Benutzer Diskussion:Lysippos/Werkstatt

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Schande[Quelltext bearbeiten]

Ein völlig distanzloser Artikel über eine nur vordergründig unpolitische NS-Propagandaveranstaltung, der sich in lobhudelnder Aufzählung von Leistungsdetails erschöpft und ausschließlich auf NS-Quellen beruht. Eine Schande für Wikipedia! --80.187.109.213 10:30, 15. Feb. 2010 (CET)Beantworten

So ein Unsinn. Sind NS Quellen etwa per Definition schlecht ?--84.62.68.69 14:41, 15. Feb. 2010 (CET)Beantworten
So JA! Propaganda durch Verschweigen (nicht signierter Beitrag von 80.187.109.213 (Diskussion | Beiträge) 18:32, 15. Feb. 2010 (CET)) Beantworten
Völlig unkonstruktiver Diskussionsbeitrag einer IP! Was konkret wird verschwiegen? Gibt es bekannte und zugängliche Quellen? (Sollte imho von einem Admin gelöscht werden) -- Kolya 13:15, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Abschnitt "Ergebnisse"[Quelltext bearbeiten]

"Während den Olympischen Sommerspielen in Berlin stieg die Zahl auswärtiger Besucher bei den Hotelbuchungen in Dresden auf 138 Prozent." Eine Zahl in Prozent anzugeben ist recht seltsam. Vor allem wenn eine Bezugsgröße fehlt: 138% wovon? Die Aussage des Satzes ist nicht zu erkennen. -- 78.54.32.75 18:10, 15. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Fragen[Quelltext bearbeiten]

  • Warum steht hier nichts über die völkische Gestaltungskonzeption und die dahinterstehende Ideologie? Auf welches Weltbild weisen die Ausstellungsbeiträge?
  • Durften nichtarische Gartenarchitekten teilnehmen? Wurden "entartete" Plastiken zugelassen?
  • Wurden Arbeiter zur Erstellung zwangsverpflichtet?
  • Hatten Juden Zutritt?
  • Ist staatlich gelenkte Zurschaustellung "heiler Gartenwelt" Propaganda? Ist - frei nach Brecht - eine NS-Gartenschau ein Verbrechen, weil es Schweigen über so viele Untaten einschließt? (nicht signierter Beitrag von 80.187.109.213 (Diskussion | Beiträge) 19:09, 15. Feb. 2010 (CET)) Beantworten
Welcher Leser wäre denn so naiv, eine Veranstaltung in der NS-Zeit als nicht ideologisch geprägt zu betrachten? Ich hoffe auf konstruktive Ergänzungen eines (im positiven Sinne) Besserwissers! -- Kolya 13:15, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Bodenversauerung unter Rasen[Quelltext bearbeiten]

...ist, vorsichtig gesagt, ungewöhnlich. Unter Rasen steigt der Humusanteil auf Werte in der Größenordnung 5 %. Da Humus aber gut puffert, führt das nicht zur Versauerung. Bodenversauerung könnte etwa durch Nadelbäume auf dem Gelände verursacht worden sein, oder durch langanhaltende Vernässung (Anmoor). --Blech 10:17, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

An die Nachgeborenen...[Quelltext bearbeiten]

... die nicht verstehen, warum die alleinige Wiedergabe vordergründig unpolitisch erscheinender Quellen Geschichte verfälschen kann:

  • im Text wird Hans Poelzig erwähnt, aber nicht, dass er - exakt 1936! - noch kurz vor seinem Tod vor den Schikanen der Nazis zu emigrieren versuchte, da seine Kunst als "entartet" galt.
  • im Text wird das Kugelhaus erwähnt, aber nicht, dass es nur 2 Jahre später als "undeutsch" abgerissen wurde.

