Benutzer:Tjéna/Konzeptwerk Neue Ökonomie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Begrüßungsrede im Leipziger Augusteum zur degrowth 2014. Auf dem Podium Nina Treu (links) vom Konzeptwerk Neue Ökonomie

Das Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. ist eine Theoriewerkstatt, die auf eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft zielt. Das 2011 gegründete Konzeptwerk Neue Ökonomie versteht sich als unabhängige Organisation, die den Gedanken des Postwachstum kultivieren will. Sitz des Vereins ist Leipzig.

Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziele und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verständnis des Konzeptwerkes sollten alle ökonomischen Aktionen darauf ausgerichtet sein, ein gutes und gleichberechtigtes Leben für alle zu ermöglichen. Gleichzeitig sollten die „ökologischen Grenzen des Planeten“[1] (alle Arten von Ressourcen) respektiert werden.

Die derzeitige Wirtschaftsordnung verfehle dieses Ziel deutlich: sie erzeuge „Reichtum für Wenige und Ausbeutung, Ausgrenzung und Armut für Viele“ (Soziale Ungleichheit). Durch den Klimawandel und die anhaltende Umweltzerstörung würden globabe Ungerechtigkeiten noch weiter verstärkt. Der globale Süden könne seine grundlegenden Bedürfnisse nach wie vor nicht befriedigen.

Als hauptverantwortlichen Faktor sieht das Konzeptwerk das „wachstumsorientierte wirtschaftspolitische Leitbild“[1], welches Konkurrenz statt Kooperation fördere. Diese Leitbild verstärke den ungerechten Zugang zu Ressourcen und Macht, was zu ungleichen Einfluss-, Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten führe. Ohnehin starke wirtschaftliche Akteure könnten so ihre Interessen gegen die Marginalsierten durchsetzen.

Die „Große Transformation“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die erkannten Ungerechtigkeiten aufzuheben, möchte das Konzeptwerk eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft (in Anlehnung an die „Great Transformation“ von Karl Polanyi) erreichen. Es soll gesellschaftlich Abstand vom Profit- und Wachstumsprinzip genommen werden und statt dessen ein Wohlergehen aller zum obersten Ziel werden. Gleichzeitig soll ein angebrachter, maßhaltender Umgang mit Ressourcen in den „natürlichen“ Grenzen der Ökosysteme erreicht werden.

Das Konzeptwerk versteht sich als Teil einer Bewegung, dies diese Ziele auf unterschiedlichen Wegen erreichen will. Es wird konstantiert, dass die angestrebte Transformation „vielschichtig“ und „weitgreifend“ sei.[1]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aktive Arbeit des Konzeptwerks Neue Ökonomie übernimmt ein mehrköpfiges Team von Hauptamtlichen. Die Bewegungsstiftung fördert einzelne Mitarbeiter des Konzeptwerkes.[2] Der Verein finanziert sich durch Fördermittel und Spenden von Privatpersonen.[3]

Das Team arbeitet mit einer Reihe regionaler und bundesweiter Kooperationspartner bei Kongressen und Bildungsveranstaltungen zusammen.[4][5] In Deutschland sind dies derzeit vor allem der Förderverein Wachstumswende, welcher das soziale Netzwerk wachstumswende.de betreibt. Wissenschaftlich forschen zum Thema das Forschungsnetzwerk Research & Degrowth und das DFG-Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“ der Universität Jena. Zwischen den Organisationen und dem Konzeptwerk gibt es einen inhaltlichen Austausch.[3]

Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der konzeptionellen Arbeit führt das Konzeptwerk eigene Veranstaltungen durch und betreibt eine weitgefächerte Bildungsarbeit.

Das Portal degrowth.de wird von dem Verein betrieben. Mit anderen Organisationen bereitete der Verein die Internationale Konferenz "degrowth 2014" vor. Das Konzeptwerk organisiert immer wieder bundesweite Veranstaltungsreihen wie 2015 die „Kohlegespräche – über Wachstum und Klimagerechtigkeit“ und eine degrowth-Sommerschule.[6]

Die Referenten des Vereins organisieren Projekttage, halten Vorträge und bieten mehrtägige Workshops an. Das Konzeptwerk bezieht sich auf zwei pädagogische Leitbilder: das Globale Lernen und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Zudem fasst man seine Informationsarbeit zu Postwachstum als „sozioökonomische Bildungsarbeit“ auf.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Das Konzeptwerk | Konzeptwerk Neue Ökonomie. In: www.konzeptwerk-neue-oekonomie.org. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  2. Förderung > BewegungsarbeiterInnen > Christopher Laumanns – Bewegungsstiftung, Anstöße für soziale Bewegungen. In: www.bewegungsstiftung.de. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  3. a b Konzeptwerk-Neue-Oekonomie. In: Alnatura.de. Abgerufen am 29. Juni 2016.
  4. Veranstaltungen | EPN Hessen e.V. In: www.epn-hessen.de. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  5. Partner | SOLIKON. In: solikon2015.org. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  6. Vortragsreihe Kohlegespräche | degrowth.de. In: www.degrowth.de. Abgerufen am 28. Juni 2016.

Kategorie:Denkfabrik in Deutschland Kategorie:Postwachstum Kategorie:Gegründet 2011 Kategorie:Organisation (Leipzig)