Benutzer:Scialfa/Gerhard Winkler (Kunsthistoriker)
Gerhard Winkler (*19. März 1921 in Gaschwitz; † 18. Februar 2001 in Bad Kissingen) war ein deutscher Kunsthistoriker und Funktionär der SED. Von 1968 bis 1981 leitete er als Direktor das Museum der bildenden Künste in Leipzig, anschließend bis 1988 die Kunstsammlung Gera.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Winkler wurde 1921 in einem Leipziger Vorort als Sohn eines Werkzeugmachers und einer Textilarbeiterin geboren. Winklers Vater war aktives KPD-Mitglied und zeitweise im KZ Sachsenhausen inhaftiert. In den Jahren 1927 bis 1935 besuchte Winkler die Volksschule in Großstädteln. Anschließend absolvierte er eine Malerlehre und arbeitete bis zum Oktober 1940 in dem Beruf in Markkleeberg. Danach leiste er bis März 1941 seine halbjährige Dienstzeit beim Reichsarbeitsdienst ab um anschließend zur Wehrmacht eingezogen zu werden. In dieser diente Winkler bis zum Kriegsende, zuletzt als Unteroffizier in Norwegen, wo er bis August 1945 interniert war. Im Anschluß an die Internierung wurde er in französische Kriegsgefangenschaft nach Bretzenheim überführt. Vom dortigen sogenannten Feld des Jammers floh Winkler bereits kurz darauf im September in die Britische Besatzungszone , wo er in Beuel am Rhein bis Dezember 1945 als Maler arbeitete. Wahrscheinlich noch vor Weihnachten 1945 kehrte Winkler ins eine alte Heimat in der nunmehr sowjetischen Besatzungszone zurück, wo er ab Januar 1946 in Markkleeberg als Malergeselle bis März 1947 arbeitete. Anschließend konnte er an der Fachschule für Angewandte Kunst in Leipzig ein Studium aufnehmen, er gehörte der Klasse Dekorative Malerei an. Während des Studiums, welches Winkler im September 1950 abschloss, bestand er im Mai 1948 die Meisterprüfung im Malerhandwerk. Im September des gleichen Jahres trat Winkler in die SED ein. Noch während des Studiums absolvierte er im Juli und August 1950 einen Sonderlehrgang der Landesparteischule in Sachsen über fünf Wochen. Dieser diente offensichtlich seiner Verwendung nach dem Studium, denn Winkler wechselte als Instrukteur in der Abteilung Agitation und Propaganda zunächst zur SED-Kreisleitung Leipzig. Das Jahr 1951 verbracht er komplett wiederum an der SED-Landesparteischule, um anschließt in der SED-Stadtleitung Chemnitz/Karl-Marx-Stadt eingesetzt zu werden, wo er bis August 1954 als Kultursekretär arbeitete. Danach wurde er an das Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED delegiert, wo er bis Juni 1958 ein Studium am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte der Literatur und Kunst im Fachgebiet Bildende Kunst absolvierte. Auf Drängen Alfred Kurellas, dem damaligen Leiter der Kulturkommission des Politbüros des ZK der SED wurde Winkler nach seinem Studium zur SED-Gebietsleitung Wismut delegiert, wo er der erste Kultursekretär wurde. In der Folge hatte Winkler großen Anteil an der Durchsetzung des sogenannten Bitterfelder Weges bei der Wismut. Er pflegte Kontakte zu Malern wie Bernhard Heisig und Heinrich Witz und gab auch Anstoß zu bedeutenden Kunstwerken, für die die Wismut teilweise als Auftraggeber auftrat. Während seiner Zeit als Kultursekretär der Wismut, die bis 1963 andauerte, promovierte Winkler im Juni 1961 am Institut für Gesellschaftswissenschaften mit der Arbeit Die Bedeutung von Lessings Schrift "Laokoon" für die Herausbildung einer bürgerlich realistischen Theorie der bildenden Kunst und die Bedeutung der kritischen Aneignung dieser Theorie für die Entwicklung der deutschen sozialistischen nationalen bildenden Kunst Winklers Doktorvater war Eberhard Bartke. 1963 wurde Winkler zunächst nach Magdeburg abgeschoben, wo er beim Rat des Bezirkes Magdeburg als Stellvertreter des Bezirksratsvorsitzenden für Kultur und Sport verantwortlich war. Als 1968 Johannes Jahn, der Direktor des Museums der bildenden Künste in Leipzig, mit der Partei- und Staatsführung in Konflikt geriet, da er gegen die Sprengung der Leipziger Universitätskirche protestierte, wurde der bereits 76jährige von seinem Posten abberufen und in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger wurde Gerhard Winkler, der das renommierte Haus bis 1981 führte. Nach ständigen Konflikten mit dem Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes, Werner Wolf, ließ sich Winkler 1981 von seinem Posten abberufen und wechselte an die Kunstgalerie Gera (Sammlung Handzeichnungen der DDR), die er von da an als Direktor führte. 1988 bliebe der bereits im Rentenalter stehende Winkler nach einer Dienstreise in der Bundesrepublik Deutschland. Er starb am 18. Februar 2001 fast 80jährig in Bad Kissingen. 1988 verläßt er auf einer Dienstreise die DDR in Richtung Bundesrepublik.