Chergach

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Koordinaten: 23° 41′ 47″ N, 5° 0′ 53″ W
Chergach
Chergach-Meteorit, gefunden am Erg Chech; verkrustetes Einzelstück mit 5,7 Gramm.
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Chergach
Authentizität bestätigt
Lokalität
Land Mali
Region Taoudénit (abgetrennt von Region Timbuktu)
Gebiet Erg Chech, Nordnordwest von Taoudenni
Quelle/Dorf El Mokhtar (SW, 17,8 km),[1][2] T[e]ghaza (N, 9,6 km)[3]
Streufeld 20 km in nordöstlicher Richtung
Fall und Bergung
Datum (Fall) 2. oder 3. Juli 2007, tagsüber
beobachtet ja
Datum (Fund) bis Herbst und Winter 2007
Sammlung NMBe (Bern): 115 g, Typus
– Privatbesitz
Beschreibung
Typ Chondrit
Klasse H-Chondrit
Gruppe H5
Masse (total) 100 kg
Schock S3
Verwitterung W0
Referenzen

Der Meteorit Chergach (arabisch تشيرجيك)[4][5] ist ein Gewöhnlicher Chondrit (Gruppe H5), gefallen am 2. oder 3. Juli 2007. Im Herbst und Winter 2007 wurden auf einem Streufeld in der Sandwüste Erg Chech (nördliche Sahara) im NNW von Taoudenni (Mali) etwa 100 Kilogramm an Bruchstücken dieses Meteoriten gesammelt.

Fall und Auffindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wüstennomaden berichteten, dass am 2. oder 3. Juli 2007 tagsüber eine Rauchwolke zu sehen war und auch über einem weiten Gebiet mehrere Detonationen zu hören waren, jedoch wurde kein Feuerball gemeldet. Mehrere Steine fielen vom Himmel. Der Finder der ersten Meteoritenbruchstücke war Ouled Bleila, der jedoch im Oktober desselben Jahres auf dem Rückweg von der Reise zum Chergach-Streufeld bei einem Autounfall ums Leben kam. Nach Angaben der Tuareg aus Algerien erstreckt sich das elliptische Streufeld über mehr als 20 km in nordöstlicher Richtung.[1][6]

Im Herbst und Winter 2007 wurde eine große Anzahl von schmelzverkrusteten Steinen geborgen, die größten haben eine Masse von 17,8 und 13,9 kg, die kleinsten haben etwa 1,5 g. Das bekannte Gesamtgewicht beträgt etwa 100 kg.[1]

Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Troilit ist polykristallin, reich an Silikateinschlüssen, er weist diffuse Grenzen zum vorhandenen Metall auf. Das Schockstadium ist S3, einige Schockadern sind sichtbar; es gibt keine Verwitterung (W0).[1]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Chergach. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  2. El Mokhtar – drinking water (Quelle). Auf: Google Maps. Dazu:
  3. Dorf/Quelle Teghaza, Mali
  4. CHERGACH, Bilder eines Bruchstücks, auf Meteorite Recon.
  5. Chergach Meteorite with Impact Melt, aufgeschnittener Brocken, auf Meteorite Times.
  6. The Meteoritical Bulletin, No. 94, September 2008.