Berliner Illustrirte Zeitung

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Kopf der BIZ

Die Berliner Illustrirte Zeitung (BIZ) wurde als illustrierte Wochenzeitschrift 1891 gegründet, die erste reguläre Ausgabe erschien am 4. Januar 1892. Im Jahr 1894 wurde die Zeitschrift von Leopold Ullstein (Ullstein-Verlag) gekauft. Sie war die erste deutsche Massenzeitung. Technische Innovationen, wie der Offset-Tiefdruck, die Zeilensetzmaschine oder die Verbilligung der Papierherstellung führten dazu, dass die BIZ zum Preis von damals 10 Pfennig wöchentlich in den Berliner Straßen verkauft wurde. Dies war damals sogar für Arbeiter erschwinglich.

Titelblatt der Ausgabe vom 27. August 1936

Die BIZ stellte den Zeitungsmarkt auf den Kopf. Die Leser wurden nicht mehr über feste Abonnements gebunden, sondern durch die interessante, vor allem auf die Bilderwirkung setzende, Aufmachung. Das erste – und damals sensationell empfundene – Titelblatt zeigt die photographische Gruppenaufnahme eines bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommenen Offizierskorps. Seit 1902 war es außerdem technisch möglich, aktuelle Fotos im Innenteil des Blattes abzudrucken. Dies galt als unerhörte Neuerung.

Zum Ende der Weimarer Republik erreichte die BIZ eine Auflage von fast zwei Millionen Exemplaren. Von 1926 bis 1931 wurden Zeitungen in Deutschland mit verlagseigenen Flugzeugen[1] ausgeliefert danach weiterhin mit der Lufthansa. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Verleger-Familie vertrieben und das Blatt geriet vorübergehend in die Fänge der NS-Propagandisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die Ullsteins zurück und verkauften ihren Verlag an Axel Springer – auch Deutschlands einzige Illustrierte, die in ihrem Titel noch heute an der traditionellen Schreibweise aus ihrem Gründungsjahrhundert festhält: „Illustrirte“ ohne „e“.

Während der NS-Zeit wurde die traditionelle Schreibweise „Illustrirte“ angepasst und in „Illustrierte“ geändert. Nach Kriegsende wurde dies 1945 wieder rückgängig gemacht. Allerdings erschien die Berliner Illustrirte Zeitung nicht mehr als regelmäßiger Titel, sondern nur zu besonderen Ereignissen, wie dem Kennedy-Besuch 1963 oder zum Fall der Berliner Mauer.

Seit dem 18. März 1984 trägt – als historische Reminiszenz – das Sonntagsmagazin der Berliner Morgenpost aus dem Axel-Springer Verlag diesen Namen.

Literatur

  • Christian Ferber: Berliner Illustrirte Zeitung. Zeitbild, Chronik, Moritat für Jedermann 1892–1945. Ullstein Verlag, Berlin 1982. ISBN 3-550-06586-8.
  • Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin, Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse. Ullstein, Berlin 1959; 2. überarb. u. erw. Aufl., Ullstein, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1982. ISBN 3-550-07496-4.

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Einzelnachweise

  1. Zeitungsauslieferung mit verlagseigenen Flugzeugen (1926 bis 1931) Quelle: EADS