Berthold III. (Zähringen)

Berthold III. von Zähringen (* um 1085/1095; † 3. Dezember 1122 bei Molsheim im Elsass) war Herzog von Zähringen. Die Freiburger Tradition, wonach Berthold 1120 Freiburg im Breisgau gegründet habe, ist sehr zweifelhaft und eher auf seinen jüngeren Bruder Konrad zu beziehen.
Leben
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Berthold III. übernahm 1111 die Regentschaft von seinem Vater Berthold II. Er unterstützte Kaiser Heinrich V. 1122 nahm er an der Reichsversammlung in Worms teil, die das später so genannte Wormser Konkordat aushandelte, das dem Investiturstreit ein Ende setzte. In dieser Urkunde erscheint er in der Zeugenliste.[1]
Er starb am 3. Dezember 1122 gewaltsam im Verlauf einer Fehde in der Nähe der Stadt Molsheim, wurde ins zähringische Hauskloster St. Peter bei Freiburg überführt und dort beigesetzt. Sein Bruder Konrad folgte ihm nach. Als sein Todesdatum galt früher auch der 19. Februar[2] sowie der 3. Mai.[3] Stephan Molitor konnte mit Hilfe eines um 1530 angelegten und heute in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen verwahrten Seelbuches des Klosters Reichenbach den 3. Dezember 1122 als Todestag nachweisen.[4]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berthold III. war mit Sophie von Bayern, einer Tochter des Welfenherzogs Heinrich des Schwarzen verheiratet.
Gedächtnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Freiburg sind die zentrale Bertoldstraße und der Bertoldsbrunnen nach ihm benannt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Parlow: Die Zähringer. Kommentierte Quellendokumentation zu einem südwestdeutschen Herzogsgeschlecht des hohen Mittelalters (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A. Bd. 50). Kohlhammer, Stuttgart, 1999, S. 125–156, Reg. 180–231.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerd Tellenbach: Berthold III., Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 160 (Digitalisat).
- Georg von Wyss: Bertold III., Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 537 f.
- Thomas Zotz: Die Zähringer. Dynastie und Herrschaft (= Urban-Taschenbücher. Bd. 776). Kohlhammer, Stuttgart 2018, ISBN 3-17-022066-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerold Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. Bd. 7: 1116 bis 1125. Duncker und Humblot, Leipzig 1909, S. 211.
- ↑ Unter Bezug auf Necrologium minus monasterii S. Petri Nigrae Silvae: In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 335. - Bei diesem Nekrologeintrag liegt eine Verwechslung mit dem am 18./19. Februar 1218 verstorbenen Berthold V. von Zähringen vor.
- ↑ Necrologium Zwifaltense. In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 251.
- ↑ Stephan Molitor: Das Todesdatum Herzog Bertolds III. von Zähringen im Kloster Reichenbacher Seelbuch in Kopenhagen. In: Karl Schmid (Hg.): Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung. Thorbecke, Sigmaringen 1986, S. 37–42.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Berthold II. | Herzog von Zähringen 1111–1122 | Konrad I. |
Personendaten | |
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NAME | Berthold III. |
ALTERNATIVNAMEN | Herzog Berthold III. von Zähringen |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Zähringen |
GEBURTSDATUM | um 1085 |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1122 |
STERBEORT | Molsheim |