Berlins Modenblatt
Berlins Modenblatt war eine Modezeitschrift in Ostberlin von 1945 bis 1962.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Oktober 1945 gab der ehemalige Plakatzeichner Chery Karl Gessinger die erste Ausgabe von Berlins Modenblatt mit sowjetischer Lizenz heraus, als eine der ersten Modezeitschriften in Deutschland nach dem Krieg. Sie gab Anleitungen, wie aus Stoffresten, abgetragener Kleidung, ehemaligen Fliegermänteln und ähnlichem moderne und ansprechende Kleidung angefertigt werden konnte.
1946 übergab er die Zeitschrift an den neuen Evers-Krenz-Verlag, blieb aber bis 1949 an der Erstellung beteiligt. In diesem Jahr erzielte sie eine Auflage von 50.000 Exemplaren.[1] Verantwortliche Moderedakteurin war Anna P. Wedekind-Pariselle (wahrscheinlich schon seit 1945), die vor dem Krieg für die renommierte Zeitschrift Modenschau gearbeitet hatte, die ebenfalls praktische Alltagskleidung entworfen hatte.
Ab August 1951 übernahm der neue Verlag für die Frau in Leipzig Berlins Modenblatt. 1962 stellte er ihr Erscheinen ein und integrierte sie in die Praktische Mode (später Pramo).
Exemplare von Berlins Modenblatt, das für die ersten Ausgaben auf hauchdünnem Papier hergestellt wurde, befinden sich in verschiedenen Bibliotheken und im Lette-Verein. Die Galerie in der Grunewaldstraße 15 in Berlin-Charlottenburg von Brigitte Stamm stellte 2020 einige frühe Exemplare aus.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingolf Patz: Berlins Modenblatt. Träume aus Trümmern. In: Tagesspiegel vom 7. Februar 2020 Text, mit Titelblatt einer Ausgabe
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berlins Modenblatt 6/1952 Beswingtes Allerlei, komplette Ausgabe
- Berlins Modenblatt 6/1957 Titelblatt
- ZDB-ID 330786-4
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wilhelm Seidel: Lizenzen-Handbuch deutscher Verlage, 1949, S. 63, mit detaillierten Angaben zur Zeitschrift und zum Verlag; der Herausgeber war Felix Kahlmann (sonst nur als Landkarten-Drucker bekannt), die Moderedakteurin Anna P. Wedekind-Pariselle, (die schon 1946 mit Chery K. Gessinger zusammengearbeitet hatte); die Praktische Mode als Konkurrenzblatt hatte 100.000 Exemplare in diesem Jahr
- ↑ Ingolf Patz: Berlins Modenblatt. Träume aus Trümmern, in Tagesspiegel vom 7. Februar 2020 Text