Benutzer:OberlandlerGraz/Oberlandler Graz

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OberlandlerGraz/Oberlandler Graz
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Rechtsform Verein
Gründung 1883
Zweck Gemeinnützigkeit
Website www.oberlandler-graz.at


Die Oberlandler Graz sind eine karitative Organisation in Graz (Steiermark) und bestehen aus maximal 24 aktiven Mitgliedern. Die Mitglieder, auch "Bauer", wie die Mitglieder genannt werden, repräsentieren verschiedene Berufszweige und sind der steirischen Tradition verpflichtet. Das Ziel der Oberlandler Graz ist die karitative Unterstützung von Steirerinnen und Steiern in besonderen Notsituationen.

Begriff und heutige Präsenz:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Oberlandler Graz entstand ursprünglich aus dem Zusammenschluss von sieben Grazer Geschäftsleute unter dem Vorbild einer bäuerlichen Gemeinde unter dem ursprünglichen Vereinsnamen Alpine Gesellschaft d´Oberlandler z´Graz[1]. Gegründet 1833, stellt dieser Verein den ältesten Service-Club dar. Der Verein besteht aus 24 aktiven Bauern und 3 Ehrengroßbauern, 6 Ehrenbauern und 1 Altbauern (Stand Oktober 2019).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alpine Tischgesellschaft d’Oberlandler z’Graz wird nach dem Vorbild einer bäuerlichen Gemeinde 1883 von Nikolaus Kollndorfer als Großbauer mit sieben weiteren Gründungsmitgliedern in Graz gegründet. Als erstes Vereinslokal die Stube wurde die Schwechater Bierhalle[3] ausgewählt.

Im Jahre 1888 wurde die Kindlkassa im Stubenberghaus am Schöckl eingerichtet - mit dem Zweck bedürftige Kinder einzukleiden[4]. 1862 wird der Obmann des Vereines erstmals als Großbauer bezeichnet und von der K&K Stadthalterei die Satuten und der Vereinsname Alpine Gesellschaft d’Oberlandler z’Graz..Die Idee fand weitere engagierte Bauern in den Oberlandler z’Loibn die 1895 gegründet wurden. Weitere Brudervereine folgten 1897 in Knittelfeld, Oberlandler Knittelfeld, 1902 die Rennfelder z’Bruck in Bruck an der Mur und 1908 die Bauerngman Villach in Villach.

Im Jahre 1932 wurden die neuen Statuten des Vereins genehmigt und ab sofort der Name Alpiner Verein d´Oberlandler z´Graz geführt. 1995 wurde der Verein in Oberlandler Graz umbenannt.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gmoarat führt den Verein der Oberlandler Graz. Er wird jährlich bei der Generalversammlung im Herbst in einer geheimen Wahl gewählt. Er besteht aus Großbauer (Vorstand), Kleinbauer (Vorstandsstellvertreter), Gmoaschreiber (Schriftführer) und Säcklwart (Kassier). Der Großbauer repräsentiert den Verein nach außen. Der Kleinbauer vertritt den Großbauern, so dieser verhindert ist.

Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem genauen Kennenlernen durch alle Bauern und dreimaliger Nennung in der Stube (wie die Oberlandler Sitzung genannt wird), erfolgt die Abstimmung zur Aufnahme in einer geheimen Wahl. Jeder Bauer erhält hierfür eine weiß und eine schwarze Kugel, um diese in das traditionelle Kistchen zu werfen. Stummt der jeweilige Bauer der Aufnahme des Mannes (genannt Einleger) zu, so wirft er die weiße in die weiße Kammer und schwarze in der schwarze Kammer. Um als Bauer aufgenommen zu werden muss die Wahl einstimmig sein. Ist eine neuer Bauer bei den Oberlandlern aufgenommen so gilt seine Mitgliedschaft lebenslang. Die Plätze bei den Oberlandlern Graz sind streng limitiert - es gibt es nur 24 aktive Bauern!

Aufnahmeritual[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur feierlichen Aufnahme in den Verein, erläutert der Großbauer dem neuen Bauern die Aufgaben und Ziele des Vereins. Der Bauer muss sich verpflichten, sich an die Grundsätze und Ziele des Vereins zu halten. Gleichzeitig wählt er einen Vulgonamen. Dieser Name bezieht sich meist auf Beruf, Tätigkeit oder auch Wohnort des Bauers. Hat der neue Bauer allem zugestimmt und seinen Namen gewählt, wird er von seinem Göd (Paten) den Mitgliedern nochmals offiziell vorgestellt. Zum Abschluss trinken der neue Bauer und der Göd mit jedem Mitglied aus dem traditionellen Bruderschaftskrug. Damit sind die lebenslange Vereinszugehörigkeit und Freundschaft mit allen Bauern besiegelt.

Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tracht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelebtes Brauchtum ist ein essentieller Bestandteil im Vereinsleben der Oberlandler Graz! Seit Gründung des Vereins 1883 halten die Bauern Pflege und Erhalt des steirischen Brauchtums hoch. Dies gilt ins Besondere für die Tracht, somit bleibt die Geschichte und Tradition lebendig für die Zukunft.

Dem Verwendungszweck entsprechend können bei den Damen drei verschiedene Gruppen von Dirndeln getragen werden: Die Alltagstracht, die Sonntagstracht und Festtagstracht.

Bei den Herren findet man verschiedene Anzüge wie den Leobner Anzug, den Altsteirer Anzug, aber auch Lederhose und Janker.

Stubenberghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stubenberg Haus am Grazer Hausberg dem Schöckl gilt als zweite Heimat der Oberlander Graz. Im Jahr 2000 beteiligen sich die die Oberlandler Graz auch an der Revitalisierung des Stubenberghauses und richten sich eine eigene Oberlandstube ein. Hier findet alljährlich auch die Generalversammlung sowie die Aufnahme neuer Bauern statt. Die Finanzierung bestand zur Gänze aus Eigentmittel der 24 Bauern. Viele nachfolgende Generationen sollen sich an dieser Oberlandler Stube erfreuen. 2019 beteiligten sich die Oberlandler Graz bei Dachsanierung des Stubenberghauses.

Freundschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberlandler Graz pfelgen Freundschaft und Geselligkeit über Generationen, Berufsstände und Landesgrenzen hinweg. mit Freunden und Förderen kommen die Bauern gerne bei Veranstaltungen zusammen. Freundschaft unter den Bauern (Vereinsmitgleidern) und untern den Brudervereinen wir bei regelmäßigen Treffen während des ganzen Vereinsjahres gelegt.

Frühlingstreffen der Brudervereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr richtet einer Brudervereine der Oberlandler ein Frühlingstreffen in seiner Heimat aus wo Bauern der anderen Brudervereine teilnehmen.

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberlandler Ball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vorläufer des heutigen Oberlandler Balls gilt der "1. Tanz auf der Olm" 1886 im Hotel "Wilder Mann" in der Jakominigasse in Graz. Diese größte Veranstaltung im Oblerlandler Jahreslauf dient zur Spendenakquise für die karitative Tätigkeit des Vereins. Der Oberlandler Ball gilt als einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Grazer Fasching. Als Veranstaltungsort dient der Grazer Congress. Das Erbe der Oberlandler repräsentierend wird bei diesem Event auf das Brauchtum eingeangen - dies insbesondere dadurch, dass auf die strenge Trachtenordnung geachtet wird. Die Männer kommen im Steireranzug mit Weste, Krawatte und weißem Hemd beziehungsweise im Bergmannskittel. Die Frauen in Festtagstracht, knöchellang mit Seidenschürze und weißer Bluse.

Oberlandler Kirtag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Oberlandler Kirtag wurde erstmals im Jahre 1995 in Graz im Generalihof mit der Zielsetzung organisiert, den Verein und sein karitatives Wirken der breiten Bevölkerung nahe zu bringen.Diesen Kirtag widmen die Bauern ihren Förderern, Unterstützern und Freunden. Seit 2005 findet dieser traditionell im Landhaushof statt.Seit 2018 findet der Oberlandler Kirtag im Rahmen des größten europäischen Brauchtumsfestes dem Aufsteirern[5] statt.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberlandler Graz

Oberlandler Leoben

Oberlandler Knittelfeld

Rennfelder Bruck/Mur

Bauerngman Villach


Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dorothea Draxler, Edgar Niemeczek: Tradition in Bewegung. 2006, ISBN 978-3-901820-34-2, S. 20.
  2. Unsere Bauern. Abgerufen am 9. Oktober 2019 (deutsch).
  3. Reinhard Haupenthal: Rund um die Welt. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2000, ISBN 3-487-10152-1, S. 365.
  4. Karl Trobas: Der Schöckl. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1998, ISBN 978-3-201-01681-0, S. 44.
  5. Nathalie de Vries, Eva Guttmann, Haus der Architektur Graz (Hrsg.): Architektur. Landschaft / Architecture. Landscape: Architekturjahrbuch Graz Steiermark 2013 / Architecture Yearbook Graz Styria 2013. Birkhäuser, 2014, ISBN 978-3-99043-641-7, S. 26.

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