Benutzer:Tobias ToMar Maier/Baustelle2

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Andreas Marquardt bei der Vorstellung der Verfilmung seiner Autobiografie bei der Berlinale 2015

Andreas „Karate Andy“ Marquardt (* 1956 in Berlin-Neukölln) ist ein deutscher Kampfsportler und ehemaliger Zuhälter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marquardt übte im Kindesalter ab 1962 Kampfsport aus. Im Judo wurde er nach eigenen Angaben Berliner Meister und erlangte den 2. Dan. Im Karate wurde nach eigenen Angaben 15-facher Europameister in einem nicht näher benannten Verband, 1981 und 1983 wurde er seinen Aussagen nach Asien Champion in einem nicht weiter benannten Sportwettbewerb.

Marquardt war über zwei Jahrzehnte Zuhälter in Berlin, Hamburg, Frankfurt und Essen. Während der Zeit als Zuhälter ging er 5 Jahre der Arbeit als Leichenfahrer nach, um das Finanzamt zu täuschen. Nachdem er eine seiner Prostituierten zusammenschlug, vertraute sich die Frau der Polizei an und sie kam in ein Zeugenschutzprogramm. Marquardt wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er kam gegen eine Geld-Zahlung mit Anfang 40 in den offenen Vollzug. Nachdem er im offenen Vollzug durch eine Anstiftung zur Körperverletzung wieder auffällig wurde, verlängerte sich die Haftzeit. Insgesamt war Marquardt achteinhalb Jahre in Haft wegen schwerer Zuhälterei, Menschenhandels und Waffenbesitzes. Dabei saß er in der Justizvollzugsanstalt Moabit und Justizvollzugsanstalt Tegel. Im Gefängnis vertraute sich Marquardt einem Therapeuten an, dass sein Vater gewalttätig war und dass seine Mutter ihn jahrelang sexuell missbrauchte. 2003 wurde er aus der Haft entlassen.

Seit 1985 führt Marquardt eine Karate-Sportschule in Berlin-Neukölln. Die Schule betrieb Marquardt auch während seiner Zeit als Zuhälter. Während seiner Haftzeit und auch heute betreibt er die Karateschule zusammen mit seiner Lebensgefährtin, die eine ehemalige Prostituierte von Marquardt ist.[1] Heute werden dort vor allem Kinder in Karate unterrichtet. Marquardt lehrt Tae-Ka-Do-Kan Karate, einen selbstentwickelten Vollkontakt Karate-Stil. Der Stil setzt sich aus Tae Kwon Do, Karate und Judo zusammen.

Andreas Marquardt wurde 2010 für den Laureus World Sports Awards in der Kategorie „Das soziale Sportprojekt“ mit dem Projekt „Helfen macht stark“ nominiert. Das Projekt setzt sich für benachteiligte Kinder ein. Er setzt sich zudem für Kind im Zentrum und neuland e. V. ein. Bei einer Aids-Benefiz-Gala im Jahr 2003 stellte Marquardt einen Weltrekord auf, indem er 5 Baseballschläger zerschlug.[2]

Am 11. Dezember 2006 veröffentlichte der Ullstein Taschenbuch Verlag sein Buch Härte – Mein Weg aus dem Teufelskreis der Gewalt, das er zusammen mit seinem Therapeuten Jürgen Lemke schrieb.[3][4][5] Der auf der Autobiografie basierende, gleichnamige Film von Rosa von Praunheim feierte am 6. Februar 2015 bei der Berlinale seine Premiere[6] und kam am 23. April 2015 in die Kinos. Marquardt wird darin von Hanno Koffler gespielt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tobias ToMar Maier/Baustelle2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Times: The man who hated women
  2. Promis und Normalos feierten am Potsdamer Platz Erlös ging an HIV-infizierte Kinder Erste Gala der Berliner Aids-Hilfe, Berliner Kurier, 12. Oktober 2003
  3. Caroline von Eichhorn und Joseph Röhmel: Sexueller Missbrauch durch Frauen: Verkehrte Lust , Spiegel Online, 28. September 2011
  4. Zu oft zugeschlagen, Berliner Morgenpost, 17. Dezember 2006
  5. Korbach: Dem „Hassprogramm“ entflohen, 1. November 2010
  6. Härte. Internationale Filmfestspiele Berlin, abgerufen am 2. Februar 2015.


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