Benutzer:Uwe Streb:/Doppellenkerkran

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Doppellenkerkran in Kastenträgerbauweise

Ein Doppellenkerkran ist ein Drehkran dessen Auslegersystem auf einem Koppelgetriebe in Form eines Gelenkvierecks[1] basiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Prinzip des Doppellenkerkrans wurde 1928 in der Dissertation von Gustav Niemann[2] erstmals beschrieben und patentrechtlich[3] geschützt.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Auslegersystem besteht mindestens aus dem Drucklenker, dem Zuglenker und dem Spitzenausleger. Bei vielen ausgeführten Doppellenkerkranen wird zusätzlich noch ein Balancegewicht zum Ausgleich der Masse des Auslegersystems eingebaut, das über eine Koppelstange bewegt wird, so dass das Auslegersystem dann aus den Bauteilen Drucklenker, Zuglenker, Spitzenausleger, Balancer und Koppelstange besteht. Das Auslegersystem kann über einen Antrieb eine Wippbewegung ausführen, um die Ausladung des Krans zu verändern.

Die Abmessungen der Bauteile des Auslegersystem sind so aufeinander abgestimmt, das die Kopfrolle am Spitzenausleger und damit die Last bei einer Wippbewegung des Auslegersystems einen möglichst "parallelen" Lastweg beschreibt. Die Last bewegt sich bei einer Wippbewegung des Auslegersystems nicht auf einer horizontalen, sondern auf einer Lemniskate.

Durch den parallelen Lastweg ist es dem Kranführer möglich die Verstellung des Auslegersystems (Wippbewegung) durchzuführen, ohne das sich die Last in der Höhe bewegt[4].

Doppellenkran Visualisierung Kinematik mit dem Weg der Kopfrolle (Bild aus Statikprogramm KRASTA)

Das Auslegersystem kann in Fachwerkbauweise oder in Kastenträgerbauweise ausgeführt werden. Bei manchen Kranen ist der Zuglenker durch ein Seil ersetzt. Der Antrieb der Auslegerverstellung kann durch verschiedene Antriebssysteme erfolgen, etwas durch Spindel, Zahnstange oder Hydraulikzylinder. Am weitesten verbreitet ist die Auslegerverstellung über einen Spindelantrieb.

Bekannte Hersteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Niemann: Über Wippkrane mit waagerechtem Lastweg. In: Dissertation. Berlin 1928.
  • Hellmut Ernst: Die Hebezeuge. 4. duchgesehene und ergänzte Auflage. Band II. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1959.
  • Patent DE1139959B Doppellenker-Wippkran. 1956.
  • Konietschke: Über Last- und Eigengewichtsausgleich an Wippkranen. In: Ingenieur Archiv. XIII Band, 3. Heft, 1941.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Konietschke: Über- Last und Eigengewichtsausgleich an Wippkranen. In: Ingenieur-Archiv. XII. Band, 3. Heft, 1941, S. 144 ff.
  2. Gustav Niemann: Über Wippkrane mit wagrechtem Lastweg. Hrsg.: Berlin, TeH., Diss., 1928. Berlin 1928.
  3. DE1139959B Doppellenker-Wippkran. 1956.
  4. Hellmut Ernst: Die Hebezeuge. 4. durchgesehene und ergänzte Auflage. Band II. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1959.



Kategorie:Kran