Berghabit

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Bergleute in Paradehabit (Bergparade in Marienberg 2005)

Das Berghabit oder Bergmannshabit ist die traditionelle Kleidung der Bergleute. Sie unterscheidet sich nach Regionen, den bergmännischen Tätigkeiten sowie nach Arbeits- und Festkleidung oder -tracht.

Bestandteile

Bei der Arbeit trug der Bergmann des Mittelalters die normale Tracht der jeweiligen Region – Grubenhose, Schuhe und Kittel.

Erst nach und nach bildete sich durch die Hinzunahme von unverwechselbaren bergmännischen Elementen wie Arschleder, Kniebügel, Fahrhaube oder -kappe (später Schachthut), dem für die Arbeit benötigten Gezäh, also Fäustel, Eisen, Keile, Keilhaue, Kratze, Schaufel, Brecheisen, Brechstange bzw. Schlägel und Bergeisen oder Zimmermannsbeil, dem Grubengeleucht (oft eine Froschlampe), und der Tzscherpertasche (für Tzscherpermesser und Lampenzubehör wie Rüböl, Feuerstein und Zunder)[1] die typische bergmännische Tracht heraus.

Für die einzelnen Berufsgruppen gab es spezifische Elemente. Der Steiger trug zum Beispiel das Steigerhäckel, ein einfacher Häuer ein Grubenbeil. Doppelhäuer trugen eine Bergbarte oder -parte, die gleichzeitig Werkzeug und Waffe war. Die Hüttenleute trugen das Leder als Schürze vor dem Bauch („verkehrtherum“) und führten die Firke oder Furkel, den Rechen und das Stecheisen oder Abstichlanze.

Der Marienberger Bergmeister von Trebra führte 1769 in Sachsen das Tragen des schwarzen Berghabits ein.[2]

Bei den für die Montanregionen typischen Bergaufzügen wird noch heute die Vielfalt des Berghabits gezeigt.

Galerie

Literatur

  • G. E. Rost: Trachten der Berg- und Hüttenleute im Königreiche Sachsen: nach dem neuesten Reglement mit landschaftlichen Umgebungen aus den verschiedenen Bergamtsrevieren nach der Natur gezeichnet in Kupfer gestochen und treu colorirt. Freiberg 1831 (Digitalisat).
  • Karl-Ewald Fritzsch, Friedrich Sieber: Bergmännische Trachten des 18.Jahrhunderts im Erzgebirge und im Mansfeldischen. Akademie-Verlag, Berlin 1957, S. 79.

Einzelnachweise

  1. Lexikoneintrag bei zeno.org
  2. *C. Schiffner: Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten. Verlagsanstalt Ernst Maucksch, Freiberg 1935. S. 117