Brauerei Klotzbücher
Die Brauerei Klotzbücher, in den letzten sieben Firmenjahren auch Deutschherren Brauerei, war von 1791 bis 1988 eine Brauerei in Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1791 wurde die Brauerei in Bad Mergentheim gegründet.[2] Von einst zehn Bierbrauereien, die noch um 1880 in Mergentheim bestanden, überlebte die 1920er Jahre allein diejenige von Karl Klotzbücher.[3] 1925 wurde die Brauerei von Karl Klotzbücher durch den Anbau einer Malzdarre an der Boxberger Straße erweitert.[4]
Da die Stadt von 1526 bis 1809 Dienstsitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens war, folgte bei einer Umfirmierung im Jahre 1982 in Anlehnung an den Deutschen Orden eine Umbenennung in Deutschherren Brauerei. Davor trug die Brauerei in ihrer Geschichte die folgenden Firmennamen und Rechtsformzusätze:[1]
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Die Mergentheimer Straßenbezeichnung „Am Eissee“ erinnert heute noch daran, dass von den örtlichen Bierbrauern der sogenannte Eissee an kalten Wintertagen über ein Wehr mit dem Wasser der Wachbach geflutet wurde. Bis zum Jahre 1920 wurde dort das Eis für die Kühlung gewonnen. Dafür wurden die Wiesen geflutet und die entstandenen Eisplatten anschließend entweder in Eiskeller gebracht oder direkt in den Braukellern eingelagert. Dort war es kalt genug, damit das Eis für die Bierkühlung bis zum Sommer gelagert werden konnte. Die Natureisgewinnung sollte noch bis zum Anfang der 1950er Jahre wichtig bleiben, bevor steigende Lohnkosten dazu führten, dass künstliche Kühlformen eingeführt wurden.[5]
1988 wurde die Deutschherren Brauerei GmbH von der Würzburger Hofbräu übernommen, nachdem bereits 1982 ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden war und die Würzburger Hofbräu seitdem den laufenden Betrieb übernahm.[6] Damit endete die 187-jährige Geschichte der Brauerei Klotzbücher.
Am Standort wurde in der Folge bis in die 2010er Jahre noch eine Gaststätte mit Biergarten unter dem Namen Brauereigasthof Klotzbücher betrieben.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Bittel und Reinhold Pfannkuch: Bad Mergentheim in alten Fotografien. Erfurt: Sutton, 2002, S. 77.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Klaus Ehm: Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland. Bad Mergentheim. Deutschherren Brauerei C. Klotzbücher GmbH ( des vom 23. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Online unter www.klausehm.de. Abgerufen am 23. November 2019.
- ↑ Brauereien im ehemaligen Fränkischen Reichskreis Braukulturland Franken 2.0. In: braufranken.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- ↑ Franz Diehm: Geschichte der Stadt Bad Mergentheim: Äusseres Schicksal und innere Vehältnisse. Stadtverwaltung Bad Mergentheim: 1963, S. 132.
- ↑ Bad Mergentheim in alten Fotografien - Christoph Bittel, Reinhold Pfannkuch. In: books.google.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- ↑ Fränkische Nachrichten: Historisches. Früher wurde bei Minustemperaturen Natureis für die örtlichen Brauereien gewonnen. Erinnerung nur noch im Straßennamen. 3. März 2018. Online unter www.fnweb.de. Abgerufen am 23. November 2019.
- ↑ Fränkische Nachrichten: Hunderte Kilo schwere Sudpfannenhaube der ehemaligen Brauerei Klotzbücher einfach mitgenommen. Dreiste Diebe kamen mit schwerem Gerät. 24. Februar 2018. Online unter www.fnweb.de. Abgerufen am 23. November 2019.
- ↑ Josef Thaller: Schmeck den Süden: Baden-Württemberg, ein kulinarisches Landschaftsbild. DRW-Verlag, 2001, S. 24 ff. (Bad Mergentheim: Brauereigasthof Klotzbücher).
Koordinaten: 49° 29′ 25,5″ N, 9° 46′ 6,4″ O