Benutzer:Roomsixhu/Rhythmische Resultante

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Die rhythmische Resultante verschiedener Rhythmen ist deren Summe und Zusammenfassung. Im Englischen heißt der Begriff in rhythmischem Zusammenhang resultant pattern.

Als Resultante bezeichnet James Tenney eine aus der Kombination von zwei oder mehr rhythmisch unabhängigen Stimmen gebildete Schicht, die in der Wahrnehmung zu einer Einheit verschmelzen.

Man muss sich vorstellen, dass man zwei (oder mehr) Stimmen einer Partitur lediglich in ihrer rhythmischen Struktur aufschreibt und sie dann zusammen in einem System notiert. Dabei geht die Information verloren, welche Stimme welchen Rhythmus genau spielt.

Der Begriff findet Verwendung in der ethnologischen Musikwissenschaft bei der Untersuchung afrikanischer Polyrhythmen, Polymetren und beim cross-rhythm und bei anderen Musikkulturen mit Polyrhythmen.

Die Grundlage für die Resultante bilden mehrere kleine rhythmische Themen oder Motive, die additiv aus zwei- oder dreiteiligen Rhythmuselementen zusammengesetzt sind, oder identisch sind und gegeneinander verschoben, oder ganz in verschiedenen Metren, z. B. 3:4 stehen. Schließlich können sich noch binäre und ternäre Rhythmen überlagern. Es können noch Rhythmen ineinandergreifen, indem der eine in die Lücken des anderen spielt, was eine Verzahnung ergibt.

Zum Beispiel zwei Zweierpattern ergeben ein Viererpattern.

Zwei Zweierpattern

Im polyrhythmischen Musikkulturen werden Rhythmen von verschiedenen Musikern gespielt, so dass die Resultante das Klangbild des Ensembles wiedergibt. Es ist aber ein Abstraktum für die Musik, da sie nicht wiedergibt, was der einzelne Musiker zu spielen hat. Musikethnologen weisen darauf hin, dass sie den tatsächlichen Bezugsrahmen abgibt, in den die einzelnen Musiker ihren Part einfügen, sie müssen vorweg eine Vorstellung der Gesamtkomposition bilden.

Die Resultante aus obigem Beispiel kann auch so entstehen:

Zwei Zweierpattern anders sortiert ergeben dieselbe Resultante

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Afrikanischer Rhythmus

Das Beispiel beleuchtet das Vorgehen eines afrikanischen Trommlers, der von der oberen Zeile ausgehend die rhythmische Resultante oder das resultant pattern[1] auf beide Hände aufteilt, wie in der zweiten und dritten Zeile. Dabei wird darauf geachtet, dass beide Hände möglichst abwechselnd einsetzen, wie es hier bis auf eine Stelle möglich ist.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joseph H. Kwabena Nketia Die Musik Afrikas

Kategorie:Musiktheorie