Carl von Hasenauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2015 um 09:32 Uhr durch Tlo (Diskussion | Beiträge) (Link für Palais Dumba). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carl von Hasenauer, Büste im KHM
Grab am Wiener Zentralfriedhof

Carl Freiherr von Hasenauer (* 20. Juli 1833 in Wien; † 4. Jänner 1894 ebenda) war ein bedeutender österreichischer Architekt des Historismus in Wien, insbesondere der Wiener Ringstraße. Er schuf Monumentalbauten in effektvollem Neubarock. Zu Lebzeiten wurde er auch der „bauende Makart“ genannt. Carl Hasenauer war Schüler von August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. 1873 wurde er in den Freiherrenstand erhoben.

Hasenauer wurde Chefarchitekt der Wiener Weltausstellung von 1873. Mit Gottfried Semper entwarf er den Hofbautenkomplex mit dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum (1871–1891), das Burgtheater (1874–1888, Grundriss von Semper, Fassadengestaltung von Hasenauer), das Semperdepot und die Neue Hofburg (1881–1894, vollendet 1913), die er, wie auch die von ihm entworfenen Wohnbauten Palais Lützow (1870) und Hermesvilla (1882–1886), mit Innendekorationen im Makartstil versah. An der Ausführung der Bauten war Semper bis 1876 beteiligt. Nach dem Zerwürfnis mit dem einstigen Geschäftspartner Semper leitete Hasenauer die Errichtung der Hofbauten allein.

Hasenauer zeichnet sich durch einen sehr dekorativen Stil (ganz im Sinne Sempers) und durch inszenatorische Begabung aus. Er strebte die Verschmelzung aller Kunstgattungen in einem Gesamtkunstwerk an, ohne die Architektur allein in den Vordergrund zu stellen.

Streitigkeiten über die Urheberschaft bei gewissen Werken zwischen den Anhängern Sempers und Hasenauers sind bis heute nicht ganz ausgetragen, bewegen sich aber mittlerweile nur noch auf einer sachlichen Ebene. Die Prachtbauten der beiden Architekten auf der Wiener Ringstraße sind inzwischen zu Wahrzeichen Wiens geworden.

Hasenauer ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 33). Im Jahre 1894 wurde in Wien Währing (18.Bezirk) und Döbling (19. Bezirk) die Hasenauerstraße nach ihm benannt.

Literatur

Commons: Carl von Hasenauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien