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Milena Mrazović

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Fotographie von Milena Mrazović

Milena Preindlsberger-Mrazović (* 28. Dezember 1863 in Bjelovar; † 20. Jänner 1927 in Wien)[1] war eine österreichisch-ungarische Journalistin und Schriftstellerin, die mit ihren in deutscher Sprache publizierten Reiseberichten, Tagebüchern und Romanen bekannt wurde, in denen sie sich mit dem kulturellen und sozialen Leben in Bosnien-Herzegowina und dessen Landeskunde befasste. Sie war Chef-Redakteurin und schließlich Herausgeberin der deutschsprachigen „Bosnischen Post“ in Sarajewo.[1]

Als Tochter eines bosnischen Landesbeamten, erhielt Milena ihre Schulausbildung zunächst in Budapest, die sie in Sarajewo abschloss, nachdem ihr Vater nach der Okkupation Bosnien-Herzegowinas 1878 dorthin versetzt worden war. Im Jahr 1884 begann sie als Mitarbeiterin, der in Sarajewo neugegründeten und einzigen deutschsprachigen Zeitung „Bosnischen Post“, ihre schriftstellerische Karriere. Nach wenigen Jahren stieg sie zur Chefradakteurin auf, bis ihr schließlich 1889 von der Regierung die Zeitung samt Druckerei übertragen und sie somit Herausgeberin wurde.[2] Nebenbei unterrichtete sie Französisch an der Mädchenschule der Barmherzigen Schwestern in Sarajewo.[3]

1896 heiratete sie den Wiener Chirurgen, Militärarzt und Landessanitätsrat Josef Preindlsberger, der am AKH in Sarajewo die chirurgische Abteilung leitete. Woraufhin Milena das Verlagsunternehmen „Bosnische Post“ verkaufte, um sich auf ihre journalistische Arbeit zu konzentrieren, worauf sie für mehrere deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften schrieb. Sie befasste sich dabei hauptsächlich um das multiethnische Bosnien, das sie ihren Lesern mit ethnographischen und anthropologischen Themen näher brachte.[2] Daher wurde sie im Jahr 1889 zum ersten weiblichen Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft in Wien ernannt.[1]

Milena Preindlsberger-Mrazović im Ersten Weltkrieg

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Während des Ersten Weltkriegs leitete Milenas Ehemann, Josef Preindlsberger, an der Balkanfront ein chirurgisches Operationsteam, wo er im November 1914 zum Oberarzt ernannt wurde. 1916 kam auch die Isonzofront in Italien zu seinem Aufgabengebiet hinzu. Milena engagierte sich währenddessen als Rot-Kreuz-Helferin an der Front und arbeitete in der Chirurgengruppe ihres Mannes. Sie wurde dafür im Jahr 1916 mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.[2]

Im Jahr 1919 migrierten beide nach Wien, da sie vom neuen SHS-Staat, dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, aus Bosnien-Herzegowina absgeschoben worden waren. In Wien arbeitete Josef Preindlsberger als Facharzt für Chirurgie, worauf er 1920 zum Vorsitzenden des "Wiener medizinischen Doktorenkollegiums" ernannt wurde.[2]

Milena verstarb am 20. Jänner 1927 in Wien[4], ihr Mann verstarb 11 Jahre später, am 13. Dezember 1938.[5]

Selbstständige Publikationen[1]

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  • "Selam, Skizzen und Novellen aus dem bosnischen Volksleben" (Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft 1803; Berlin)
  • "Bosnisches Skizzenbuch. Landschafts- und Kulturbilder aus Bosnien und der Herzegowina" (Pierson 1900; Dresden, Leipzig)
  • "Bosnische Volksmärchen" (Edlinger 1905; Innsbruck)
  • "Das Grabenfenster. Eine Sarajevoer Geschichte aus dem Beginn der Okkupation" (Edlinger 1906; Innsbruck)
  • "Die bosnische Ostbahn. Illustrierter Führer auf den bosnisch-herzegowinischen Staatsbahnlinien Sarajevo-Uvac und Megjegje-Vardiste" (Hartleben 1908; Wien)

Unselbstständige Publikationen[1]

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  • "Selam" (In: Heimgarten, Jg. 17, H. 11; 08.1893)
  • "Sehira's Mädchenfreiheit" (In: Wiener Almanach, Jg. 3; 1894)
  • "Derwischa. Ein Gedenkblatt" (In: Wiener Almanach, Jg. 4; 1895)
  • "Die drei guten Dinge. Bosnisches Volksmärchen" (In: Heimgarten; Jg. 29, H. 12; 09.1905)
  • "Zwei bosnische Volksmärchen" (In: Heimgarten; Jg. 30, H. 4; 01.1906)
  • "Landschaftliche Schilderung" (In: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bosnien und Hercegowina. Wien: Kaiserlich-Königliche Hof- und Staatsdruckerei; 1901)
  1. Universität Wien, Milena Mrazović-Preindlsberger als Autorin der Reiseberichte über Bosnien-Herzegowina, zuletzt abgerufen am 13.01.2020

Einzelnachweise

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  1. a b c d e transdifferenz: Milena Preindlsberger-Mrazović. Abgerufen am 16. Dezember 2019.
  2. a b c d Medizinische Universität Wien: Milena Preindlsberger Mrazović. 24. August 2017, abgerufen am 16. Dezember 2019.
  3. Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Preindlsberger von Preindlsperg, Milena. Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung, abgerufen am 16. Dezember 2019.
  4. Transdifferenz: Milena Preindlsberger-Mrazović. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  5. Universitätsbibliothek: Milena Preindlsberger Mrazović. In: Van Swieten Blog. Universitätsbibliothek, 24. August 2017, abgerufen am 19. Dezember 2019.