Bomakellia

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Bomakellia

Rekonstruktion von Bomakellia kelleri als Rangeomorpha

Zeitliches Auftreten
Ediacarium
555 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Vielzellige Tiere (Metazoa)
Bomakellia
Wissenschaftlicher Name
Bomakellia
Fedonkin, 1985
Arten
  • Bomakellia kelleri

Bomakellia ist eine ausgestorbene Tiergattung des Ediacariums, die zu den Rangeomorpha gerechnet wird und große Ähnlichkeiten mit dem chinesischen Fossil Paracharnia aufweist.[1]

Die Gattungsbezeichnung Bomakellia ist ein Akronym, das sich vom russischen Geowissenschaftler Boris Maximowitsch Keller (1912–1997) ableitet (Bomakellia=Boris Maksimovič Keller). Der Artname kelleri ehrt ebenfalls Keller, der wesentliche Beiträge zur Geologie des Vendiums verfasst hat.

Vorkommen und Erstbeschreibung

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Bomakellia kelleri wurde in der Ust’Pinega-Formation am rechten Ufer der Sjusma 5 Kilometer vor deren Mündung in die Sommerküste des Weißen Meers im Norden Russlands entdeckt[2] und 1985 von Michail Alexandrowitsch Fedonkin erstmals wissenschaftlich beschrieben.[3]

Von Bomakellia ist bisher nur ein 90 Millimeter langes Exemplar bekannt, das bei näherer Untersuchung eine vierfache Radialsymmetrie mit einer an Rangea erinnernden Wedelstruktur (englisch frond) zu erkennen gibt. Der Wedel besteht aus vier Fahnen und vier Achsenkanälen, die mittig zwischen den Fahnen verlaufen. An der Stielbasis befindet sich ein knollenförmiger Fortsatz, der als Verankerung gedeutet werden kann.

Vergesellschaftung

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Bomakellia kann zusammen mit folgenden Taxa angetroffen werden:

Rekonstruktion von Bomakellia kelleri (in Gelb und Grün) als Protoarthropode (Paratrilobita)

Bomakellia besitzt eine große Ähnlichkeit mit Mialsemia semichatovi, das aus der Yorga-Formation bei Simnije Gory stammt (Anmerkung: dieses Fossil ist möglicherweise nur eine taphonomische Sonderform von Bomakellia).

Fedonkin stufte Bomakellia ursprünglich als zur problematischen Arthropodenklasse „Paratrilobita“ gehörig ein. Waggoner sah in Bomakellia einen primitiven Vorläufer von Anomalocaris. Rückenstrukturen im Kopfbereich (Cephalon) deutete er gar als Augen, wonach Bomakellia das älteste mit Sehsinn ausgestattete Fossil gewesen war.[5] Diese Hypothese stieß jedoch auf nicht viel Anerkennung.[6]

Mittlerweile gilt die Affinität von Bomakellia zu den Rangeomorpha als ziemlich sicher. Als nächster Verwandter wird das chinesische Fossil Paracharnia angesehen.

Einzelnachweise

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  1. J. Dzik: Possible ctenophoran affinities of the precambrian "sea-pen" Rangea. In: Journal of Morphology. Band 252, Nr. 3, 2002, S. 315–334, doi:10.1002/jmor.1108.
  2. A. F. Stankovsky u. a.: Vendian of the southeastern White Sea. In: B. S. Sokolov, M. A. Fedonkin (Hrsg.): The Vendian system. Band 2: Regional geology. Springer, New York 1990, S. 71–109.
  3. M. A. Fedonkin: Systematic Description of Vendian Metazoa. In: Vendian System: Historical–Geological and Paleontological Foundation. Band 1: Paleontology. Nauka, Moskau 1985, S. 70–106.
  4. D. Grazhdankin, A. Seilacher: A re-examination of the Nama-type vendian organism Rangea schneiderhoehni. In: Geol. Mag. Band 142, Nr. 4, 2005, S. 1–12.
  5. B. M. Waggoner: Phylogenic Hypotheses of the Relationships of Arthropods to Precambrian and Cambrian Problematic Fossil Taxa. In: Systematic Biology. Band 45, Nr. 2, 1996, S. 280–293, doi:10.2307/2413615.
  6. G. Fryer: Cambrian animals: evolutionary curiosities or crucible of creation? In: Hydrobiologia. Band 403, 1999, S. 1–11, doi:10.1023/A:1003799411987.