Bodendipol

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Bodendipolantenne mit Senderhaus P und den beiden Erderanlagen G mit einer Ausdehnung von 23 km

Ein Bodendipol ist eine spezielle Form einer Dipolantenne für die Übertragung von Funksignalen besonders auf extrem niedrigen Frequenzen, den Längstwellen oder noch tiefer (Extremely Low Frequency).

Ein Bodendipol besteht aus einer in der Mitte aufgetrennten und dort gespeisten, symmetrischen elektrischen Leitung, deren äußere Enden möglichst weit voneinander entfernt liegen und möglichst niederohmig geerdet sind.

Bodendipole haben einen sehr geringen Wirkungsgrad (unter 1 %) und werden als Sendeantenne verwendet und zwar nur dann, wenn herkömmliche Antennen aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht realisiert werden können, z. B. wenn die Antennengrößen, die sich aus der Wellenlänge ergeben, zu groß für andere Bauformen sind.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U-Boote sind im getauchten Zustand durch das Meerwasser von allen gewöhnlichen Funksignalen abgeschirmt. VLF-Funkwellen können jedoch 10 bis 30 Meter tief in das Meerwasser eindringen und werden seit dem Zweiten Weltkrieg zur Kommunikation mit U-Booten verwendet. Das U-Boot muss dazu allerdings nahe an die Wasseroberfläche aufsteigen, was es auffälliger macht.

Die Erkenntnis, dass Extremely-Low-Frequency-Wellen (ELF) noch tiefer als die VLF-Wellen in das Meerwasser eindringen können, führte 1958 zu dem Vorschlag des Physikers Nicholas Christofilos, dass die US-Marine sie zur Kommunikation mit U-Booten verwenden könnte.[1][2] Das US-Militär erforschte viele verschiedene Arten von Antennen für den Einsatz mit ELF. Cristofilos schlug vor, die Erde mit Strömen zu beaufschlagen, um so in der Erde eine vertikale Schleifenantenne zu schaffen, und es wurde klar, dass dies das praktischste Design war.[2] Die Durchführbarkeit der Bodendipol-Idee wurde 1962 mit einer 42 km langen gemieteten Stromleitung in Wyoming und 1963 mit einer 176 km langen hierfür errichteten Freileitung getestet, die sich von West Virginia bis nach North Carolina erstreckte.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lewis Coe: Wireless Radio: A History. 2006, ISBN 0-7864-2662-4, S. 143–144 (google.com).
  2. a b c Walter Sullivan: HOW HUGE ANTENNA CAN BROADCAST INTO THE SILENCE OF THE SEA. 13. Oktober 1981, abgerufen am 25. Januar 2020 (englisch).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Klawitter: Antennenratgeber Empfangsantennen für alle Wellenbereiche. 6. Auflage. Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden 2005, ISBN 3-88180-613-X.