Guillotine
Die Guillotine (auch Fallbeil) ist ein nach dem französischen Arzt Joseph-Ignace Guillotin benanntes Werkzeug zur Vollstreckung der Todesstrafe. Dem Opfer wird dabei durch ein in Führungsschienen schnell herabfallendes Beil (ca. 40 kg) der Kopf vom Rumpf getrennt.
Während der Französischen Revolution wurde die Guillotine per Dekret der Französischen Nationalversammlung vom 25. September 1791 als einziges Hinrichtungswerkzeug eingeführt. Die Hintergründe sind von zweierlei Natur: Erstens sollte die Maschine die zahlreichen Hinrichtungen rationalisieren und für die Betroffenen schmerzfrei machen (ein ungeschickter Henker brauchte mit einem von Hand geführten Beil unter Umständen mehrere Schläge). Die Folter und besonders grausame Hinrichtungsmethoden wie das Rädern sollten mit der Guillotine abgeschafft werden. Zum zweiten sollte aber der Gleichheitsanspruch der Revolution auch bei der Hinrichtung gelten: Vorher war das Enthaupten den Adeligen als "edle" Todesart vorbehalten, einfache Leute wurden gehenkt. Mit der Guillotine wurden alle Hinrichtungen vereinheitlicht.
Opfer der Guillotine waren u.a. der Französische König Ludwig XVI., Georges Danton sowie Maximilian Robespierre.
Während der napoleonischen Kriege kam die Guillotine unter dem Namen Fallbeil in die besetzten deutsche Gebiete. In Deuschland kam sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zum Einsatz. Unter anderem wurden Sophie und Hans Scholl auf dem Fallbeil hingerichtet.
Bis zur Abschaffung der Todesstrafe 1977 wurden in Frankreich Todesurteile durch die Guillotine vollstreckt, bis 1939 geschah dies öffentlich (die letzte öffentliche Hinrichtung in Frankreich war 1939 in Versailles), danach in den jeweiligen Gefängnishöfen.
siehe auch Schafott