Benutzer:Seb.boegel/Spielwiese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seb.boegel/Spielwiese

Etudes Sans Frontières - Studieren Ohne Grenzen Deutschland e.V. ist der Name der 2006 in Tübingen und Konstanz gegründeten deutschsprachigen Sektion der französischen Organisation Études Sans frontières. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, ausgewählte Studierende aus Kriegs- und Krisenregionen zu fördern, damit diese somit qualifiziert werden ein eigenes Entwicklungsprojekt in ihrer Heimat umzusetzen. Studieren Ohne Grenzen fördert motivierte Studierende, mit der Überzeugung, dass gerade gut ausgebildete junge Menschen eine tragende Rolle bei dem Wiederaufbau ihrer Heimat spielen können. Als weitere Aufgabe hat sich der Verein gesetzt, die Öffentlichkeit über die Situation der Menschen in den Zielregionen zu informieren. Darüber hinaus ist die Arbeit von Studieren ohne Grenzen eine Arbeit von Studierenden für Studierende mit dem Bestreben des kulturellen Austausches über die Grenzen hinweg. Als Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement sollen die Mitglieder wertvolle Erfahrung für ihre Zukunft sammeln und ihr eigenes Potential entfalten und weiterentwickeln.


Grundsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Absicht, respektvollen Austausch und solidarische Unterstützung über Landes- und kulturelle Grenzen hinaus zu fördern und einen Beitrag zur selbständigen, friedlichen und nachhaltigen Entwicklung in Staaten und Regionen zu leisten, die stark von Krieg oder seinen Folgen betroffen sind, hat sich der Verein um bedürftige Jugendliche und Studenten aus betroffenen Regionen zu fördern und ihnen besseren Zugang zu höherer Bildung zu ermöglichen. Ziel ist dabei auch, zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Schwierigkeiten in den betroffenen Staaten und Regionen beizutragen. Sowohl die innere Struktur des Vereins als auch seine Aktivitäten betreffend, ist jegliche negative Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung, Alter oder Studienfach auszuschließen. Der Verein selbst bekennt sich zu keiner religiösen oder ideologischen Anschauung.

Geschichte des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. Oktober 2006 gründeten Konstanzer und Tübinger Studierende auf Initiative des Politologiestudenten Felix Weth den Verein Studieren Ohne Grenzen e.V. Der Verein ist ein Ableger der französischen Organisation Etudes Sans Frontières, die seit 2003 tschetschenischen Studenten ein Studium in Frankreich ermöglicht mit mittlerweile 21 geförderten tschetschenischen Studierenden. Stand zu Beginn die Mitgliedergewinnung und der Aufbau der Arbeitsgruppen im Vordergrund, so wurde bald darauf mit der eigentlichen Vereinsarbeit begonnen werden: Der Hilfe für Studenten in Kriegsregionen. Studieren Ohne Grenzen e.V. startete mit zwei Projekten.

Das Tschetschenien-Projekt fußt auf der Erfahrung von Etudes Sans Frontières in Frankreich. Die Vorbereitungen benötigten eineinhalb Jahre, um tschetschenischen Studierenden in Tübingen und Konstanz ein komplettes Studium zu ermöglichen. Im April 2008 traf der erste tschetschenische Stipendiat in Konstanz ein [1] [2], seitdem wurden vier tschetschenische Stipendiaten und Stipendiatinnen gefördert. [3]

Das Kongo-Projekt unterstützt seit September 2007 kongolesische Stipendiaten an der Universität Kindu im Osten der DR Kongo. Aktuell werden 22 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert.

Neben diesen Projekten erreichte der Verein einen schnellen Zuwachs an Mitgliedern, zumeist Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen, und ist mittlerweile in mehr als einem Dutzend Hochschulorten in Deutschland und der Schweiz aktiv.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studieren Ohne Grenzen ist offizielles Projekt 2009/2010 der Weltdekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen [4][5].

