Billardkugel

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Größenvergleich verschiedener Billardkugeln (von links nach rechts): Russisches Billard (68 mm), Carambolage (61,5 mm), Poolbillard (57 mm), Blackball (56 mm), Snooker (hier: 54 mm, Standard ist jedoch 52,5 mm), Miniatur-Poolbillard (51 mm)

Als Billardkugel oder Billardball bezeichnet man das Spielobjekt beim Billard. Grundsätzlich unterscheidet man Spielbälle, die mit dem Queue berührt werden dürfen und Objektbälle, die nicht mit dem Queue berührt werden dürfen. Anzahl, Farbe und Größe sind in den verschiedenen Disziplinen unterschiedlich.

Geschichte

Antiker Kugelsatz aus Hyattschem Kunststoff (ca. 1920)

Die frühesten Kugeln für das Billardspiel wurden aus Elfenbein gefertigt, was allerdings Nachteile hatte. Die Kugeln nutzten sich schnell ab, ein Nachschleifen wurde nötig und damit veränderten sich Durchmesser und Umfang. Darüber hinaus war das Verhalten der Kugeln nicht kalkulierbar, da Elfenbein als natürlicher Rohstoff Dichteunterschiede besitzt. Ein weiterer Nachteil war die begrenzte Verfügbarkeit von Elfenbein, was hohe Rohstoffpreise zur Folge hatte.

1863 schrieb Michael Phelan einen Preis in Höhe von 10.000 $ für eine Alternative zur Elfenbeinkugel aus. Im Jahr 1869 fand schließlich John Wesley Hyatt mit Zelluloid einen Thermoplasten, der den Anforderungen genügte und im Laufe der Zeit immer weiter verbessert wurde.

Heute werden Billardkugeln aus hochreinem Phenolharz gefertigt. Marktführer ist die belgische Firma Saluc, die ihren Werkstoff unter dem Namen Aramith vertreibt. Moderne Kunststoff-Kugeln haben im Vergleich zu Elfenbeinkugeln wesentlich bessere Rolleigenschaften und sind zudem widerstandsfähiger.

Kugeln beim Poolbillard

Ein Satz Kugeln für Poolbillard
Spielball mit roten Punkten

Die Kugeln beim Poolbillard sind durchnummeriert und farblich genau festgelegt. Neben dem weißen Spielball gibt es 15 Objektbälle. Eine Poolbillardkugel hat einen Durchmesser von 57,2 mm und wiegt 170 g.

Die Kugeln mit den Nummern 1 bis 8 bezeichnet man auch als die Vollen und die Kugeln 9 bis 15 als die Halben, da letztere nur zur Hälfte eingefärbt sind. Dabei sind den Nummern folgende Farben zugeordnet:

  • 1/9 = Gelb
  • 2/10 = Blau
  • 3/11 = Rot
  • 4/12 = Lila bzw. Pink1
  • 5/13 = Orange
  • 6/14 = Grün
  • 7/15 = Dunkelrot bzw. Braun1
  • 8 = Schwarz
  • Spielball: Weiß bzw. Weiß mit roten Punkten1

1 Es gibt Unterschiede zwischen normalen Kugelsätzen und dem TV-Satz, bei dem die Farben zwecks besserer Erkennbarkeit im Fernsehen leicht von den Originalfarben abweichen. Spielbälle mit roten Punkten vermitteln den Zuschauern den verwendeten Effet besser.

Kugeln beim Snooker

Pulk der Roten und Pink beim Snooker

Neben dem weißen Spielball gibt es im Snooker noch 21 Objektbälle. Die Kugeln beim Snooker haben, je nach Farbe, unterschiedliche Wertigkeiten. So bringt jede der 15 Roten einen Punkt, während die anderen, nur einmal vorhandenen Farben, zwischen zwei und sieben Punkte bringen. Als Farbige Kugeln werden beim Snooker alle nicht-roten Objektbälle bezeichnet. Eine Snookerkugel hat einen Durchmesser von 52,5 mm und wiegt zwischen 130 und 150 g.

  • Rot = 1 Punkt
  • Gelb = 2 Punkte
  • Grün = 3 Punkte
  • Braun = 4 Punkte
  • Blau = 5 Punkte
  • Pink = 6 Punkte
  • Schwarz = 7 Punkte

Kugeln beim Carambolage

Zwei weiße Spielbälle (der untere davon mit Markierung) und der rote Objektball

Beim Carambolagebillard gibt es in den meisten Disziplinen nur zwei Spielbälle (für jeden Spieler bzw. jedes Team einen) und einen roten Objektball. Früher waren beide Spielbälle weiß und mit unauffälligen Markierungen versehen, inzwischen ist man jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit größtenteils dazu übergegangen, einen Spielball weiß und einen gelb zu färben. Carambolagekugeln sind mit 61,5 mm größer als Pool- und Snookerkugeln.