Burg Uetersen (I)

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Burg Uetersen (I)
Staat Deutschland
Ort Uetersen (Kloster Uetersen)
Entstehungszeit vor 1234
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 53° 41′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 53° 40′ 55,2″ N, 9° 39′ 28,4″ O
Burg Uetersen (Schleswig-Holstein)
Burg Uetersen (Schleswig-Holstein)

Die sogenannte Burg Uetersen (I) ist eine der beiden abgegangenen Burgen am Rande der Pinnau und befand sich auf den heutigen Gelände des Klosters Uetersen. Sie wurde vor 1234 von den Rittern von Barmstede errichtet und um 1240 von selbigen aufgegeben.[1] Eine weitere Burg (Burg Uetersen (II)) der Ritter befand sich auf dem heutigen Firmengelände von Harles und Jentzsch.

Bei der ehemaligen Niederungsburg handelte es sich vermutlich um eine Hauptburg, die von einem breiten Wassergraben (heute im Volksmund auch „Burggraben“ genannt) umgeben war, und um eine Vorburg bzw. einen Wachturm, der ebenfalls von einem Wassergraben (Bleichengraben) umgeben war.[2][3] Erstmals wurde die Burganlage (Burggraben) um 1234 in einer Schenkungsurkunde von Heinrich II. von Barmstede erwähnt. Weitere Erwähnungen kommen in der Fundatio des Klosters Uetersen (Gründungsgeschichte des Klosters aus dem Jahr 1237) und der Otia Jersbecensia[4](1738) des königl. dän. Kanzleirath und Regierungs- und Obergerichtsadvocaten Jürgen Grube vor.

Erste nachweisbare Forschungen nach der Burganlage wurden von Johann Friedrich Camerer im Jahre 1759 unternommen, der aber keine brauchbaren Spuren der Burganlage fand. Später wurden weitere Forschungen nach der Burganlage unternommen. Anhand von Dokumenten und Urkunden konnte von mehreren Heimatkundlern, Detlef Detlefsen (1891), Hans Ferdinand Bubbe (1932), Hans-Herbert Henningsen (1962), Konrad Struve und Doris Meyn (1968), die Existenz der Burganlage nachgewiesen werden. Erste Oberflächenfunde kamen bei Umgestaltungsarbeiten auf dem Klostergelände im Jahr 2008 zutage. Dabei wurde diverse Irdenware aus dem 13. Jahrhundert gefunden.[5] Eine archäologische Untersuchung durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein steht noch aus.

Literatur und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich Camerer Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern (Theil 2. Nachrichten von dem Stifte und Flecken Uetersen). Flensburg/ Leipzig 1762.
  • Wilhelm Ehlers: Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg. Verlag J.M. Groth, Elmshorn 1922.
  • Hans Ferdinand Bubbe: Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen. Buch 1 und 2. C.D.C. Heydorns, Uetersen 1932 und 1938.
  • Doris Meyn: Die beiden Burgen von Uetersen. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. (ZSHG) 93, 1968, S. 17ff.
  • Elsa Plath-Langheinrich: Kloster Uetersen in Holstein. Wachholtz Verlag, Neumünster 2009, ISBN 978-3-529-02813-7.
  • Hans-Herbert Henningsen: Die Klostereule erinnert sich... Ur-ur-ur-alte Geschichten über das Uetersener Kloster. Heydorn Verlag, Uetersen 2005.
  • Hans-Herbert Henningsen: Der Klostermaulwurf erinnert sich... Ur-ur-ur-alte Geschichten über das Uetersener Kloster. Heydorn Verlag, Uetersen 2009.
  • Hans-Herbert Henningsen: Archäologische Aspekte in Kloster Uetersen. In: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg. 2010, S. 167–210.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doris Meyn: Die beiden Burgen von Uetersen. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. 93, 1968.
  2. Elsa Plath-Langheinrich: Kloster Uetersen in Holstein. 2009, S. 9.
  3. Doris Meyn: Die beiden Burgen von Uetersen. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. 93, 1968, S. 17–20.
  4. Diese beinhaltet historische Nachrichten von dem holsteinischen adeligen Jungfern-Kloster Uetersen, der Alterthum, Güter, Gerechtsame, Privilegien, Aufkünfte und Gewohnheiten und ist mit vielen Dokumenten und Urkunden versehen.
  5. Erkenntnisse aus Scherben. In: Uetersener Nachrichten. 21. Dezember 2008.