Cethegus

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Cethegus (auch Cetegus[1], griechisch Κέθηγος) war ein römisches Cognomen, das seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. in der Gens Cornelia bezeugt ist. Es ist der Beiname der Familie der patrizischen[2] Cetheger, angeblich weil sie die Toga ohne Tunika trugen, sodass Schultern und Arme frei blieben.[3] Der Name taucht auch bei der Gens Rufia und anderen auf.

Erstmals belegt ist der Name bei Marcus Cornelius Cethegus, Konsul des Jahres 204 v. Chr. Da sein Cousin Gaius Cornelius Cethegus (Konsul des Jahres 197 v. Chr.) diesen Namen ebenfalls führte, wird er mindestens auf einen gemeinsamen Großvater (wahrscheinlich ein Marcus Cornelius Cethegus[4]) zurückgeführt, der um die Zeit des ersten punischen Kriegs gelebt haben müsste.[5] Wahrscheinlich war die cornelische Familie diesen Namens sogar bereits seit Ende der Römischen Königszeit Teil der römischen Oberschicht.[6]

Eine Kontinuität zwischen den republikanischen und den kaiserzeitlichen Cornelii Cethegi gilt als unwahrscheinlich.[7] Möglicherweise sind die kaiserzeitlichen Namensträger eine Seitenlinie der Cornelii Lentuli, Scipionen oder beider.[8][5]

In Inschriften ist der von Cethegus abgeleitete Gentilname Cethegius bezeugt.[2]

Cethegus heißt auch eine Gestalt aus Felix Dahns historischen Roman Ein Kampf um Rom. Sie beruht auf dem historischen Rufius Petronius Nicomachus Cethegus (siehe oben, Gens Rufia). Er wird als beherrschende römische Gegengestalt zu den Königen der Goten dargestellt, der die Goten und Ostrom gegeneinander ausspielen will, um selbst die Herrschaft über Italien zu erringen.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cornelii Cethegi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cicero, Orator 160.
  2. a b Ronald Syme: Personal Names in Annals I-VI. In: The Journal of Roman Studies. Band 39, 1949, S. 6–18, hier S. 11.
  3. Domenico Palombi: Gabii, Giunone e i Cornelii Cethegi. In: Archeologia Classica, Band 66, Heft 5, 2015. S. 253–287. Hier S. 271–273.
  4. Domenico Palombi: Gabii, Giunone e i Cornelii Cethegi. In: Archeologia Classica, Band 66, Heft 5, 2015. S. 253–287. Hier S. 262 f.
  5. a b Edmund Groag: Cornelius 83ff.. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,1, Stuttgart 1900, Sp. 1276 f.
  6. Domenico Palombi: Gabii, Giunone e i Cornelii Cethegi. In: Archeologia Classica, Band 66, Heft 5, 2015. S. 253–287. Hier S. 275–277.
  7. Domenico Palombi: Gabii, Giunone e i Cornelii Cethegi. In: Archeologia Classica, Band 66, Heft 5, 2015. S. 253–287. Hier S. 265.
  8. Conrad Cichorius: Zur Familiengeschichte Seians. In: Hermes, Band 39, Heft 3, 1904. S. 461–471, hier S. 462.