Benutzer:Räuchereiche/Schloss Frensdorf

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Schloss Frensdorf
Torbereich des Schloss Frensdorf, Ostermann um 1837

Torbereich des Schloss Frensdorf, Ostermann um 1837

Staat Deutschland
Entstehungszeit 10. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Ruine, In Teilen erhalten
Ständische Stellung Grafen, Reichsritter, Fürstbischöfe
Heutige Nutzung Privatbesitz, Wohngebäude
Geographische Lage 49° 49′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 49° 49′ 4,4″ N, 10° 52′ 1,8″ O
Höhenlage 254 m
Räuchereiche/Schloss Frensdorf (Bayern)
Räuchereiche/Schloss Frensdorf (Bayern)
Perspektive der Zeichnung von 1837 heute

Das Schloss Frensdorf ist ein Schloss in Frensdorf im Landkreis Bamberg in Oberfranken. Die Anlage, die auf eine mittelalterliche Niederungsburg zurückgeht ist heute noch zu Teilen erhalten. Teile des Burgareals sind durch jüngere Bauten überbaut.

Die erste Burganlage

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Die erste Anlage im Areal des Schlosses Frensdorf wurde durch die Grafen von Abenberg-Frensdorf im 11. Jahrhundert wahrscheinlich als deren Hauptsitz errichtet. Als die Grafen 1199 ausstarben übernamen die Grafen von Andechs-Meranien den Besitz. Nach deren Aussteben Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Frensdorf durch den Bischof von Bamberg eingezogen. Diese erste Burganlage wurde 1308 durch den Grafen von Castell im Auftrag Albrechts I. aufgrund von Raubüberfällen zerstört.[1]

Die zweite Burganlage

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1360 wurde der Ritter Konrad Teucher mit dem Gut belehnt. Dieser errichtete in Folge die zweite Burganlage. Die Familie erlosch 1507 und Frensdorf wurde durch Georg III. Schenk von Limpurg für das Hochstift Bamberg eingezogen. 1517 wurde das Gut durch Alweg von Hemhofen Teils käuflig, teils als Lehn vom Hochstift erworben. Nach Zerstörungen im Bauernkrieg war die Familie nicht mehr in der Lage das Gut zu halten und Burchard von Hemhofen veräußerte den Besitz 1545 an die Truchseß von Pommersfelden. Aufgrund des schlechten Zustands veräußerten diese nach kurzer Zeit das Gut an die von Rügheim. Von diesen erwarben schließlich 1594 die Marschalk von Ebneth die Anlage. Diese errichteten die dritte Anlage, auf die die heute noch stehenden Bauten zurückgehen.[2]

Die dritte Anlage

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Die dritte Anlage, welche durch Veit Ulrich Marschalk von Ebneth ab 1596 errichtet wurde, war nur noch sekundär eine Verteidigungsanlage. Vielmehr gestaltete sie sich als ein repräsentatives Wohnschloss mit Wirtschaftsgebäuden. Jedoch ließ diese Anlage noch klar ihren Kern und Ursprung aus der Burganlage erkennen. Diese dritte Schlossanlage ist auf einem Urbar abgebildet, welches unter Georg Christoph Marschalk von Ebneth 1709 angelegt wurde.[3] 1728 starb die Familie Marschalk von Ebneth mit Wilhelm Georg Friedrich aus. Nach dessen Tod zog der Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn den Frensdorfer Besitz der Familie ein. Frensdorf wurde ein Amt des Hochstifts Bamberg und gemeinsam mit dem Amt Schlüsselau verwaltet. Mit dieser Lage begann der wirtschaftliche Niedergang der Schlossanlage. Die Bamberger Hofkammer verpachtete die Schlossgüter an verschiedene Pächter, die 100 Gulden Zins zu leisten gehabt hätte, jedoch diese auch mit Naturalien verrechnen konnten. Zudem sorgte die nachlässige Verwaltung dafür, dass die Gebäude nicht mehr in Stand gehalten wurden. Kurzzeitig erholen konnte sich Schloss Frensdorf, als es unter Johann Philipp Anton von Franckenstein Sommerresidenz des Fürstbischofs war und 1750 nocheinmal Instand gesetzt wurde. Unter der Regierung des Franz Ludwig von Erthal wurde letztendlich beschlossen das Schlossgut zu verkaufen. Der Ertrag konnte zu diesem Zeitpunkt die Erhaltungskosten nicht mehr decken. Zu dem Schlossgut gehörten damals neben Schloss und Schlossgraben ein Hirschanger, 150 Morgen Felder, 62 Tagwerke Wiesen, Viehweiden, 28 Tagwerk Fischweiher sowie ein Fischereirecht. Das Gut erwarb 1789 Petrus Eichinger. Unter diesem wurden, um das Gut wirtschaftlich betreiben zu können, zwei Drittel der Gebäudesubstanz des Schlosses niedergelegt. Unter anderem die Nebenflügel, der Treppenturm und die Kapelle. Jedoch konnte auch er das Gut so nicht wirtschaftlich führen. Er verkaufte 1802 an Heinrich Kühlinger, welcher ebenfalls scheiterte. Grund war unter anderem, dass das Gut hätte verkleinert werden müssen um es wirtschaftlich sinnvoll nutzen zu können, sowie das nötige Investitionskapital aus den Verkäufen zu erlösen. Dies war jedoch aufgrund einer Klausel des Hochstiftes nicht möglich, welches die Zerschlagung des Gutes verhindern wollte.