80.239.242.173 12:24, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Zum Kugelhaus gibt es ein Lemma, in dem genau dies genannt wird; das gilt gleichermaßen für Poelzig. Augen auf! -- Kolya 13:15, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Vorschlag[Quelltext bearbeiten]

Ich schlage vor, den Artikel umgehend von der Hauptseite zu entfernen und zur Überarbeitung in den Benutzernamensraum zu verschieben. Bezüglich der Quellen und ihrer Bewertung schlage ich vor, sich mit dem Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden in Verbindung zu setzen. Weiterführen dürfte auch diverse Literatur von Gert Gröning und Joachim Wolschke-Bulmahn. --80.239.242.208 13:56, 16. Feb. 2010 (CET) Auch das städt. Gartenamt hat Material.Beantworten

Der Artikel hat in diesem pseudo-ideologiefreien Zustand in der Tat nichts auf der Startseite verloren. -- Miles 14:54, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Geht's auch weniger hysterisch?[Quelltext bearbeiten]

Was ich in diesem Artikel vor allem vermisse, ist seine Einordnung in den überregionalen und historischen Zusammenhang: laut Artikel Bundesgartenschau (von dem es übrigens zwar einen Link hierher gibt, dem aber das Pendant in die Gegenrichtung fehlt) gab es sowohl im 20. als auch schon im 19. Jahrhundert einige Vorläufer zu dieser Veranstaltung, deren Erfolge sich die Veranstalter 1936 - wie zu allen anderen Zeiten - auch für sachfremde, sprich politische Werbezwecke zunutze machten. Im Moment liest sich die Einleitung und der Abschitt "Ziele" aber so, als sei die Idee der Reichs- und später Bundesgartenschau von den Nazis erfunden worden (was nicht stimmt), und beruhe allein auf früheren regionalen Schauen in Dresden und Umgebung - was noch viel weniger stimmt. 93.184.136.16 15:39, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Anmerkungen zur Gestaltung der RGS 1936 und der dahinterstehenden Ideologie[Quelltext bearbeiten]

Die RGS 1936 betonte verfälschend eine angebliche "Kontinuität" zu den Vorgängerveranstaltungen, um sich deren Ruf politisch zunutze zu machen. Die Bandbreite der Aussteller war aber im Gegensatz zu diesen nicht weltoffen international, sondern kam vorwiegend aus dem Reichsgebiet. Thematische war die Reichsgartenschau vor allem als "Leistungsschau" des "Reichsnährstandes" angelegt, das "schaffende Volk" und sein "deutscher Lebensraum" standen im Mittelpunkt. Eigenständige und architekturgeschichtlich nachhaltige Gestaltungsideen gingen von den Bauten oder Kunstwerken der Schau meines Wissens eigentlich nicht aus. Die im Artikel hervorgehobenen Bauten und einige andere Plastiken wurden zum Teil aus früheren Ausstellungen übernommen (Ausstellungspalast und das modernere Kugelhaus ebenso wie der Mosaikbrunnen; dass der Schöpfer des expressionistisch angehauchten Mosaikbrunnens seit der NS-Machtübernahme politischen Repressalien ausgesetzt war, wurde von den Nazis natürlich verschwiegen). Allenfalls im Pflanzenbereich ist die RGS 1936 aus fachlicher Sicht von Bedeutung:

Bewusst im Sinne der Zurschaustellung von "Bodenständigkeit" (Blut und Boden!), nationaler Naturvielfalt und der Leistungsfähigkeit der deutschen Gartenbaubranche wurde bei der RGS 1936 Wert auf die Darstellung von Pflanzen aus allen Teilen des Reichs gelegt. Ganz bewusst wurde also auch hier der Rest der Welt weitgehend ausgeblendet.

Zum Gestaltungskonzept Balkes schreibt der Historiker Hartmut Ellrich: Zu den Schwerpunkten Balkes gehörten die Betonung des Formwillens und des erwachenden Naturempfindens des deutschen Volkes, die er durch eine betonte "Gestaltungsgesinnung" entweder monumental oder "traulich und individuell" betonte. Heinrich Balke zielte durchdrungen vom Geist ihres Gestaltungswillens auf die Erweckung des "dem deutschen Menschen eigenen Natursinn[s] [...] damit dieser den großen Aufgaben, die zur Gestaltung des deutschen Lebensraumes zu lösen sind, das hierfür notwendige Verständnis entgegenbringt." (Dresden 1933-1945: der historische Reiseführer, Ch. Links Verlag, Berlin 2008, S. 46ff., ISBN 978-3861534983)

