Benutzer:Marketia/Artikelentwurf

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crea-m5 ist eine Methode, die der kreativen Problemlösung dient und systematisch sowie ganzheitlich zu neuen Innovationen führen soll. Das Verfahren teilt den Kreativ- und Innovationsprozess in fünf aufeinander aufbauende Phasen: message, matching, mining, moving, mission. crea-m5 ist eine Kurzform für „Kreativität (crea) in fünf m-Teilschritte (m5)“.

Entstehung und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In mehr als 150 Praxisprojekten und zahlreichen wissenschaftlichen Forschungsprojekten ist die Methode crea-m5 in mehrjähriger Forschungsarbeit entwickelt worden. Das Ergebnis ist ein synergetischer und interdisziplinärer Handlungsansatz, um Innovationen systematisch zu initiieren und umzusetzen. Im Rahmen der Forschungen entstand neben crea-m5 ein holistisches CREA-LEADERSHIP-Kompetenzmodell. Es stützt sich auf zentrale Aussagen der analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung[1] und liefert wichtige Erklärungsanstätze für individuelle und kollektive Rollen sowie Rollenbilder innerhalb des Innovationsprozesses. Hier lassen sich beispielsweise die Rollen der Auftraggeber, Teammitglieder, Mentoren oder Interessensgruppen nennen. Mit Hilfe der Methode crea-m5 gelingt eine integrative Verbindung von unterschiedlichen Forschungs- und Erklärungsansätzen wie beispielsweise die Psychologie, die Soziologie, die Systemtheorie, das Wissensmanagement, die Führungstheorie, die Kreativitätsforschung und die Kompetenzforschung. Speziell bei der Kompetenzforschung lassen sich Rollen und Rollenbilder nach der fachlichen, methodischen, sozialen, persönlichen und intuitiven Kompetenz darstellen und durchspielen. Diese Konzept zeichnet sich durch eine klare Struktur, effiziente Prozesslogik sowie praxisorientiert Umsetzung aus.

Phasenkonzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Methode crea-m5 strukturiert den kreativen Veränderungsprozess in fünf Teilschritte. Schritt für Schritt wird eine Innovation entwickelt und erlebbar gemacht.

message-Phase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ersten Phase MESSAGE[2] geht es um eine visionäre, nachhaltige und systemische Ausrichtung des wirtschaftlichen Handelns. Ziele und Aufgaben werden herausgearbeitet, reflektiert und festgehalten. In dieser Startphase verschafft man sich einen Überblick, klärt die Ausgangssituation (Systemische Situationsanalyse) und macht sich die nachhaltigen Auswirkungen des eigenen Handelns bewusst. Am Ende soll eine Dokumentation in Form eines Projektplans vorliegen. Er enthält die wesentlichen Eckdaten und Meilensteine des Vorhabens. Der Kreativitätsprozess befindet sich in der Vorbereitungsphase (Präparation), der Schwerpunkt liegt auf dem kreativen Umfeld (crea-press), der Ideensuche (pre-search), der Instruktion (Briefing) und dem Ziel-Coaching.

matching-Phase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Phase MATCHING[3] beschäftigt sich damit, die einzelnen Dimensionen des CREA LEADERSHIP Wahrnehmungs- und Beurteilungsmodells (sensomotorisches Empfinden, phantasievoll-schöpferisches Intuieren, analytisch-logisches Denken, vitarativ-harmonisches Fühlen) näher kennen zu lernen. Je nach Ausprägung der einzelnen Dimensionen des Wahrnehmungs- und Beurteilungsfeldes ergeben sich unterschiedliche Typenmerkmale und Stärken (Inneres Team). Den Grundstock der Persönlichkeitsentwicklung als ein holistisch-reflektierendes Handeln und Reflektieren bilden Teilintelligenzen. Sie speisen das kreatives Potenzial. Für den Erfolg eines Unternehmens spielen die Kompetenzen als angewandte Intelligenz und Kreativität des einzelnen Mitarbeiters sowie das Zusammenspiel des Teams eine zentrale Rolle. CREA LEADERSHIP bietet ein Kompetenzmodell, um die Individual- und Teamkompetenzen je nach Aufgabenstellung zusammenzustellen (Teambildung) und im Zeitablauf weiter zu entwickeln (Teamentwicklung). Dabei kann man die Eigenperspektive (Eigenbild) und die Fremdperspektive (Fremdbild) nutzen, um ein möglichst ganzheitliches Bild von einer Person oder einer Gruppe zu gewinnen.

