Benutzer:Otmar1973/Christoph Philipp Zickel

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Christoph Philipp Zickel (get. Sulzbach an Bartholomäi = 24. August 1625, begr. Floß, in der Kirche am 27. Dezember 1675), Sohn des Stadtpfeifers und Türmers Philipp Zickel und dessen Ehefrau Helene Bauder (Pautter). Die Eltern flohen infolge des Krieges im Herbst 1627 aus Sulzbach nach Bayreuth, lebten 1629 und 1630 vorübergehend in Wunsiedel. Der Vater, der am 20. April 1590 in Sulzbach getauft worden war, starb am 23. September 1650 im Alter von 60 Jahren.[1] Nach dessen Tod führte sein Sohn Christoph Philipp 1652/53 Klage gegen Lorenz Bernecker wegen des elterlichen Hauses in Sulzbach.

Christoph Philipp Zickel studierte von 1645 bis 1647 Jura an der Universität Jena; sein Stammbuch mit Einträgen ab 1645 ist erhalten.[2] Nach Abschluss seines Studiums trat er in die Dienste von Christian August, Pfalzgraf von Sulzbach und begleitete 1649–1651 dessen Schwester Augusta Sophia nach Schweden an den Hof von Stockholm (Einträge der Gustav-Adolph-Witwe Maria Eleonora und deren gemeinsamer Tochter Christina im Stammbuch, vgl. seinen Bericht an Pfalzgraf Christian August, StA Amberg 96/325). Nach Augusta Sophias Heirat mit dem katholischen Fürsten Wenzel Eusebius von Lobkowitz (seit 1646 Herzog von Sagan) ging er nach Neustadt an der Waldnaab. In den folgenden Jahren wurde er dort als Hochfürstlich Sagan’scher Oberamtmann und Hofrat trotz seines lutherischen Bekenntnisses der engste Vertraute des Fürsten (und vor allem seiner Frau). Von seinem Wirken zeugt ein umfangreiches Schrifttum, darunter etwa 2500 Briefe, sowie die erhaltene Bibliothek.

Christoph Philipp Zickel heiratete am 11. März 1674 in Floß 11.03.1674 Anna Kunigunde von Göllnitz, eine Tochter des Württembergischen Oberjägermeisters Hans Heinrich von Göllnitz und der Ursula Clara Anna von Fürdenheim (Firdenheim); Anna Kunigunde war zwei Jahre zuvor aus Stuttgart als Hofdame zu Augusta Sophia von Lobkowitz gekommen. Als Witwe folgte sie dieser nach Nürnberg und war nach deren Tod 1682 Haushofmeisterin bei deren Bruder Philipp Florin von Sulzbach. Sie starb bei ihrer Tochter Hedwig Juliana, die kurz vor 1695 Hans Adam Siegmund, Freiherr von Völderndorff und Waradein geheiratet hatte, auf dessen Gut Ziegelsdorf am 14. Januar 1712 und wurde am 19. Januar in die Gruft der Kirche zu Scherneck beigesetzt.[3]

http://www.lobkowitz.de/weitere_Infos_ueber_Lobkowitz/Bibliothek.htm

Richard Šípek, Oberamtmann Christoph Philipp Zickel. Ein Beitrag zur Verwaltungsgeschichte der Lobkowitz'schen Herrschaft Neustadt-Störnstein (1656-1675), in: Die Oberpfalz. Land der Pfalzgrafen in der Mitte Europas. Festschrift zum 35. Bayerischen Nordgautag in Vohenstrauß, Regensburg 2004, S. 71–78.

  1. Kirchenbuch Bayreuth, Stadtkirche 1650, Nr. 55.
  2. Schloß Gottorf, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Inv-Nr. 1955/534.
  3. Kirchenbuch Scherneck, Begrabene 1712, ohne Altersangabe.