Benutzer:UliPR/Ello.co

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Ello ist ein im März 2014 gestartetes soziales Netzwerk, das von den Gründern Paul Budnitz und Todd Berger als werbefreie Alternative zu Facebook verstanden wird. Zu erreichen ist das Netzwerk unter der Top Level Domain Ello.co

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ello Logo

Unter dem Motto "You Are Not A Product!" wehren sich die Betreiber in ihrem Manifest [1] gegen die zunehmende Kommerzialisierung, die in anderen sozialen Netzwerken zu beobachten ist. So wurde im Firmenstatut festgeschrieben, dass Nutzerdaten nicht an Dritte (insbesondere nicht an kommerzielle Unternehmen) weitergegeben werden und Ello komplett werbefrei bleiben werde. Diese Regelung solle auch bei einem späteren, möglichen Verkauf der Plattform Geltung haben. In dieses Konzept passt auch, dass die Erstellung eines persönlichen Profils unter einem Pseudonym ausdrücklich erlaubt ist. Diese Tatsache hat innerhalb der Facebook-Community zu Kritik an der dortigen Namensregelung geführt [2], da Facebook nur authentische Identitäten in den Profilen zulässt [3].

Design[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Design von Ello ist betont schlicht gehalten. Lediglich schwarz und weiss sowie einige abgestufte Grautöne kommen zum Einsatz. Das Logo ist ebenso minimalistisch: ein angedeuteter lächelnder Smiley, bestehend nur aus einem schwarzen Kreis mit weissem gebogenem Strich in der unteren Hälfte als Mundlinie. Unterstrichen wird die Einfachheit des Layouts auch durch die an simple Schreibmaschinenschrift erinnernde Schriftart "AtlasTypewriterRegular". Dieses einfach gehaltenen Design ist gewollt: Dadurch wird das Konzept des Netzwerkes untermauert und ein Gegenpol zu den mit bunten Werbebannern überladenen anderweitigen Plattformen gebildet. Von Seiten einiger bekannter Designer wird jedoch auch Kritik an dem Layout von Ello geübt.[4][5]

Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell (Stand: November 2014) sind die Funktionen von Ello noch stark eingeschränkt. Zum einen ist dies sicherlich dem minimalistischen Ansatz geschuldet, zum anderen befindet sich Ello derzeit in der Beta-Phase und ist noch nicht vollständig entwickelt. Möglich sind bisher das Folgen von anderen Mitgliedern, sowie das Posten von Texten und Bildern. Videoformate, wie z.B. eine Youtube-Einbindung, werden nach momentanem Stand nicht unterstützt. Auch das Austauschen von privaten Nachrichten und das Blockieren bestimmter Profile ist derzeit noch nicht möglich. Nach und nach sollen die Funktionen jedoch erweitert werden. Der aktuelle Stand der geplanten Erweiterungen ist bei Ello einsehbar. [6]

Registrierung | Einladung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ello behält sich derzeit noch einen Exklusiv-Status vor. Eine einfache Registrierung ist nicht ohne Weiteres möglich. Wer Ello beitreten möchte, der benötigt eine Einladung von bereits angemeldeten Mitgliedern des Netzwerkes. Diese Exklusivität hat dazu geführt, dass einige Mitglieder sich für das Zusenden einer Einladung bezahlen lassen und ihre Invite-Codes bei Ebay zum Verkauf anbieten[7][8]. Angesichts des bisher nur geringen Funktionsumfanges scheint die Bezahlung für eine Einladung jedoch nicht gerechtfertigt, sodass in der Blogger-Szene etliche Autoren ihren Lesern einen Invite-Code auch kostenlos zukommen lassen. Ob und wann Ello die Umstellung auf ein normales, für alle offenes Anmeldeverfahren plant, ist derzeit nicht bekannt.

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die initiale Geldspritze in Form von 435.000 Dollar hat das Start-Up von der Firma FreshTracks Capital erhalten. Wie die zukünftige Finanzierung bei Ello aussehen soll, darüber ist bisher nichts bekannt. Mit dem selbstverordneten Verzicht auf Werbung fällt eine wesentliche Einnahmequelle weg. Möglich wären Einnahmen auf Spendenbasis. So haben laut einem Bericht des Wall Street Journals mehrere Firmen Geld in einer Gesamthöhe von 5,5 Millionen US-Dollar gespendet [9]. Vermutet wird allerdings auch, dass Ello in Zukunft auf Freemium Basis agiert. Die Basisfunktionen blieben dabei kostenfrei, während weitere Zusatzfunktionen nur mit einem bezahlten Premium-Account nutzbar wären [10].

Kritik an Ello[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der oben bereits erwähnten Kritik am Design dieses Netzwerkes gibt es auch Kritik an der Finanzierung. Dadurch, dass Ello mittels Venture-Kapital finanziert worden sei, habe es trotz des Slogans "You are not a product" seine Mitglieder bereits von vornherein verkauft [11]. Denn ein auf Rendite ausgerichteter Investor würde nach einigen Jahren den sogenannten Exit anstreben, wobei Ello mitsamt seinen Mitgliedern der Verkauf an ein anderes Unternehmen drohe [12][13].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://ello.co/manifesto
  2. Hakan Tanriverdi: Facebook reagiert auf Ellos Erfolg. Süddeutsche.de, 2. Oktober 2014, abgerufen am 23. November 2014: „Nach Kritik an der Namensregelung“
  3. Welche Namen sind auf Facebook zugelassen? Facebook, abgerufen am 24. November 2014.
  4. Jeffry van der Goot: Ello: a design disaster. Medium.com, 24. September 2014, abgerufen am 23. November 2014: „Ello: a design disaster“
  5. Mark Wilson: Ello's 5 Biggest Design Crimes. Fastcodesign.com, 29. September 2014, abgerufen am 23. November 2014: „Ello's 5 Biggest Design Crimes“
  6. https://ello.co/wtf/post/featurelist
  7. Ulrich Rudolf: Ello - Informationen und Einladung. Euroclix-Magazin, 8. November 2014, abgerufen am 24. November 2014.
  8. Noah Gottschalk: Soziales Netzwerk Ello. Handelsblatt, 13. Oktober 2014, abgerufen am 24. November 2014: „Kann ein halber Smiley Facebook besiegen?“
  9. Lizette Chapman: Ello wird gemeinnützig und sammelt frisches Geld ein. Wall Street Journal Deutschland, 24. Oktober 2014, abgerufen am 24. November 2014: „Wie das Netz die Wirtschaft verändert“
  10. Richard Bussy: Ello: premium vs freemium in social media. Research-Live.com, 7. Oktober 2014, abgerufen am 24. November 2014.
  11. Aral Balkan: Ello, goodbye. Aralbalkan.com, 28. September 2014, abgerufen am 24. November 2014.
  12. Philippe Wampfler: Ello – ein neues soziales Netzwerk mit alten Problemen. SchuleSocialMedia.com, 27. September 2014, abgerufen am 24. November 2014.
  13. Florian Blaschke: Doppelklick: Hat Ello seine Nutzer schon verkauft, bevor es den ersten Dollar verdient? [Kolumne]. t3n Magazin, abgerufen am 24. November 2014.