Benutzer:Ralfonso/Sandkasten

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Als Feuchtbodenerhaltung bezeichnet man in der Archäologie besondere, Bodenbedingungen, bei denen unter Luftabschluss durch ständige Nässe organische Stoffe wie Holz, Textilien, Leder und Pflanzenreste nicht vollständig vergehen, sondern über Jahrtausende erhalten bleiben können.

Feuchtbodenerhaltung findet sich hauptsächlich im Bereich von Seen und Mooren, seltener Flüssen und Bächen. Unter besonderen Bedingungen können archäologische Fundstellen auch im Bereich von Staunässe durch wasserstauende geologische Schichten einer Feuchtbodenerhaltung unterliegen. Im Grundwasserbereich liegen manchmal die unteren Teile ehemaliger Brunnen.

Wissenschaftliche Bedeutung

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Die Feuchtbodenerhaltung ist von enormer Bedeutung für die Archäologie, da sie Gegenstände und Konstruktionen überliefert hat, die in Mineralboden nie erhalten sind. Sie erweitert damit das Wissen auch um die dortigen Verhältnisse. Seit der Entwicklung der Dendrochronologie ist die Bedeutung noch gestiegen, weil mit den unter fast nur unter Feuchtbodenbedingungen erhaltenen Hölzern eine teilweise jahrgenaue und damit viel genauere Datierung möglich ist als mit anderen archäologischen oder naturwissenschaftlichen Methoden. So sind etwa für die Eisenzeit die wenigen erhaltenen Hölzer als chronologische Fixpunkte äußerst wichtig, weil die Radiokarbondatierung in diesem Zeitraum nur ungenaue Daten liefert.

Funde aus Feuchtbodenerhaltung müssen nach der Bergung feucht gehalten und möglichst bald konserviert werden, da sonst sehr schnell die Zersetzung z. B. durch Schimmel beginnnen kann, oder, v.a. bei Holz, beim Trocknen durch den Wasserverlust stark schrumpft und reißt.

Fundstellen mit Feuchtbodenerhaltung sind bereits aus dem Mesolithikum z. B. von Friesack in Brandenburg überliefert. In Brunnen sind Funde von erhaltenen hölzernen Brunnenverschalungen und in den Brunnen gefallenen Gegenständen aus verschiedenen Zeiten bekannt. Wichtige Funde in den letzten Jahrzehnten, etwa Kückhoven im Rheinland oder stammen aus der Bandkeramik. Ähnliche Bedingungen sind in mittelalterlichen Stadtgrabungen oft in ehemaligen Latrinen zu finden.

Die bekanntesten Beispiele für Feuchtbodenerhaltung sind die Pfahlbauten der Jungsteinzeit und der Bronzezeit im Alpenvorland. Hier sind an den Seeufern ganze Dörfer mit den im Seegrund steckenden Pfosten und Resten der verfallenen Häuser teils seit fünf Jahrtausenden im Wasser erhalten. Eine weitere große Gruppe von Feuchtbodenfundstellen befindet sich in den Marschen an der Nordseeküste, wo Siedlungen wie die Feddersen Wierde im Land Wursten und seltener auch Gräberfelder wie bei der Fallward ausgegraben werden konnten.

Gräber mit Feuchtbodenerhaltung geben einen Einblick in das Spektrum von Grabbeigaben, das unter normalen Bedingungen fehlt. So konnten im alamannischen Gräberfeld von Oberflacht viele für diese Zeit einmalige Holzgeräte nachgewiesen werden. Ein mit modernen Methoden konserviertes und untersuchtes Grab im nahen Trossingen enthielt eine aufwändig verzierte Leier.

Zwischenlagerung:

Das kann nicht nur sein, das halte ich in diesem Fall sogar für angebracht. Vielleicht meinst du, es ginge dort um Hexenprozesse und nebenher um die verwendete Sprache. Im Gegenteil: Es geht um die Verwendung von Indikativ und Konjunktiv in der Redewiedergabe anhand eines frühneuzeitlichen Sprachkorpus. Es ist also in erster Linie eine sprachwissenschaftliche Arbeit und zu unserem Thema wesentlich ausführlicher als eine stark zusammenfassende Gesamtgrammatik. Und vor allem in dem von mir zitierten Kapitel geht es eben nicht um ganz andere Dinge, sondern um Redewiedergabe in der deutschen Gegenwartssprache. Wie passender brauchen wir es noch?
Ich halte mich übrigens auch an die anerkannten Grammatiken des Deutschen. Ich wollte mich vor längerem schon einmal in der Germanistikabteilung der Unibibliothek schlau machen, habe aber entweder keine oder widersprüchliche Aussagen zum Konjunktiv II in dieser Verwendung gefunden. Ganz sicher erinnere ich mich aber noch, dass der Grammatik-Duden eine solche Regel nicht kennt (hier online). Ich wollte mich eigentlich erst wieder dazu äußern, wenn ich das noch einmal nachgeprüft habe, und in die UB bin ich diese Woche noch nicht gekommen.
Welche von beiden Auffassungen Mehrheit oder Minderheit ist, kann ich derzeit nicht beurteilen, es könnte durchaus auch die Distanzregel in der Mehrheit sein. Da fällt mir für das Wort einige aber im Moment keine neutralere Form ein. Jedenfalls gibt es beide (auch in anerkannten Grammatiken). Und wenn die zusammenfassenden Grammatiken sich uneins sind, ist es doch wunderbar, wenn es eine Spezialstudie gibt, die über den Forschungsstand in dieser Frage eine etwas umfassendere Übersicht gibt.
Dass die Distanzregel von Muttersprachlern nicht verstanden und selbst in schriftlicher Form nicht statistisch nachweisbar angewendet wird, ist nachgewiesen (übrigens nicht nur in der gesprochenen Sprache, wie das jetzt der gestraffte Text suggeriert). Eigentlich ist das in diesem Fall sogar zu erwarten. Bei zuviel Regeln mit zuviel Ausnahmen und dazu noch unterschiedlicher Verwendung in verschiedenen Sprachebenen ist die Markierung einfach nicht mehr eindeutig genug, um verstanden zu werden und sich ins Sprachgefühl einzuschleifen.
Interessanterweise sehe ich gerade, dass hier auf der Diskussionsseite schon vor einem Jahr darauf hingewiesen wurde. Lektorat Cogito hat auf einen mittlerweile archivierten Diskussionsbeitrag verwiesen, den ich dazu ganz interessant finde. Dass die dort so genannte Schule 2 (die Distanztheorie) überholt sei, überzeugt mich noch nicht. Man kann und sollte die Distanzregel natürlich nicht aus dem Artikel kicken. Aber man sollte dem Leser doch auch den Hinweis geben, dass diese Regel so eindeutig und rundum anerkannt gar nicht ist.