Im Jahr 2010 ist die Wanderaustellung "Studieren im Krieg. Wenn Zukunft warten muss." [6] von Studieren Ohne Grenzen ein Ort im Land der Ideen.[7]

Die Zielregionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschetschenien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studieren ohne Grenzen vergibt Stipendien an junge, leistungsbereite Studierende aus Tschetschenien und ermöglicht ihnen den Erwerb eines Hochschulabschlusses in Deutschland. Notwendige Bedingungen für die Förderung sind Bedürftigkeit und sehr gute akademische Leistungen. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt dann hauptsächlich aufgrund des bisherigen Werdegangs, nach der ersichtlichen Motivation und der Reife des Bewerbers. Dabei spielt das vorgeschlagene Projekt eine entscheidende Rolle. Wichtige Kriterien sind hierfür die Nützlichkeit des Projektes für Tschetschenien, seine Realisierbarkeit sowie die tatsächliche Notwendigkeit, dass zur Umsetzung des Projektes ein Studium außerhalb Tschetscheniens absolviert wird.

Neben dem Stipendienprogramm hat dieses Projekt zum Ziel die Universitätsbibliothek in Grosny mit deutsch- und englischsprachiger Literatur ausgzustatten.

DR Kongo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als beim Tschetschenien-Projekt fördert Studieren Ohne Grenzen Studenten direkt in der DR Kongo. An ausgewählte Kandidaten aus der ostkongolesischen Stadt Kindu werden Stipendien vergeben, die die Deckung ihrer Studiengebühren und ihrer Ausgaben für Studienmaterial sowie einen Zuschuss zu ihren Lebenshaltungskosten beinhalten. Die notwendigen Bedingungen für die Förderung sind auch hier Bedürftigkeit, besondere Begabung und ein eigenes konkretes und überzeugendes Entwicklungsprojekt.

Zudem soll über Beiträge zum Bildungsangebot, wie der Einrichtung eines Computerraums, die Qualität der höheren Bildung in Kindu verbessert werden.

Sektionen in Europa und der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studieren Ohne Grenzen in Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Frankreich wurde Studieren Ohne Grenzen (Etudes Sans Frontières) 2003 von Studierenden in Paris gegründet. Mittlerweile hat der Verein 21 Studierenden aus Tschetschenien in Frankreich (Paris und Lille) ein Studium ermöglicht. Zudem wurden mit dem italienischen Ableger von Studieren Ohne Grenzen ca. 20 Waisen in Ruanda in ihrer Ausbildung unterstützt, einem Dutzend hiervon auch eine Hochschulausbildung.

Studieren Ohne Grenzen in Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Italien wurde Studieren Ohne Grenzen (Studi Senza Frontiere) 2006 in Rom gegründet. Bisher wurden zwei Studenten aus Tschetschenien unterstützt. Zudem wurden Hochschulstipendien für drei Studentinnen in Ruanda vergeben.

Studieren Ohne Grenzen in Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Spanien wurde Studieren Ohne Grenzen (Estudios Sin Fronteras) 2007 in Valencia gegründet. Der Verein engagiert sich für Studierende in der Westsahara.

Studieren Ohne Grenzen in Quebec, Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kanada wurde Studieren Ohne Grenzen (Etudes Sans Frontières Québec) 2006 in Montréal gegründet. Der Verein unterstützt derzeit zwei von insgesamt 22 Stipendiaten im vom deutschen Verein verwalteten Stipendienprogramm in Kindu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Studieren Ohne Grenzen in Belgien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Belgien wurde Studieren Ohne Grenzen (Etudes Sans Frontières Bélgique) 2005 in Brüssel gegründet. Der Verein soll in erster Linie die Organisation bei den Institutionen der Europäischen Union repräsentieren.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stuttgarter Zeitung, Ein Studium ohne Pistole auf dem Pult, 06.06.2008, unter [1]
  2. Deutsche Welle, Studieren ohne Grenzen - Internationale Bildungshilfe aus Deutschland, 24.04.2008, unter [2]
  3. attempto!, Damit Aischat in Tübingen studieren kann, Oktober 2008, unter [3]
  4. Portal Bildung für nachhaltige Entwicklung, Projekte der UN-Dekade, unter [4]
  5. http://www.studieren-ohne-grenzen.org/aktuelles/223-studieren-ohne-grenzen-wird-offizielles-projekt-der-un-weltdekade
  6. http://www.studieren-ohne-grenzen.org/de/studieren-im-krieg
  7. Deutsche Bank, 365 Orte im Land der Ideen 2010, Liste unter [5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kategorie:Humanitäre Hilfe (Organisation)