Benutzer:Pyt/Johann Friedrich Minssen

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Datei:HS Minssen L3-17.jpg
Bild L3.17 eines Blattes der Minssen-Handschrift, die den Seiten M3:105 und 106 der Ausgabe M3 entspricht. Das L deutet auf den in Ljouwert aufbewahrten Teil der Handschrift hin. Auffallend ist der scharfe Übergang von schiefer zu aufrächter Schrift oben auf dem Blatt. Auf den Blättern der Wörterlisten (M2:5-193) war es ja so, dass die Schrift sich almählich von schief, wie oben im Bild, zu aufrecht änderte, aber nicht ganz so wie unten im Bild. Darum muss man annehmen, dass Minssen am Anfang einen Teil der Texte geschrieben hat, dann aber hier aufgehört hat und zunächst die Wörterlisten und mehr gschrieben hat.

Johann Friedrich Minssen (1823-1901) war ein wichtiger Untersucher der saterfriesischen Sprache. Er ist in Jever geboren und studierte Theologie und Philologie in Jena und Berlin. Er war ein jüngerer Vetter von Ehrentraut und er wollte das Helgoländische und das Saterfriesische festhalten, gerade wie der das Wangeroogische notiert hatte.

"festlegen" is gans säildsoam. Iek hääbe dät ieuwen ferannerd tou "festhalten".
Noch weiter aus dem Saterfriesischen zu übersetzen !! Wer macht's ??

Untersuchungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dazu wohnte Minssen im Sommer 1846 auf Helgoland und dann vom 7. Oktober bis zum 22. Dezember im Saterland, wahrscheinlich in Scharrel (Schäddel/Skäddel). Er stellte schnell fest, dass Hettema und Posthumus das Saterfriesische in den Aufzeichnungen von 1832 zu stark in Richtung des Altfriesischen umgeformt hatten, was sie hören wollten. Die ersten Teile seiner Arbeit (Vorwort und Das Zeitwort) kamen 1854 in die Zeitschrift Friesisches Archiv, da diese allerdings später nicht mehr erschien, blieb der Rest der Handschrift liegen, welche Minssen später L. Strackerjan lieh, der einen Teil des Anhangs 1867 in hochdeutscher Übersetzung veröffentlichte. Später, 1893, war die Handschrift allerdings nicht wieder zu finden.


Wiederfindung der Handschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für ein Gedenkbuch zum hundertjährigen Jubiläum der westfriesischen Selskip foar Fryske tael- en skriftkennisse wurde das ganze Archiv des Vereines durchsucht. Dabei fand man auch handschriftliche Stücke von Minnsen; das waren die Anhänge 3-5. Dann fand 1958 D. Hofman in den von Möller hinterlasssenen Papieren alle anderen Stücke. All diese Handschriften wurden dann 1965 und 1970 von der Fryske Akademy herausgegeben. Noch mehr saterländisches Material von Minssen (geschichtlich, über die Ausprache, Lieder) wurde später im Nachlass Ehrentrauts gefunden und 1999 von Griep und Kramer veröffentlicht.

"wuud dät ganse Archiv fon dän Fereen truchsoacht" - skäl me dät mäd "wurde das ganze Archiv des Vereines durchsucht" 
af mäd "untersuchte der Verein das ganze Archiv" uursätte. Ap Seeltersk is dät nit so
gans tou ärkannen, wät dät betjuudt. Af kon me dät fielicht ap bee wiesen uursätte, dan wol iek dät
n bitje fräier uursätte as "untersuchte der Verein sein ganzes Archiv".
Sjuch deertou nu: stq:Benutser Diskussion:Heinz. Fääre sjucht dät goud uut, bit ap ju Unnerschrift fon de Bielde. 
Uk hääbe iek noch eenige litje Annerengen truchfierd. --Pyt 15:01, 14. Aug. 2009 (CEST)

Späteres Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon im nächsten Jahr, 1847, zog Minssen nach Frankreich. Wie er da hinkam und was er dort machte, wurde von Stiles kurz beschrieben. Dieser fand dabei heraus, das der junge Winston Churchill 1891/92 einen Monat bei Minssen gewohnt hat, um sein Französisch zu verbessern.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich Minssen, Vergleichende Darstellung der Laut- und Flexionsverhältnisse der noch lebenden neufriesischen Mundarten und ihres Verhältnisses zum Altfriesischen, Friesisches Archiv 1, 165-276 (1849).
  • Johann Friedrich Minssen, Mittheilungen aus dem Saterlande. Im Jahre 1846 gesammelt. [1. Band:] Friesisches Archiv 2, 135-227 (1854)
  • L. Strackerjann, Aberglaube und Sagen aus dem Herzogthum Oldenburg, Oldenburg 1867.
  • Johann Friedrich Minssen, Mittheilungen aus dem Saterlande. Im Jahre 1846 gesammelt’‘. 2. Band, ‘’Pronomen, Adjectivum und die übrigen kleineren Redetheile, Alliteration, Reim & das Substantivum: Ljouwert 1965 (Fryske Akademy Nr. 270).
  • Johann Friedrich Minssen, Mittheilungen aus dem Saterlande. Im Jahre 1846 gesammelt. 3. Band, Anhang: Ljouwert 1970 (Fryske Akademy Nr. 372). Das sind Märchen (Anhang 1), Rätsel (2), aus der Geschichte (3), Gebräuche (4) und Sprichwörter (5).
  • Seelter Materioal uut dän Ätterläit fon Ehrentraut in: Theodor Griep un Pyt Kramer, Seelter Seeken, Sälwenferlaach, Mildaam 1999.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H.T.J. Miedema, Paedwizers fan de Fryske filology, Ljouwert 1961 (Fryske Akademy Nr. 200)
  • P.K[ramer], Ju Hondschrift un hiere Geschichte. In: Johann Friedrich Minssen, 3. Beend, ‘’Anhang’‘: Ljouwert 1970 (Fryske Akademy Nr. 372), S. 188-190.
  • Patrick V. Stiles, Johann Friedrich Minssen: Frisian Scholar, Neighbour of Bismarck, and Host of the Young Churchill. In: Kees Dekker e.a., eds, Northern Voices. Essays on Old Germanic and Related Topics, Offered to Professor Tette Hofstra, Peeters, Leuven, 2008, S. 229-240.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]