Bernd Schildt

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Bernd Schildt (* 11. September 1948 in Magdeburg)[1] ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er promovierte 1981 (Promotion A) in Halle zur „Spruchtätigkeit der Hallischen Juristenfakultät nach dem Wiener Kongress“[2] und habilitierte 1988 (Promotion B) mit: „Verfassung und Wirtschaftsrecht der spätfeudalen Landgemeinden im Spiegel thüringischer Dorfordnungen“.[3] Kurz vor „Abwicklung“ der juristischen Fakultät 1990 wurde Schild noch zum Hochschuldozenten für Rechtsgeschichte und Römisches Recht an der Universität Halle-Wittenberg berufen.[3] Nach kurzer Tätigkeit als Rechtsanwalt[4] erweiterte er 1994 seine Lehrbefugnis um bürgerliches Recht an der Universität Würzburg mit „Bauer Gemeinde Nachbarschaft. Verfassung und Recht der Landgemeinde Thüringens in der frühen Neuzeit“.[2] Bereits 1993 hatte er Lehrstuhlvertretungen an der Ruhr-Universität-Bochum übernommen,[3] wo er am 1. November 1995 den Lehrstuhl für Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht übernahm.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Schwerpunkt seiner Forschung war die Reichskammergerichtsforschung. Unter anderem entwickelte er Mitte der 1990er Jahre eine Datenbank, mit der Informationen aus 72.000 am Reichskammergericht anhängigen Verfahren zusammengeführt werden.[5] 1999 bis 2001 war er auch Dekan seiner Fakultät,[6] der er bis zur Emeritierung 2014 angehörte.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Spruchtätigkeit der Halleschen Juristenfakultät nach dem Wiener Kongress. Dissertation A. Universität Halle, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, 1980, DNB 810852683.
  • Verfassung und Wirtschaftsrecht der spätfeudalen Landgemeinde im Spiegel thüringischer Dorfordnungen. Dissertation B. Universität Halle, 1988, DNB 890704686.
  • Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft. Verfassung und Recht der Landgemeinde Thüringens in der frühen Neuzeit. 2. Auflage. Shaker, Aachen 2006, ISBN 3-8322-4801-3 (1. Aufl.: Böhlau, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0998-5; Zugleich: Habilitationsschrift, Universität Würzburg, 1994).
  • Die Entwicklung der Zuständigkeit des Reichskammergerichts. Von der Kayserlichen Cammer-Gerichts-Ordnung Anno 1495 zum Concept der Cammer-Gerichts-Ordnung vom Jahr 1613. Erweiterte, ergänzte und veränderte Fassung des Vortrages vom 6. Oktober 2004 im Stadthaus am Dom zu Wetzlar. Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung, Wetzlar 2006, ISBN 3-935279-37-X.
  • mit Friedrich Battenberg (Hrsg.): Das Reichskammergericht im Spiegel seiner Prozessakten. Bilanz und Perspektiven der Forschung. Tagung. Das Reichskammergericht im Spiegel seiner Prozessakten – 10.4.–13.4.2008 in Berlin. Köln 2010, ISBN 978-3-412-20623-9.
  • mit Heiner Lück und Peter Junkermann (Hrsg.): Rolf Lieberwirth: Rechtshistorische Schriften II. Halle an der Saale 2016, ISBN 978-3-941226-42-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schildt, Bernd. In: Dirk Breithaupt: Rechtswissenschaftliche Biographie DDR. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1993, S. 458.
  2. a b Köbler, Gerhard, Wer ist wer. Abgerufen am 3. April 2024.
  3. a b c Privatdozent Dr. Bernd Schildt. 1994, abgerufen am 3. April 2024.
  4. forum historiae iuris - Interview mit Prof. Dr. Rolf Lieberwirth. Abgerufen am 3. April 2024.
  5. Forschungsprojekt Datenbank Höchstgerichtsbarkeit - Lehrstuhl Prof. Dr. Anja Amend-Traut. Abgerufen am 3. April 2024.
  6. Die ehemaligen Dekane der Fakultät. Abgerufen am 3. April 2024.