Burg Machland

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Burg Machland
Der Ulrichsberg (Schöllerberg) 1674. Detail im Stich Nr. 126 Closter Baumgartenberg von Georg Matthäus Vischer.

Der Ulrichsberg (Schöllerberg) 1674. Detail im Stich Nr. 126 Closter Baumgartenberg von Georg Matthäus Vischer.

Staat Österreich
Ort Baumgartenberg
Entstehungszeit Frühmittelalter
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 48° 13′ N, 14° 45′ OKoordinaten: 48° 12′ 39,4″ N, 14° 44′ 33,2″ O
Burg Machland (Oberösterreich)
Burg Machland (Oberösterreich)

Die Burg Machland, auch Burg Machlant oder Burg Pongarten genannt, war das östliche Verwaltungszentrum der Herren von Perg und Machland. Sie befand sich im heutigen Baumgartenberg in Oberösterreich. Das entsprechende westliche Verwaltungszentrum war die Burg Perg.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg Machland befand sich auf einem nach Westen vorspringenden Felssporn, früher als Ulrichsberg, neuerdings als Schöllerberg bezeichnet, im Gebiet der heutigen Marktgemeinde Baumgartenberg.

Südlich des Felssporns dehnt sich eine von Wasserläufen durchzogene und weitläufige Ebene bis zur Donau hin aus. Sie wird auch jetzt noch als Machland bezeichnet.

Die ältere Vermutung, dass die Burg sich ehemals in der Ebene auf der Stätte des Klosters Baumgartenberg befunden hätte,[1] ist nicht mehr haltbar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg Machland war Sitz der adeligen Herren von Perg und Machland.[2] Einer der bedeutendsten war Otto von Machland († 1149). Er stiftete 1142 das Zisterzienserkloster Baumgartenberg. Die Zisterziensermönche übernahmen Burg und zugehörige Kirche, errichteten anschließend das Kloster in der Ebene – etwa 350 Meter südlich der Burg – und verwendeten dazu auch Steine von abgebrochenen Mauern der Burg Machland.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Burg sind nur mehr schwache Geländemerkmale erkennbar. Am plateauartigen Gelände der Burg steht nun das neuere, von einer Gartenanlage umgebene Privathaus Baumgartenberg Nr. 10, früher genannt Gartenhäusl. Nach Westen zu grenzt das Plateau an den felsigen Steilabfall. Daneben können in Gräben und Wällen Burggräben und Mauerverläufe vermutet werden.

Ein östlicher Burggraben war noch vor Jahren erkennbar. Er ist nun eingeebnet für einen lokalen Zufahrtsweg. Noch etwas östlicher stand die zur Burg gehörige Filialkirche Hl. Jakob und Ulrich. An ihrem Platz steht nun umgeben von Wiesen und Äckern das Privathaus Baumgartenberg Nr. 11, genannt Ulrichsberghäusl. Reste der Filialkirche sind in das Haus einbezogen und an der Nordseite des Hauses erkennbar. Es besteht kein Denkmalschutz.

Vogelfangplatz Mitterholz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mitterholz, etwa 400 Meter östlich vom Ulrichsberg, finden sich im Wald verborgen auffällige geradlinige Gräben, Gruben und Hügel. Es könnte sich um Reste einer mittelalterlichen Vogeltenne handeln. Lage

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Grüll: Burgen und Schlösser im Mühlviertel. Wien 1962, S. 165.
  • Gemeinde Baumgartenberg (Hrsg.): 850 Jahre Baumgartenberg. Linz 1991, S. 98.
  • Christian K. Steingruber: Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ von N. Grabherr, Version 2023/II, „I/3/1 Machlant (Machland, Ulrichsberg)“, S. 598 (steyr.dahoam.net) und „I/3/5 Mitterholz“, S. 600 (steyr.dahoam.net).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Machland (Baumgartenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Albert Kern: Frühling in Baumgartenberg. BGB-TV-4K-Videoproduktion, 15. Mai 2016 (u. a. mit Schöllerberg/Ulrichsberg, Video auf youtube.com, abgerufen am 29. Jänner 2021).
  • Michael Köck: Pergs verlorene Burgen. In: meinbezirk.at. 24. September 2018, abgerufen am 30. Januar 2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julius Strnadt: Das Land im Norden der Donau. In Archiv für österreichische Geschichte. Vierundzwanzigster Band. Erste Hälfte. Wien 1907, S. 139 (archive.org, abgerufen am 29. Jänner 2021).
  2. Klaus Birngruber: Studien zu den frühen Urkunden des Klosters Waldhausen (1147-1332). Magisterarbeit Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät. Wien 2008, S. 31, Anmerkung 19 (Digitalisat auf univie.ac.at).