Burg Spangenberg
Burg Spangenberg | ||
---|---|---|
Burg Spangenberg - Nordansicht von Burg Erfenstein aus | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Neustadt an der Weinstraße (Waldgemarkung) | |
Entstehungszeit | 11. Jahrhundert | |
Burgentyp | Felsenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | teilrekonstruierte Ruine | |
Geographische Lage | 49° 21′ N, 8° 1′ O | |
|
Die Burg Spangenberg ist die teilrekonstruierte Ruine einer Felsenburg in Rheinland-Pfalz. Sie liegt im Pfälzerwald über dem Elmsteiner Tal in der Nähe der zur Ortsgemeinde Esthal gehörenden Siedlung Erfenstein, befindet sich aber noch auf der Waldgemarkung von Neustadt an der Weinstraße, genauer des Ortsteils Lachen-Speyerdorf. Mit der benachbarten Burg Erfenstein ist sie durch die Sage von der Ledernen Brücke verbunden.
Geschichte
Burg Spangenberg wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Im Jahr 1100 gelangte sie als Lehnsburg durch eine Schenkung des Bischofs in den Besitz des Hochstifts Speyer.
Dem Ritter Diether von Zoller wurde die Burg 1317 als Burgmann anvertraut.
Eberhard von Sickingen wird 1431 Lehensträger der Burg und Heinrich von Remchingen nach ihm 1439.[1]
Historischer Hintergrund der Sage von der Ledernen Brücke ist, dass die beiden Burgen stets verschiedenen Herren gehörten – anfangs Spangenberg wie erwähnt dem Speyerer Fürstbischof und Erfenstein den Leininger Grafen – und in entsprechender Konkurrenz zueinander standen. Als später die Eigentümer gewechselt hatten, kam es schließlich 1470 im Verlauf der Weißenburger Fehde zwischen Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz und seinem Vetter, Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken, zur gegenseitigen Zerstörung beider Burgen, zunächst von Erfenstein, dann von Spangenberg.
1505 wurde im nahegelegenen Wald ein „Stutengarten“ angelegt. Burg Spangenberg, wieder bewohnbar gemacht, fungierte für knapp 100 Jahre als Wohnburg des Stutmeisters. Doch im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde die Burg gleich im ersten Kriegsjahr durch den Heerführer Ernst von Mansfeld erneut zerstört, zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688) dann endgültig durch die Truppen Ludwig XIV., des Königs von Frankreich.
Um 1900 ging die Burgruine in Gemeindeeigentum über. Heute ist sie im Besitz der Stadt Neustadt an der Weinstraße.
Beschreibung
Von der Vorburg (Unterburg) aus zeigt die Ruine auf einem Sandsteinfelsen den befestigten Palas, das Burgtor der Kernburg (Oberburg) und die Schildmauer.
Sage
Einer Sage nach wurde die Burg vom bösen Ritter Kaspar erbaut, den die Bevölkerung den "Wilden Kaspar" nannte. Er und die Tochter des Kaisers waren verliebt ineinander und in der Burg wollte er sich mit ihr verstecken. Damit niemand von der Existenz und dem Ort der Burg wusste lud er alle Handwerker, welche die Burg errichteten zu einem Festmahl in eine Hütte ein. Als diese alle betrunken und satt in der Hütte eingeschlafen waren, zündete Kaspar die Hütte an. Alle die vom Bau der Burg wussten starben im Feuer. Er holte die Tochter des Kaisers zu sich in die Burg und sie lebten jahrelang darin. Eines Tages wanderte ein Pilger durch das Speyerbachtal und entdeckte dabei die Burg. Als er am Tor pochte um nach einen Unterschlupf für die Nacht zu bitten erblasste er beim Anblick der Kaiserstochter, als diese ihm das Tor öffnete. Er wurde herein gebeten und fürstlich bedient. Zusammen mit dem wilden Kaspar schimpften sie über den Kaiser. Am nächsten Morgen wollte der Pilger wieder gehen, doch Kaspar verband ihm die Augen und ritt ihn selbst aus dem Tal hinaus, so dass der Pilger sich den Weg nicht merken könne. Doch der Pilger war der Kaiser selbst. Er holte sein Heer und zog durch das Speyerbachtal bis zur Burg Spangenberg. Kurz bevor er die Burg einnahm stürzten sich der Ritter Kaspar und die Tochter des Kaisers von den Burgmauern in die Tiefen des Tals, sie wollten gemeinsam sterben und den drohenden Strafen entgehen. Beim freien Fall sollen ihre Gewänder wie Fallschirme gewirkt haben und sie "landeten" unverletzt. Sie wurden vom Kaiser festgenommen. Kaspar wurde zum Tod am Galgen verurteilt. Seine Tochter verheiratete der Kaiser mit einem anderen Mann.[2]
Literatur
- Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart, Rolf Übel: Pfälzisches Burgenlexikon, Band 4.1: O-Sp. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern, Kaiserslautern 2007, ISBN 978-3-927754-56-0, S. 505-519.
- Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1674-4, S. 146–151.
- ↑ Walter Herrmann: Auf Rotem Fels, S.168-171, Leinfelden-Echterdingen, 2004, ISBN 3-7650-8286-4
- ↑ Tatjana Stegmann: Ein böser Ritter und des Kaisers Töchterlein in Die Rheinpfalz, Oma Nagutes Pfälzer Sagen, Samstag, 7. Juli 2012
Weblinks
- Commons: Burg Spangenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Verein Burg Spangenberg
- Auszug aus dem pfälzischen Burgenlexikon: Burg Spangenberg
- Burg Spangenberg bei alleburgen.de