Benutzer:Sprechendeente/Ruby Cup

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Ruby Cup
Rechtsform Dänische GmbH (ApS)
Gründung Juni 2011
Sitz Dänemark
Leitung Maxie Matthiessen, Julie Weigaard Kjær
Mitarbeiterzahl 8
Branche Gesundheit, Hygieneprodukte
Website www.ruby-cup.com

Ruby Cup ist ein 2011 gegründetes Sozialunternehmen, das Menstruationstassen „Ruby Cups“ herstellt und spendet.

Produkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Menstruationstassen sind aus 100 Prozent medizinischem Silikon und werden anstelle von Tampons oder Binden genutzt. Durch ihre Wiederverwertbarkeit von bis zu zehn Jahren sind sie besonders ökologisch.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruby Cup gehört zu Makit ltd., einem mehrfach ausgezeichneten, dänischen Sozialunternehmen. Ruby Cup wurde 2011 von Maxie Matthiessen, Veronica D’Souza and Julie Weigaard Kjær an der Copenhagen Business School gegründet. Zu Beginn wurden Umfragen zu lokalen Bedürfnissen in Kenia geführt[1]. Im selben Jahr startete die Produktion. Zur Zeit wird das Unternehmen von Maxie Matthiessen, und Julie Weigaard Kjær gemeinsam geführt. Ruby Cups Büros liegen in Berlin, Deutschland und in Nairobi, Kenia.

Unternehmensmodell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruby Cup ist ein Social Entrepreneurship. In Deutschland wird für dieses Unternehmensmodell synonym auch der Begriff Sozialunternehmen genutzt[2]. Sozialunternehmen werden sehr unterschiedlich beschrieben und es gibt bisher vor allem für Deutschland wenige Studien[3]. Vor allem in Deutschland sind Sozialunternehmen eher klein und arbeiten mit vielen Ehrenamtlichen[4]. Ruby Cup bezeichnet sich als sozialökonomisches Unternehmen[5]. Sie beziehen das auf ihr soziales Engagement, vor allem in Kenia. Ruby Cup bietet die Menstruationstassen nach dem Prinzip „Buy One, Give One“, also „Kauf eine, spende eine“ an, das heißt für jede in den Industrieländern verkaufte Menstruationstasse wird eine an ein Mädchen in Kenia gespendet[6]. Zu Anfang wurde das Modell getestet, in Kenia und anderen afrikanischen Ländern das Produkt über lokale Frauen zu vertreiben, die sich durch den Verkauf zusätzlich Geld verdienen können[7] [8].

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In vielen Ländern weltweit ist Menstruation ein Problem, da Frauen und Mädchen keinen Zugang zu Hygieneprodukten haben oder sich diese nicht leisten können[9]. Diese Frauen erleben dadurch einen Ausschluss aus der Gesellschaft, da sie eine Woche im Monat nicht in die Schule oder Arbeit gehen können[10] [11]. Eine der Hauptursachen für Schulabbrüche ist das Fehlen von Hygieneprodukten für menstruierende Frauen [12] [13] [14]. Die Menstruation hat also eine direkte ökonomische und edukative Auswirkung. Dieses Problem ist auch ein wesentlicher Teil zur Erreichung der Millenium-Entwicklungsziele[15]. Mit einer Menstruationstasse lassen sich diese Mädchen und Frauen wieder in ihren gesellschaftlichen Alltag integrieren. Ein Mädchen beschreibt ihr Leben mit Menstruationstasse:

„Wenn meine Mama kein Geld hatte, habe ich meist Lumpen genommen und bin zuhause geblieben, weil ich mich schämte zur Schule zu gehen. Ich bin sehr dankbar, dass ich jetzt Ruby Cup habe, weil jetzt keiner merkt, dass ich meine Periode habe, nicht mal meine Mama. Ich liebe Ruby Cup von ganzem Herzen, weil er mir so sehr hilft. Ich bin ja nicht einmal mehr zur Schule gegangen, weil ich fürchtete, dass meine Freunde merken, dass ich meine Periode habe und mich geniert habe.“

Valentine Atieno: Briefe an Ruby Cup[16]