Nach dem Ende des Reichs und des Hochstifts Bamberg wurde das Schlussgut unter dem Königreich Bayern zerschlagen. Alle landwirtschaftliche Flächen wurden verkauft und zu dem Schloss gehörig blieb ein Hofgut erhalten mit 24 Morgen Feldern. Der Verkauf der Äcker verbesserte die Sozialstruktur des Ortes Frensdorf erheblich, da sich der Grundbesitz nun gleichmäßiger verteilte. Das noch stehende Hauptgebäude des Schlosses erwarb Anfang des 19. Jahrhunderts ein irt aus Frensdorf. Nachdem dieses durch einen Brand zerstört wurde Ende des 19. Jahrhunderts das heutige "Schlossgebäude" dort errichtet.

Beschreibung der Anlage

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Die Schlossanlage Frensdorf weißt im Unterschied zu vielen anderen fränkischen Wasserburgen keinen quadratischen, sondern einen ovalen Grundriss auf. Dieser Grundriss geht wohl schon auf die erste Burganlage zurück und nutzt die lokalen natürlichen Gegebenheiten perfekt aus.


Heute sind im Wesentlichen noch die Wirtschaftsgebäude der Marschalke von Ebneth erhalten. Selbige wurden in jüngster Zeit durch die Eigentümer saniert. Es ist noch gut der Ursprung aus einer mittelalterlichen Wehranlage erkennbar. Auch der Graben lässt sich noch deutlich in der Landschaft erkennen.


Die Gesamtanlage des Schlosses Frensdorf ist als Bodendenkmal unter der Nummer D-4-6131-1057 geschützt. Des weiteren befinden sich auf dem Gelände folgende Baudenkmäler alle unter der Nummer D-4-71-131-5:

  • Das Wohngebäude von 1857 an der Stelle des ursprünglichen Hauptschlosses
  • Ein gleichzeitiger Stallstadel auf dem Grundriss eines ehemaligen Nebenflügels
  • Die Ökonomiegebäude der Marschalk von Ebneth von 1681
  • Große Teile der Ringmauer, spätmittelalterlich
  • Ehemaliges Back- und Waschhaus aus dem 19. Jahrhundert im ehemaligen Torbereich
  • Ein Stadel im Vorburgbereich in der Nähe des ehemaligen Tors, 19. Jahrhundert
  • Ein Stadel im Vorbugrbereich südlich der Ökonomiegebäude, 19. Jahrhundert
  • Daran anschließend einstöckige Wirtschaftsgebäude parallel zur Ringmauer, 19. Jahrhundert

Bruno Neundorfer: Das Wasserschloss Frensdorf. In: Fridolin Dreßler, Ludwig Helldorfer (Hrsg.): 100. Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg. Bamberg 1964, S. 439-450.

Einzelnachweise

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  1. Bruno Neundorfer: Das Wasserschloss in Frensdorf. In: Fridolin Dreßler, Ludwig Helldorfer (Hrsg.): 100. Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg. Bamberg 1964, S. 440.
  2. Bruno Neundorfer: Das Wasserschloss in Frensdorf. In: Fridolin Dreßler, Ludwig Helldorfer (Hrsg.): 100. Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg. Bamberg 1964, S. 440–441.
  3. StABa, A 226 Nr. 8716, 97r