Benutzer:Thomas Hufnagel/Das Schwarze Haus - Künstlerkolonie

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Koordinaten: 51° 8′ 55,2″ N, 7° 2′ 42,8″ O

Logo des „Schwarzen Hauses“

Das Schwarze Haus ist ein Kunstquartier und eine Künstlerkolonie in Solingen.

Im Jahre 1932 erwarben der Redakteur und Lyriker Hanns Heinen (1895–1961) und seine Frau Erna Heinen-Steinhoff (189––1969) für 3000 Goldmark eine historische Liegenschaft bestehend aus zwei Fachwerkhäusern im Solinger Stadtteil Höhscheid. Die Gebäude liegen an der alten Heerstraße nach Köln.

Die Häuser erhielten im Volksmund die Namen „Schwarzes Haus“ und „Rotes Haus“. Das „Schwarze Haus“, das größere der beiden, ist mit schwarzen Schieferplatten verkleidet, das kleinere Gebäude besteht aus rotem Backstein und Fachwerk. Bei den Gebäuden handelte es sich um ein bedeutendes industrielles Erbe, welches die Montangeschichte des Bergischen Landes dokumentiert. Das „Schwarze Haus“ – ein Fachwerkbau aus dem 18. mit Erweiterungsbau aus dem 19.Jahrhundert – wurde als sogenanntes Steigerhaus eines Bleibergwerks errichtet. Es besitzt – untypisch für die Fachwerkhäuser dieser Region – große Räume.

Ab 1932 wurden im „Schwarzen Haus“ von der Familie Heinen regelmäßig künstlerische und literarische Salons organisiert. Mit dem Einzug des 1945 aus dem Exil zurückgekehrten Malers Erwin Bowien (1899–1972) - im Jahre 1945 - begann die Geschichte des Hauses als Künstlerkolonie. Das „Rote Haus“ entstand im 19. Jahrhundert als Werkstatt für einen Messer- oder Scherenschleifer. Es wurde ab 1945 als Atelierhaus verschiedener Künstler der Künstlerkolonie genutzt.

Das „Schwarze Haus“

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Das Haus der Heinens entwickelte sich zu einem Treffpunkt für Künstler, Literaten und Intellektuelle der Region, mit Erna Heinen-Steinhoff als Muse und Salondame. Regional und überregional bedeutende Künstler und Intellektuelle verkehrten regelmäßig im Salon der Familie Heinen, eine Tradition die über dem Tod von Erna Heinen-Steinhoff im Jahre 1969 von ihrer Tochter, der Malerin Bettina Heinen-Ayech (1937-2020) während ihrer Aufenthalte in Deutschland in den Sommermonaten weitergeführt wurde und knapp 90 Jahre - in unterschiedlicher Intensität - Bestand hatte.

Zu den Besuchern zählten unter anderem der Maler Erwin Bowien (1899–1972), der Cellist Ludwig Hoelscher (1907–1996), die Pianistin Elly Ney (1882–1968), die Bildhauerin Lies Ketterer (1905–1976), der Schriftteller Heinz Risse (1898–1989), der Glasbildhauer Fritz Hans Lauten (1935–1988), der Journalist und Kunstkritiker Hans-Karl Pesch (1930–2004), die Komponisten Werner Krahnert (1935–2018) und Hallgrímur Helgason (1914–1994) sowie der Maler Amud Uwe Millies (1932-2008).

Das „Rote Haus“

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Das „Rote Haus“ wurde ab 1945 als Atelierhaus, erst durch den Maler Erwin Bowien (1899-1972), später durch alle Künstler der Gemeinschaft genutzt. Aus dieser Zeit stammen mehrere Um- und Einbauten, darunter farbige Glasfenster des Kölner Glaskünstlers Fritz Hans Lauten, die er in den 1960er Jahren eigenhändig einbaute. Bowien entdeckte das Maltalent von Bettina Heinen-Ayech. Ab 1955 kam der Hamburger Künstler Amud Uwe Millies hinzu und bezog als dritter und letzter Maler das Gebäude. In den Jahren 1969 bis 1971 lebte und arbeitete der Bildhauer Ernst Egon Osländer (1928-2015) im Anwesen. Bettina Heinen-Ayech (1932-2020) hinterließ im zentralen oberen Raum ein Fresko und ein Fries, von welchen noch Teile erhalten sind. An mehreren Stellen des Hauses – sowohl im Außen- als auch im Innenbereich – befinden sich Kacheln, die von Bettina Heinen-Ayech gestaltet wurden. Alle Maler der Künstlerkolonie nutzten die Räumlichkeiten als Atelier und Ausstellungsräume. Bettina Heinen-Ayech verblieb als letzte - bis zu ihrem Tode im Jahr 2020 - in den Häusern, wo sie – im Wechsel zu Ihrem weiteren Wohnort im algerischen Guelma – ihr deutsches Atelier betrieb.

Seit 2020 erinnert eine Plakette am Schwarzen Haus an die Künstlerkolonie.[1]

Commons: Das Schwarze Haus – Künstlerkolonie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Das Schwarze Haus“: Plakette würdigt kulturelles Erbe. In: solinger-tageblatt.de. 12. November 2020, abgerufen am 15. Februar 2021.

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