Brynjólfur Sveinsson

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Der lutherische Bischof von Skálholt Brynjólfur Sveinsson (16051675) lebte in der gleichnamigen südisländischen Stadt.

Der Name des Bischofs ist, vor allem wegen zweier bekannter Texte, die durch seine Hände gingen, eng mit mittelalterlichen Manuskripten verbunden.

1643 gelangte eine Sammelhandschrift mit altnordischer mythologischer und heroischer Dichtung in den Besitz des Geistlichen. Er gab ihr den Namen "Sæmundar Edda". Brynjólfur schrieb dieses Manuskript Sæmundr Sigfússon (inn fróði) zu, indem er damalige Hypothesen einer "älteren" Edda als Vorläufer der Snorra-Edda, und von Sæmundr als Verfasser jener letztgenannten, kombinierte und umdeutete. Allerdings ist sich die moderne Forschung einig, dass es sich beim Schöpfer des Werks (gleich, ob im Sinne von "Verfasser" oder "Kompilator") nicht um Sæmundr gehandelt haben kann. Vielmehr liegt der auch als Codex Regius bezeichneten Handschrift eine Vielzahl an Quellen zugrunde; das Manuskript enthält Texte ganz unterschiedlicher Altersstufen und gibt sich inhaltlich und stilistisch auch sonst recht uneinheitlich. Die Lebensdaten des von Brynjólfur angenommenen Verfassers und das wahrscheinliche Entstehungsdatum der Handschrift (um 1270 AD) stimmen ebenfalls nicht überein, so dass eine Urheberschaft ausgeschlossen ist.

Auch ein Manuskript der altnordischen Snorra-Edda, der sogenannte Codex Upsaliensis, gelangte in die Hände des isländischen Geistlichen, ehe er es 1639 an den dänischen Historiker Stephanius weitergab.

Brynjólfur Sveinsson, der von 1639 bis 1675 das Bischofsamt bekleidete, war, was weniger bekannt ist, auch ein Dichter und zusammen mit Hallgrímur Pétursson schrieb er Kirchenlieder.

Die isländische 1000-Kronen-Banknote zeigt derzeit ein Porträt von ihm.

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