete. Damit versuchte das Unternehmen gegen den inflationären Gebrauch des Begriffs „Plexiglas“ für alle Arten von Kunststoffen anzukämpfen und sich auch vom verstärkten Wettbewerb abzusetzen. Die blaue „Plexiglas® -Turbine“ stellt die Extrusionsschnecke dar, die beim Herstellungsprozess von extrudierten Platten benötigt wird. | |
2011 | Im Jahr 2011 wurden die Marke „Plexiglas“ und das Logo relauncht. Die „Turbine“ wurde durch den „Swing“ ersetzt. Dieser steht für Offenheit, grenzenlose Kreativität und Dynamik und soll zum Ausdruck bringen, dass PLEXIGLAS® sich seit über 70 Jahren in unterschiedlichsten Anwendungen immer wieder neu erfindet – angefangen bei Architektur, Automobilbau über Medizintechnik bis hin zur Energiegewinnung. PLEXIGLAS® ist der inspirierende Kunststoff, um die Zukunft zu formen. |
Sonstige Kampagnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1957
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem Auslaufen der Patente in Deutschland hatte Röhm & Haas stark dagegen anzukämpfen, dass der Name PLEXIGLAS® unkritisch und fast schon inflationär für alle Arten von Acrylglas, also als Gattungsbegriff, verwendet wurde. Das Unternehmen hat immer versucht, dem entgegen zu wirken und klarzustellen, dass PLEXIGLAS® das Warenzeichen und einzig der Name des Röhm-Produktes ist. Ein Resultat dieser Bemühungen ist diese Anzeigenserie „Fingerzeiger“ aus dem Jahr 1957.
1963
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1963 entstand die Werbefigur des König Acrylius, abgeleitet von der Gattungsbezeichnung Acrylglas. In diesem Jahr hatte sich Röhm & Haas entschieden, mit Anzeigen in der meinungsbildenden Presse zu werben - vorher hatte man sich auf Direktwerbung und einzelne Inserate in Fachzeitschriften beschränkt. Um nachhaltig zu unterstreichen, dass PLEXIGLAS® wegen seiner hervorragenden Lichtdurchlässigkeit und unübertroffenen Alterungs- und Witterungsbeständigkeit unter den Kunststoffen eine königliche Stellung einnimmt, wurde als fröhliche Kontaktfigur für diese Botschaft der König Acrylius erfunden. Er sollte es dem Unternehmen erleichtern, die Ansprache zu personalisieren und das Produkt besser zu veranschaulichen.
Im Rahmen der „König Acrylius“-Kampagne wurde der Werbefilm PLEXIGLAS® - 253,000 Stunden produziert, der das Fachpublikum über die verschiedenen Anwendungen von PLEXIGLAS® informierte. Der Film erhielt im Juni 1965 als erster deutscher Werbefilm den Grand Prix du Cinema auf den 12. Internationalen Filmfestspielen in Cannes und wurde 1966 in New York als bester Werbefilm außerhalb Nordamerikas ausgezeichnet. [14]
Ab 2000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang des 21. Jahrhunderts fokussierte man sich im Marketing verstärkt auf die Betonung der Vielfalt des Materials, um von dem Image eines transparenten Kunststoffes wegzukommen. 2003 führte man hierzu unter dem Leitmotiv „PLEXIGLAS® - It’s Magic“ die Magic Box ein, die eine Reihe von Produktmustern enthielt und an ca. 50.000 Designer und Architekten verteilt wurde. Das „Magic“ - Konzept wurde daneben in sämtlichen Messeauftritten umgesetzt. [15] Daneben wurden Anzeigen zur Kampagne in Fachzeitschriften, z.B. „Selbst ist der Mann“, geschaltet.[16] Zusätzlich wird neben dem Product Placement in TV-Beiträgen, z.B. „Schöner Wohnen“, ein eigener Video-Kanal unter dem Namen PLEXIGLAS® TV gestartet, in dem Kurzbeiträge zu verschiedenen Anwendungen gezeigt werden.[17]
2010 folgte eine zweite Auflage der Magic Box unter dem Namen „Inspiring Case“, die neben Mustern auch Beispieldemonstrationen in Verbindung mit Licht ermöglichte. Getreu dem Markenkern „Inspiration“ folgt man der Markenvision: PLEXIGLAS® ermöglicht aufgrund einzigartigen, funktionalen und ästhetischen Materialeigenschaften immer wieder neue Anwendungen in Produktdesign und Architektur, im Automobilbau und der Medizintechnik bis hin zur Energiegewinnung. PLEXIGLAS® inspiriert, um die Zukunft zu formen.“ Die Leitvision wird seither in sämtlichen Kommunikationskanälen mit dem Fokus auf Online-Marketing kommuniziert und umgesetzt.
2006
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Marke PLEXIGLAS® gehört seit 2006 zum Kreis der Marken des Jahrhunderts. Diese Auszeichnung wird durch die „Deutschen Standards“ an Produkte vergeben, die sich durch die Bekanntheit, Qualität und Verfügbarkeit besonders auszeichnen.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beil, R. (Hrsg.): PLEXIGLAS® Werkstoff in Architektur und Design, Darmstadt 2007, ISBN-13: 978-3879099252
- Langenscheidt, F. (Hrsg.): Deutsche Standards: Marken des Jahrhunderts, Köln 2006, ISBN-13: 978-3834920447
- Röhm GbmH (Hrsg.): 100 Jahre Zukunft. Die Röhm GmbH von 1907 bis 2007, Darmstadt 2007, ASIN: B0108GGRMU
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Markenlexikon,
- ↑ Plasticker,
- ↑ DPMA Markenregister,
- ↑ Evonik Geschichtsportal,
- ↑ Altuglas International
- ↑ a b Evonik Röhm GmbH Geschichtsportal
- ↑ Geschichte der Marke PLEXIGLAS®
- ↑ Frankfurter Neue Presse
- ↑ Wittig, E. (2007): 100 Jahre Zukunft. Röhm GmbH von 1907 bis 2007, Darmstadt 2007, S. 39
- ↑ Buchholz, K. (2008): PLEXIGLAS® - Werkstoff in Architektur und Design, Darmstadt 2008, S. 64
- ↑ Wittig, E. (2007): 100 Jahre Zukunft. Röhm GmbH von 1907 bis 2007, Darmstadt 2007, S. 92
- ↑ Evonik Pressemeldungen,
- ↑ Logohistorie
- ↑ Wittig, E. (2007): 100 Jahre Zukunft. Röhm GmbH von 1907 bis 2007, Darmstadt 2007, S. 80
- ↑ Design in Acrylics, Darmstadt 2006
- ↑ [ https://www.plexiglas-shop.com/pdfs/de/Sonderdruck_2010_Licht_de.pdf Selbst-ist-der-Mann, PLEXIGLAS® Sonderdruck]
- ↑ PLEXIGLAS® TV Kanal
- ↑ Langenscheidt, F. (Hrsg.): Deutsche Standards: Marken, Köln 2006, S. 396
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Evonik Industries AG (deutsch / englisch)
- Internetpräsenz der Marke PLEXIGLAS® (deutsch / englisch)