Charles Erskine, Lord Tinwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Charles Erskine, ca. 1750

Charles Erskine of Alva (* 1680 in Alva;[1]5. April 1763 in Edinburgh), auch Areskine, war ein schottischer Jurist, Richter und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Erskine wurde als jüngerer Sohn von Charles Areskine of Alva und dessen Ehefrau Christian Dundas aus Arniston geboren.[1][2][3] Der Urgroßvater des Jungen war John Erskine, Earl of Mar und ehemaliger Schatzkanzler von Schottland.[2] Sein älterer Bruder, Robert Erskine wurde später Leibarzt von Peter dem Großen. Nach unbestätigten Aussagen wurde Charles zuerst auf eine Karriere in der Kirche vorbereitet.[2]

Am 26. November 1700 wurde Charles zu einem von vier „Regents“ (Universitätsleitern) der Universität in Edinburgh ernannt, d. h. er übernahm den Auftrag, an der University of Edinburgh in Rotation mit den drei anderen, semesterweise die Fächer Logik, Ethik, Metaphysik und Naturphilosophie zu lehren.[2][3] Nach dem Act of Union 1707, in dem Schottland eine politische Union mit England einging, verließ Erskine seine Rolle als Regent. Gegen den Willen des verantwortlichen Town Councils hatte Königin Anne eine Regius Professur gestiftet, den Regius Chair of Public Law and the Law of Nature and Nations und Erskine als Professor berufen.[2]

Am 14. Juli 1711 wurde Erskine durch die Faculty of Advocates vor Gericht zugelassen und 1714 wurde er als Richter berufen.[2] Er kaufte den Landbesitz Tinwald im Dumfriesshire und wurde im April 1722 mit der Unterstützung von Charles Douglas als Abgeordneter des Bezirks ins Parlament gewählt.[2] 1727 und 1734 wurde Erskine erneut als Abgeordneter gewählt.[2]

1725 wurde Erskine zum Solicitor General for Scotland ernannt, wobei ihm königlich verbrieft ein Recht zugestanden wurde, das bis dato allein dem Lord Advocate zugestanden worden war: Angträge vor Gericht vorzutragen.[2] Hew Dalrymple, ein Nachkomme von James Dalrymple, 1. Viscount of Stair, protestierte energisch gegen dieses Recht, da es gegen bestehendes Recht verstoße.[2] In Erskines Nachfolge wurde dieses Recht allerdings fast jedem der Amtsinhaber zugestanden.[2]

1737 wurde Erskine in der Nachfolge von Duncan Forbes (1685–1747) zum Lord Advocate berufen, dem höchsten Ankläger in Schottland.[2][3] Im Auswahlprozess setzte er sich dabei gegen Robert Dundas (1685-1753) durch.[3] Bei den Parlamentswahlen von 1741 wurde Erskine zum Vertreter des Burghs Wick ins Parlament entsandt.[2] Die Wahl wurde im folgenden Jahr für ungültig erklärt und Erskine gab sein Amt zugunsten von Robert Craigie aus Glendoick auf.[2] Erskine kehrte zu seinen juristischen Tätigkeiten zurück, wo er bei der ersten Gelegenheit zu einem der Richter im Court of Session ernannt wurde.[2][3] Nach dem Tod von James Mackenzie, Lord Royston, wurde Erskine als Lord Tinwald geadelt und erhielt Roystons Sitz im Richtergremium des höchsten Gerichts in Schottland.[2] 1748 wurde Erskine nach dem Tod von Andrew Fletcher aus Milton zum Lord Justice Clerk ernannt.[2]

Erskine heiratete 1712 Grizel Grierson, die Erbin von Barjag im Dumfriesshire, und nach dem Tod seiner ersten Frau, 1753, Elizabeth, Tochter von William Harestanes aus Craigs, Kirkcudbrightshire, und Witwe von William Maxwell aus Preston.[2] Alle seine Nachkommen entstammten der ersten Ehe.[2] Am 5. April 1763 verstarb Erskine in Edinburgh.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Charles Erskine, Lord Tinwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Charles Erskine, Lord Tinwald, MP. Abgerufen am 17. Mai 2023 (englisch, Genealogische Datenbank im Internet).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t George Fisher Russell Barker: Erskine, Charles. In: Dictionary of National Biography, 1885-1900, Volume 17. Abgerufen am 17. Mai 2023 (englisch).
  3. a b c d e Romney R. Sedgwick: ARESKINE, Charles (1680-1763), of Tinwald and Barjarg, Dumfries, and Alva, Stirling (now in Clackmannan). In: The History of Parliament. The History of Parliament Trust 1964-2020; verwaltet durch das Institute of Historical Research, abgerufen am 17. Mai 2023 (englisch).