Benutzer:Schmuelias/Klopstockquelle
Die Klopstockquelle ist eine Süßwasserquelle in der Nähe des Klosters Pforta bei Naumburg (Saale) unlängst der kleinen Saale. Sie wurde im Jahr 1696 im Auftrag der Landesschule errichtet und diente ihr seitdem als Trinkwasserversorgung.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Untersuchung des Archives der Landesschule Pforta erbringt leider lediglich eine relevante Quelle aus dem Jahr 1899, in welchem widerum ein Aufsatz des Oberl. Flemming zitiert wird. Dieser Aufsatz und die Innschriften der Quelle selbst gelten als die einzigen verlässlichen Nachweise zur Ergründung der Historie der Klopstockquelle. Die Innschriften der Quelle lauten wie folgt
Cujus Fontem privatis Impensis ante
Novennium primum instigaverat
Imperante Invictissimu Prinicipe
FRJDERJCÔ AUGUSTÔ
Polonarium Rege
Saxoniae Electore
Publicis Sumtibus consumavit
JOHANN CHRJSTOPH
GLEJCHMANN
Gymnasii Portensis eô tempore
Praefectus
Anno Salutis
MDCC. IV.
Sowie an der Ostwand der Quellenkammer:
fel Reinhart: haben
diesen Brun. gegrabn
und an der Westseite der Qullenkammer eingemauert:
warr Meüer alta
Anno 1697
Am Ende des Stollens ein Stein mit der Innschrift:
und Hans Weise Wa
Ren MÆvergeselleN
Alta
Diese Inschriften deuten bereits auf den Ursprung der Klopstockquelle hin, gestützt wird dies durch den Aufsatz des Oberl. Flemming, in welchem es 1899 heißt:
„Da die Jahresrechnungen für die Zeit von 1690–1700 gänzlich fehlen, so waren wir bisher auf eine Notiz des Pförtner Chronisten Hübsch in dessen Collectanea Dc. V unter Bau-Anales angewiesen: 1696 leitete der Wasserbaumeister Klemm das Wasser nach der Wasser-Wage mit Röhren in die Pforte, wozu Hans Reise, welcher Röhrmeister ward, ‚den Quell gesuchet hatte‘. Da nun das Inventar von 1705 und 1710 ausdrücklich den ‚Neuen Brunnen im Knabenberge gegen Altenburg zu‘ aufführen, so konnte es kaum einem Zweifel unterliegen, dass damals erst die sogenannte Klopstockquelle eröffnet und nach Pforta geleitet wurde. Die gefundenen Innschriften haben die letzten Bedenken zerstört. Nach ihnen hat auch der damalige Amtsmann und Schulverwalter Gleichmann Anspruch auf Dank für die Erschließung der Quelle, die jetzt schon über 200 Jahre die Schule mit dem vorzüglichsten Trinkwasser versorgt“
Nimmt man also den Aufsatz des Flemming, sowie die Inschriften der Klopstockquelle selbst und die Aufzeichnungen des Chronisten Hübsch zusammen, lässt sich eindeutig argumentieren, dass die Klopstockquelle erst im Jahr 1996 erschlossen wurde. Die verbreitete Vermutung, es handle sich hierbei um ein Werk der Zisterziensermönche ist damit widerlegt und gehört aus der Welt geschafft.
Seit wann die Quelle den Namen des Alumnus Portensis Friedrich Gottlieb Klopstock trägt, kann nicht eindeutig bestimmt werden. Nachgewiesen ist, dass am 2. Juli des Jahres 1819 ein Antrag des Rentmeisters Herbst an die königliche Regierung in Mersebrug gerichtet wurde.
„Herbst, 1819 – Vielleicht könnte bei solcher Veranlassung und Gelegenheit diesem am Fuße des Knabenberges auf einem romantischen Punkte befindlichen Wasserschatze, der in neuerer Zeit eine ästhetische Celebrität noch dadurch erreicht hat, dass er zum Andenken des ersten epischen Dichters Deutschlands (1739-1745 Alumnus) Klopstockquell genannt wird, […] einige Verschönerung gegeben werden.“
Daraus geht hervor, dass im Jahr 1819 der Name Klopstockquell bereits geläufig war. Die geforderte Verschönerung der Quelle blieb jedoch zunächst aus und wurde erst im Jahr 1876 unter Rektor Herbst durchgeführt.
Dies wird auch durch eine Episode des 1857 erschienenen Bandes Die Gartenlaube von Wilhelm Künstler die Klopstockquelle als solche durchaus bekannt ist, jedoch noch nicht durch ein Denkmal geziert:
„Als wir die Höhe wieder hinabgestiegen waren, gingen wir durch das anmuthige ‚Pfortenholz,‘ das von einem schmalen Arme der Saale, der sogenannten kleinen Saale – Klopstock in der Ode „Erinnerungen“ nennt sie den kastalischen Arm – durchflossen wird. An diesem Wege liegt die Klopstocksquelle, jene Quelle, welche ihrem Namen zum Gedächtniß des einst so gefeierten Dichters trägt, der – wie weiter unten gezeigt werden wird – schon als Alumnus hier den Plan zu seinem Messias entworfen und ‚beinahe ganz vollendet hat.‘“
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wilhelm Künstler: Ein Besuch in Schul-Pforta. In: Die Gartenlaube. Heft 18, 19, 1857, S. 251–255, 262–264 (Volltext [Wikisource]).