In diesen Worten deutet sich die Anfang der 1930er Jahren beginnende Abkehr von den rein geometrischen, formalen, durchgeregelten "architektonischen Gärten", die in Deutschland seit etwa der Jahrhundertwende und anfangs auch im Nationalsozialismus üblich waren, an. Ideologisch wurde dieser Wandel mit der angeblichen Verwurzelung des deutschen Volkes in Natur und Heimat begründet. Für den „sich nach dem Freien und der Natur sehnenden Großstadtmenschen“ (die Nationalsozialisten lehnten das Großstadtleben ab) war das Eigenheim mit Garten zur Erholung und Selbstversorgung das Ideal. Diese Auffassung entwickelte sich allerdings schon in der Weimarer Republik. Der Wohngarten sollte nicht mehr von technisch-geraden Linien, streng in Form geschnittenen Sträuchern und regelmäßigen Rabatten dominiert , sondern mit frei wachsenden Pflanzen in naturähnlicher Anordnung gestaltet sein. Aus nordeuropäischen Naturräumen wie Heidegarten, Kiefernwald, usw. entlehnte Motive und Pflanzenkombinationen wurden in den Gartenmaßstab übertragen (vergleiche die Themen der Sondergärten der RGS!). Michael Mappes, seit 1936 Schriftleiter der Fachzeitschrift „Gartenkunst“, schrieb zum ideologischen Hintergrund in einem Aufsatz von 1936(!): „In der Tat kommt im landschaftlichen oder Englischen Gartenstil die elementare Auflehnung des nordischen Wesens gegen das unnatürliche, aufgeputzte und im Prunk erstarrte romanische Gartenwesen zum Durchbruch und Sieg. Es muss schon im Wesen der germanischen Völker und ihrer großen Naturliebe begründet liegen, dass in einer Zeit, in der sich die deutsche Nation auf sich selbst besinnt und artfremde Wertungen abschüttelt, auch der historische landschaftliche Gartenstil eine neue Beurteilung erfährt und damit seine höhere Wertschätzung Hand in Hand geht.“ (Konstruktion oder Organismus, in: Gartenkunst, 49/1936, S. 95)[1]

Interessant ist, dass die Gartenarchitektin Herta Hammerbacher einen der Sondergärten gestaltete. Hammerbacher war nämlich in Arbeitsgemeinschaft mit dem Staudenzüchter Karl Foerster und Hermann Mattern verbunden. Dieses Planungsbüro war teils als politisch "rot" angesehen, die Mitglieder erhielten aber wegen ihres fachlichen Renommees auch im NS Aufträge. Sie propagierten früh informelle, naturlandschaftlich gestaltete Staudenpflanzungen. Die Bezeichnung "Garten des blauen Fortschritts" für Hammerbachers Sondergarten deutet vielleicht auf die Verwendung der berühmten Rittersporn-Züchtungen von Karl Foerster hin.

Dem Naturtrend im Garten entgegen stand die Monumentalität und "bodenständige" Schwere in der Architektur, beispielsweise wuchtige Pfeiler und Treppen, dicke Natursteinplatten, ordentlich-geometrisch behauener Stein statt Bruchstein).

Nach Ellrich (s.o.) trat die Vereinnahmung des Gartenbaues durch das NS-System und dessen prononcierte Schwerpunktsetzung in Sonderschauen wie dem Schulgarten des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) deutlich hervor. Zum Schulgarten finden sich bei Fernande Walder (Der Schulgarten in seiner Bedeutung für Unterricht und Erziehung. Deutsche Schulgartenbestrebungen vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus, Julius Klinkhardt Verlag, 2002, ISBN 3-7815-1242-8, S. 393) folgende Hinweise: a) Der Schul(arbeits!)garten der RGS 1936 wurde explizit als ein Stück schulischer, ein Stück völkischer Erneuerung und als bedeutend für die politische (nationalsozialistische) Erziehung der deutschen Jugend angesehen, b) die Reichsleitung des NSLB empfahl 1936 in diesem Zusammenhang interessanterweise nachdrücklich ein bereits in der (eigentlich verhassten) Weimarer Republik erschienenes Werk (Teuscher/Müller: Die Gartenschule - ihr Wesen und ihr Werden, 1926), mit dem Vorbehalt, dass zu dieser Zeit der völkische Bezug fehlte und zumeist einer humanistischen Menschenbildung gehuldigt wurde.

Auf dieser Seite weiter oben wurde die Frage gestellte, ob Juden zur Gartenschau Zutritt hatten. Ich weiß es nicht. Meines Wissens gab es aber jedenfalls auf vielen Parkbänken im Deutschen Reich Schilder mit der Aufschrift "Nur für Arier"[2]. Ob das auch auf der RGS 1936 so war, kann ich aber nicht belegen.

--Grower 20:09, 16. Feb. 2010 (CET)Beantworten