Benutzer:Thomas Wozniak/Kreisdienstelle für Staatssicherheit Quedlinburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kreisdienstelle für Staatssicherheit Quedlinburg
KDfS Quedlinburg
Ehemalige Kreisdienststelle des MfS in Quedlinburg, 2013

Ehemalige Kreisdienststelle des MfS in Quedlinburg, 2013

Daten
Ort Quedlinburg
Bauherr Ministerium für Staatssicherheit
Koordinaten 51° 29′ 22,6″ N, 11° 56′ 37,9″ OKoordinaten: 51° 29′ 22,6″ N, 11° 56′ 37,9″ O
Lage im Zuständigkeitsgebiet der BVfS Halle

Lage im Zuständigkeitsgebiet der BVfS Halle

Die Kreisdienstelle für Staatssicherheit Quedlinburg (abgekürzt: KDfS Quedlinburg) war eine regionale Außenstelle der Bezirksverwaltung Halle des Ministeriums für Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik, gemeinhin bekannt als „Stasi“. Sie befand sich in einer Villa in der Ethel-und-Julius-Rosenbergstraße (Neuer Weg 24a).

Nach der Besetzung am xxx 1989 durch Teilnehmer der Donnerstagsdemonstrationen verlor die Kreissverwaltung ihre Funktion.

Das ehemalige Gebäude wurde bis xxx von der Arbeitsagentur genutzt. Seit yyy ist es in Privatbesitz.

Lage und Vorgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichtlicher Kontext

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aktivitäten der aufgehetzten FDJ-Mitglieder liefen jedoch aus dem Ruder, so dass es vereinzelt zu Störungen des Gottesdienstes und Kirchenschändungen kam, die das Politbüro so nicht eingeplant hatte18. 18 Vgl. den Bericht über ein solches Auftreten der FDJ in Quedlinburg am 24. April 1953, SAPMO NY 4090/456 S. 226–228. Wolfgang Tischner: Die Kirchen und der Volksaufstand vom 17. Juni 1953, in: Historisch-Politische Mitteilungen. Archiv für Christlich-Demokratische Politik 7 (2000), S. 151–183, hier S. 155

Im Jahr 1964 starb der in Gernrode geborene Peter Müller (1944–1964) bei Elend mit 19 Jahren. Er hatte sich am 13. Juni zusammen mit seinem Freund Dieter S. zur Grenze bei Elend begeben. Beinahe entdeckt verbrachten sie die Nacht versteckt zwischen dem ersten und zweiten Grenzzaun. Am nächsten Morgen krochen sie durch das Minenfeld zum dritten Grenzzaun. Dabei löste Peter eine sowjetische Antipersonenmine aus, die ihn sofort tötete. Dieter S. wurde festgenommen und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Im Jahr 1965 gelang ihm gemeinsam mit einem befreundeten Paar im selben Grenzabschnitt die Flucht aus der DDR. Als die Beisetzung Peter Müllers in Quedlinburg stattfand, wurden Arbeitskollegen, die daran teilnahmen, in der Folgezeit zur Einschüchterung von Mitarbeitern der Staatssicherheit verhört.[1]

Struktur und Aufbau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IM (1989): 316.

Leiter der Kreisdienststelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leitung: OSL Lothar Schulze.

Unterstellte konspirative Wohnungen und Objekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Quedlinburg, Erlenstraße 4
  • Quedlinburg, Erlenstraße 5
  • Quedlinburg, Wipertistr. 9
  • Quedlinburg, Marktkirchof 18
  • Quedlinburg, Steinweg 74
  • Quedlinburg, Beimlerstr. 3 (Stresemannstraße)
  • Quedlinburg, Blasiistr. 22
  • Quedlinburg, Pölkenstr. 40
  • Gernrode, Sternhaus 1
  • Thale, Gebirgsstr. 2
  • Thale, Parkstr. 2
  • Thale, Gebirgstr. 2 (Garage)
  • Quedlinburg, Wipertistr. 5
  • Ballenstedt, Roseburg
  • Güntersberge, Heimberg 15
  • Königerode, Nr. 191
  • Rinkemühle (Waldgebiet)
  • Stecklenberg, Ruine
  • Thale, Silberbachtal
  • Thale, Roßtrappe 2

Vorbereitung auf Tag X

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktivitäten (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Telefon- und Postüberwachung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personenüberwachung, Verhöre, Zersetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammenarbeit mit dem KGB

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Bezug zum BVfS Halle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Mitarbeiter (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Frank-Ronald Bischoff (Stiege), 2017 AfD-Kandidat für Harz und Aschersleben, war hauptamtlicher Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit (1977–1989) als Offizier im besonderen Einsatz (OibE)[2]

Stellvertretender Operativ des Leiters

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inoffizielle Mitarbeiter (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überwachte und observierte Personen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akten, Literatur und Medien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktensituation und Erschließung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überlieferter Akten-Umfang: 55 lfm.[3]

Erlebnisberichte und Originalquellen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medienberichte und Medien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Biografie von Peter Müller auf den Seiten des Forschungsverbundes SED-Staat der FU Berlin
  2. Ingo Kugenbuch und Petra Korn: Bundestagswahl 2017: AfD-Mann aus Stiege war Stasi-Offizier. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 15. September 2017, eingesehen am 4. Oktober 2024.
  3. KD Quedlinburg im Stasi-Unterlagen Archiv, eingesehen am 1. März 2024.
Commons: Kreisdienststelle für Staatssicherheit Quedlinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Kategorie:Geschichte Sachsen-Anhalts (20. Jahrhundert) Kategorie:Halle (Saale) Kategorie:Aufarbeitung der SED-Diktatur Kategorie:Staatssicherheit (DDR) Kategorie:Ministerium für Staatssicherheit Kategorie:Bauwerk in Quedlinburg