mining-Phase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dritte Phase MINING[4] bildet die zentrale Wissenskomponente für CREA LEADERSHIP. Es handelt vom vorhandenen bzw. verfügbaren Wissen und aus welchen Quellen es gewonnen wird bzw. werden kann. Das geschürfte Wissen bildet die Wissensbasis der Wahrnehmung, Beurteilung und Handlung. Das Auseinandersetzen mit dem vorhandenen Wissen kann zu neuen, innovativen Lösungen führen. Diese Wissensrecherche bildet ein wichtiges Fundament innerhalb jedes wissenschaftlichen und empirischen Projektes. Wissen wird zum zentralen Erfolgsfaktor. Die Verbindung von personalen und organisationalen Komponenten des Wissens sowie des Lernens entscheidet über den Erfolg einer lernbereiten und offenen Organisation (Management des vernetzten Wissens). Darüber hinaus steht man vor der Aufgabe, das Beobachtungsfeld und die zu erfassenden Daten und Informationen zu strukturieren und auszurichten, um daraus Wissen und Kompetenzen zu generieren (Radarmodell der Wahrnehmung).

moving-Phase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der vierten Phase MOVING[5] will man zusätzlich zum expliziten Wissen das implizite verfügbar machen, um neues, innovatives Wissen zu schaffen. Auf der Suche nach einzigartigen Wissensquellen muss man neue Wege gehen. Die intuitive Wahrnehmung und Beurteilung wird zu einer wichtigen Ergänzung für die holistische Ideen- und Entscheidungsfindung. Mit der MOVING-Phase besitzt CREA LEADERSHIP eine besondere Möglichkeit, neues Wissen zu generieren. Bestehende Sichtweisen, Märkte und Pfade werden gezielt verlassen, um neue Perspektiven einzunehmen und Horizonte zu erweitern. Es geht darum, neue Märkte zu schaffen, die noch von keiner Konkurrenz besetzt sind. In diesem Zusammenhang sprechen W. Chan Kim und Renée Mauborgne von der Strategie zur Eroberung blauer Ozeane.[6] Die blauen Ozeane stehen dabei als Metapher für nicht erschlossene Märkte, für die Erzeugung von Nachfrage mit der Aussicht auf höchstprofitables Wachstum. Innerhalb der Methode crea-m5 lässt sich das kreative Potenzial durch den Einsatz von Kreativitätstechniken systematisch entwickeln, verbessern und nutzen. Dabei lassen sich Kreativitätstechniken auf der Basis linearer, lateraler und holistischer Denkstrukturen differenzieren. Je ganzheitlicher einzelne Teilintelligenzen (senso-motorische, analytisch-logische, holistisch-reflektierende, phantasievoll-schöpferische, vitarativ-harmonische Intelligenz) angesprochen und eingebunden werden, umso kreativer ist das Ergebnis des kreativen Prozesses.

mission-Phase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünfte Phase MISSION[7] postuliert Kreativität als den zentralen Erfolgsfaktor für unternehmerisches Handeln. Durch seine Phantasie besitzt der Mensch die schöpferische Kraft, die Welt nach seinem Willen zu gestalten. Seine Vision wird seine Mission. Die Ideen werden in die Tat umgesetzt. Ohne Visionen gibt es keine Mission. Ohne Innovationen gibt es keine Zukunft. Dank seiner Kreativität wird der Visionär zum „Zukunftsgestalter“. Auch für Unternehmen steht die Vision am Beginn der unternehmerischen Selbstbestimmung. Die äußere und innere Dynamik, denen die Unternehmung ausgesetzt ist, fordert von einem kreativen Management eine laufende Wahrnehmung und Anpassung an neue Situationen sowie den Willen und die Fähigkeit, mit dem Wandel zu leben und sich immer wieder neu zu definieren. In diesem Zusammenhang nehmen die kreativen Mitarbeiter eine entscheidende Rolle ein. Die wichtigste Ressource unserer Zukunft - die Kreativität - lässt sich in den Köpfen der Menschen erschließen. In der Philosophie von CREA LEADERSHIP verschmelzen die Dimensionen Innovation, operative Exzellenz, Mitarbeiter und Nachhaltigkeit zu den Erfolgstreibern der Zukunft und sichern eine auf nachhaltiges Wirtschaften begründete Alleinstellung des Unternehmens.

Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innovative Prozesse und ihre Phasen folgen einem kreativen Muster und können systematisch beschrieben werden. Grundlegende Überlegungen hierzu gehen auf Beobachtungen des deutschen Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz (1884) und des französischen Mathematikers Henri Poincaré (1908) zurück. Graham Wallas hat diese Beobachtungen schließlich 1926 zu einer systematischen Theorie des kreativen Denkens zusammengefasst.[8] Kreativität wird in diesem Kontext nach der grundlegenden Definition des Nobelpreisträgers für Physik Gerd Binnig als Fähigkeit zur Evolution verstanden.[9] Sie erschließt sich im Ermöglichen von Wechselwirkungen zwischen Wirkungseinheiten.[10] Das prozessuale Konzept von Präparation, Inkubation, Illumination und Verifikation nach Wallas oder die Prozessschritte von Isolation, Attraktion, Reproduktion, Mutation und Selektion im Sinne eines fraktalen Darwinismus nach Binnig[11] bilden wichtige wissenschaftliche Fundamente. Der Kreativitätsprozess ist aber gleichzeitig auch immer sozialer und psychologischer Natur. Deshalb ist es wichtig, die Evolution als Übergang der bisherigen in eine neue Situation organisatorisch, soziologisch und psychologisch zu begleiten. In diesem Zusammenhang hat das Kraftfeld-Modell von Kurt Lewin große Beachtung erfahren. Er geht in seinem Modell davon aus, dass Organisationen nach sozialen Gleichgewichtszuständen streben. Kreativität führt zu einem Übergang zwischen zwei Gleichgewichtszuständen. Die bisherige Lösung und der alte Gleichgewichtszustand geraten durch die neuen und kreativen Lösungsansätze in Ungleichgewicht. Die Unternehmung bewegt sich zwischen Schöpfung und Zerstörung, Ordnung und Chaos sowie Konstruktion und Destruktion. Deshalb ist es wichtig, die unterstützenden und blockierenden Kräfte klar zu erkennen und in den Prozess einzubeziehen.[12] Bisherige Ansätze unterstützten konzeptionell nur einzelne Phasen des Kreativ- und Innovationsprozesses. Im Vergleich dazu bietet die Methode crea-m5 ein ganzheitliches Rahmenkonzept in fünf Phasen, um ein systematisches Innovationsmanagement zu erreichen. So kann der Kreativ- und Innovationsprozess gezielt angestoßen und erfolgreich gesteuert werden.

Praxis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Methode crea-m5 bietet einen klaren Handlungsrahmen für den praktischen Einsatz und hat sich bereits bewährt. Das zielorientierte und wirkungsvolle Prozessmodell erlaubt sowohl effektives als auch effizientes Innovationsmanagement. In zahlreichen Praxisfällen wurde die Methode im Rahmen von Projekten und Innovationsvorhaben angewendet und getestet. Mit Hilfe von eigens entwickelten phasenorientierten Formaten ermöglicht crea-m5 strukturierte Metaperspektiven der Systemanalyse. Das Konzept ist so leicht visualisierbar und gut nachvollziehbar.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochem Müller, Jürgen Rippel: CREA LEADERSHIP - Der kreative Weg zur Innovation. Marketia Publishing, Ansbach 2011.
  • Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation, Erfolgreiches Innovationsmanagement in fünf Schritten.Marketia Publishing, Ansbach 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl Gustav Jung: Psychologische Typen. Erstmals erschienen 1921, gesammelte Werke Band 6, Walter Verlag, Solothurn/Düsseldorf 1995.
  2. Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation. Ansbach 2014, S.55-87.
  3. Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation. Ansbach 2014, S. 88-137.
  4. Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation. Ansbach 2014, S. 138-171.
  5. Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation. Ansbach 2014, S. 172-199.
  6. W.Chan Kim, Renée Mauborgne: Der blaue Ozean als Strategie - Wie man neue Märkte schafft wo es keine Konkurrenz gibt. München 2005.
  7. Jochem Müller, Jürgen Rippel: crea-m5 - Systematisch zur Innovation. Ansbach 2014, S. 200-233.
  8. Graham Wallas: Art of Thoughts. C.A. Watts & Co., London 1926.
  9. Gerd Binnig: Aus dem Nichts - Über die Kreativität von Natur und Mensch. München/Zürich 1989, S.20.
  10. Gerd Binnig: Aus dem Nichts - Über die Kreativität von Natur und Mensch. München/Zürich 1989, S. 27.
  11. Gerd Binnig: Aus dem Nichts - Über die Kreativität von Natur und Mensch. München/Zürich 1989, S. 143.
  12. Jochem Müller, Jürgen Rippel: CREA LEADERSHIP. Ansbach 2011, S. 382-387.