Benutzer:Maturion/Griechen in Georgien

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Die Griechen in Georgien sind eine ehemals bedeutende Minderheit in der Kaukasusrepbulik. Die überwiegend aus Pontos-Griechen und zum Teil auch Urum bestehende Bevölkerungsgruppe[1] verließ das Land seit 1991 größtenteils. Lebten 1989 noch über 100.000 Griechen in Georgien[2] waren es 2002 nur noch knapp 17.000 (inkl. Abchasien).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deportation 1939 und Rückkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1989 lebten rund 100.000 Griechen in Georgien, die meisten von ihnen im Gebiet Zalka und im angrenzenden Tetrizkaro.[3]

Seit dem Zerfall der Sowjetunion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1990er-Jahre kam es in Georgien zu einem Bürgerkriegt. Die Regionen Abchasien und Südossetien erreichten nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg ihre De-Facto-Eigenständigkeit, der Landesteil Adscharien spaltete sich ebenfalls weitgehend ab, Anhänger des gestürzten Präsident Swiad Gamsachurdia sorgten für Unruhe. Es kam zu einem drastischen Anstieg des georgischen Nationalismus, darüber hinaus war die wirtschaftliche Lage des Landes war prekär. Zehntausende Griechen emigrierten nun in ihre historische Heimat, zum Teil auch nach Zypern, Russland und Westeuropa.

Siedlungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf ganz Georgien bezogen machten Griechen nie mehr als 2,5 % der Gesamtbevölkerung aus, sie waren jedoch meist auf einige Gebiete konzentriert, in denen ihr Anteil deutlich höher war.

Siedlungsschwerpunkte sind bzw. waren Abchasien (siehe auch Griechen in Abchasien), die Hauptstadt Tiflis, die Munizipalität Dmanissi sowie insbesondere die Munizipalität Zalka, wo Griechen bis Anfang der 1990er-Jahre die Bevölkerungsmehrheit bildeten[4]. Beim Zensus 1959 waren im Gebiet Zalka fast 62 % der Bevölkerung Griechen - gegenüber 3,3 % Georgiern, 2,2% Russen und 27,9 % Armeniern. Im benachbarten Kreis Tetrizkaro betrug ihr Anteil 17,4 %. Ihr Siedlungsgebiet dort war besonders auf den westlichen, an Zalka angrenzenden Teil beschränkt, wo es zahlreiche mehrheitlich von Griechen bewohnte Dörfer gab. Kleinere Minderheiten gab es auch um Kobuleti und Bordschomi.

Nachdem die Mehrheit der Griechen Anfang der 1990er-Jahre emigrierte wurden viele ehemals griechische Dörfer verlassen, häufig blieben nur ältere Menschen zurück. In ihren ehemaligen Zentren Zalka und Tetrizkaro fiel der Anteil der Griechen von fast 70 % auf 22 % bzw. von knapp 20 % auf 5 % im Jahr 2002[5].

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der extrem langen Zeit, die die meisten Pontos-Griechen vom Rest des griechischen Sprachraums getrennt waren, sprach 1989 nur noch ein Teil von ihnen Griechisch. Diejenigen, die Griechisch noch beherrschten waren Sprecher des Pontischen, einem ehemaligen griechischen Dialekt, der sich in Folge der langen Trennung zur eigenen Sprache entwickelt hatte. Eine weitere wichtige Sprache und lokale Besonderheit der Griechen in Georgien war das Urumische. Viele Griechen waren durch die ehemals türkische Herrschaft im Laufe der Jahrhunderte turkisiert worden und sprachen eine Turksprache, deren Ursprünge nicht eindeutig geklärt sind - das Urumische[6], Diese Sprache [7] Besonders in Zalka waren die meisten Griechen Sprecher des Urumischen, Ende der 1980er-Jahre gab es dort 20 urumisch- und 10 pontischsprachige Dörfer[8]. Viele urumischssprachige Griechen hatten eine negative Einstellung zu ihrer Mutterssprache[8]. Andere Griechen hatten Russisch als Muttersprache, das Amtssprache der Sowjetunion war und insbesondere zur Verständigung mit anderen Volksgruppen diente. Nur sehr wenige sprachen hingegen Georgisch.

Diejenigen Griechen, die in ihre historische Heimat zurückkehrten, übernehmen schnell das heutige Neugriechische. Sowohl das Urumische als auch das pontische Griechisch sind heute vom Aussterben bedroht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680270.html
  2. http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_89.php
  3. http://www.tol.org/client/article/10392-the-vanishing-greeks-of-tsalka.html
  4. http://www.ethno-kavkaz.narod.ru/calka59.html
  5. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/Georgia_Census_2002-_Ethnic_group_by_major_administrative-territorial_units.pdf
  6. Aklaev, Airat. Ethnolinguistic Situation and Ethnic Self-Identification Features of the Georgian Greeks. Soviet Ethnography, #5, 1988. Retrieved 2 October 2006
  7. http://pontosworld.com/index.php/pontus/history/greeks-of-russia/328-the-dwindling-turcophone-greeks-of-tsalka
  8. a b http://books.google.de/books?id=N8fUPOB8PU8C&pg=PA457&lpg=PA457&dq=Ethnic+Greek+group+of+Tsalka+and+tetritskaro(Georgia)&source=bl&ots=SmDMs9hfMc&sig=gTGIySy_HggniN-EUl6nqK_lqTg&hl=de&sa=X&ei=D41LVPb2BJLWaoztgfgB&ved=0CDEQ6AEwAg#v=onepage&q=Ethnic%20Greek%20group%20of%20Tsalka%20and%20tetritskaro(Georgia)&f=false