Durch die Langlebigkeit des Produktes wird auch ein ökologisches Ziel erreicht[17]. Herkömmliche Hygieneprodukte lassen sich nur einmal benutzen und haben zusätzlich Chemikalien in ihren Produkten[18]. Auch das weitverbreitete Problem des Austrocknens durch Tampons lässt sich mit Menstruationstassen vermeiden, daher tragen Menstruationstassen auch zu einer erhöhten Gesundheit menstruierender Frauen bei. Die Krankheit Toxisches Schocksyndrom, die selten auftritt (1 Fall aus 200.000 Personen) wird mit Tampons in Verbindung gebracht, jedoch bisher nicht mit Menstruationstassen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruby Cup wurde für ihr soziales Engagement mehrfach ausgezeichnet. Sie gewann zum Beispiel The Global Social Entrepreneurship Competition 2012 (US), Venture Cup 2012 (Denmark), a Sustainia100 Solution und wurde auch in Deutschland für den deutschen Engagementpreis 2013 nominiert[19].

Partner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruby Cup arbeitet mit unterschiedlichen Firmen und Organisationen zusammen, unter anderem mit dem ugandischen Roten Kreuz, Ecotastic[20] oder Days for Girls.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Days for Girls

Zu Ecotastic

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Swedish International Development Cooperation Agency: Ruby Cup - a number one choice, Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  2. Thomas Scheuerle, Gunnar Glänzel, Rüdiger Knust, Volker Then: Social Entrepreneurship in Deutschland - Potentiale und Wachstumsproblematiken. PDF (3 MB), 2013, Seite 2. Abgerufen am 12. November 2013.
  3. Thomas Scheuerle, Gunnar Glänzel, Rüdiger Knust, Volker Then: Social Entrepreneurship in Deutschland - Potentiale und Wachstumsproblematiken. PDF (3 MB), 2013, Seite 15. Abgerufen am 12. November 2013.
  4. Thomas Scheuerle, Gunnar Glänzel, Rüdiger Knust, Volker Then: Social Entrepreneurship in Deutschland - Potentiale und Wachstumsproblematiken. PDF (3 MB), 2013, Seite 31. Abgerufen am 12. November 2013.
  5. Social Impact Lab: Ruby Cup. Abgerufen am 12. November 2013.
  6. Ruby Cup: Ruby Cup in Kenia. Abgerufen am 10. November 2013.
  7. Faktor N: Ruby Cup - Neues Menstruationsprodukt, 2012. Abgerufen am 7. November 2013.
  8. Jo Confino: Young social entrepreneurs changing the worldIn: The Guardian, 24.08.2012. Abgerufen am 11. November 2013. (englisch)
  9. Florence Kanyike, Dorothy Akankwasa und Christine Karungi, FAWE (Forum for African Women Educationalists) Uganda chapter: Menstruation as a barrier to gender equality in Uganda, 2005. Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  10. Ariane Baur: Ruby Cup In: Greenest Magazine, 3. Juli 2013. Abgerufen am 04. November 2013
  11. Florence Kanyike, Dorothy Akankwasa und Christine Karungi (2005), FAWE (Forum for African Women Educationalists) Uganda chapter: Menstruation as a barrier to gender equality in Uganda, 2005. Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  12. Jo Confino: Young social entrepreneurs changing the worldIn: The Guardian, 24.08.2012. Abgerufen am 11. November 2013. (englisch)
  13. Swedish International Development Cooperation Agency zu Ruby Cup: Ruby Cup - a number one choice, Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  14. Florence Kanyike, Dorothy Akankwasa und Christine Karungi (2005), FAWE (Forum for African Women Educationalists) Uganda chapter: Menstruation as a barrier to gender equality in Uganda, 2005. Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  15. Swedish International Development Cooperation Agency zu Ruby Cup: Ruby Cup - a number one choice, Abgerufen am 12. November 2013. (englisch)
  16. Ruby Cup Briefe, Abgerufen am 06. November 2013
  17. Ariane Baur: Ruby Cup In: Greenest Magazine, 3. Juli 2013. Abgerufen am 04. November 2013
  18. Lisa Rokahr: Blutsschwestern wollen mit Dir über Menstruation reden, In: Vice, 2013. Abgerufen am 05. November 2013.
  19. Ruby Cup: Das Unternehmen. Abgerufen am 12. November 2013.
  20. Ecotastic: Partner Übersicht. Abgerufen am 06. November 2013.