Chuquicamata

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Chuquicamata, die größte Kupfermine der Welt
100 Muldenkipper sind im Einsatz

Chuquicamata ist eine Stadt in der Atacama-Wüste im Norden Chiles, ca. 15 km von der Stadt Calama entfernt. Sie ist bekannt durch den größten Kupfer-Tagebau der Welt mit dem größten künstlich von Menschen angelegten Loch in der Erde.

Geschichte

Das Gebiet wurde schon vor der Ankunft der Spanier durch die Bewohner genutzt. Das Wort Chuquicamata kommt aus der Aymarasprache und stammt wohl von den ersten Einwohnern des Landes. Chile hat die offizielle Kontrolle über das Territorium erst mit dem Salpeterkrieg und den darauf folgenden Verträgen erhalten, jedoch wurden die Kupfervorkommen erst später entdeckt.

Mine

Gründung

Im Jahr 1912 hat die US-Firma Guggenheim Bros. die Mine in Besitz genommen. Ein Jahr später starteten die ersten Arbeiten und im Frühjahr 1915 begann in Chiquicamata die Produktion von elektrolytisch gewonnenem Kupfer. 1923 übertrug Guggenheim Bros. die Mine an die Anaconda Copper Mining Company. Mit der Reform der Verfassung am 11. Juli 1971 wurde die Kupferproduktion verstaatlicht. Seitdem gehört die Mine dem Staatsunternehmen Codelco.

Förderung

Täglich werden aus etwa 180.000 Tonnen Gestein mit einem Kupfergehalt von 1,5% ungefähr 2500 Tonnen hochprozentiges Kupfer gewonnen. Momentan fördert die Mine rund 600.000 Tonnen Kupfer pro Jahr. Der Tagebau ist ungefähr 4.300 m lang und 3.000 m breit und 850 Meter tief. Das entspricht einer Fläche von rund 13 km² und einem theoretischen Volumen von 11km³. Die Mine soll in den nächsten Jahren bis auf 1,3 km vertieft werden. Statische Probleme und eine tektonische Verschiebung, die genau durch die Mine verläuft, verhindern eine noch größere Tiefe.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Rund 22.000 Arbeiter sind in der Mine beschäftigt. Die Mine wird bald das Stadtgebiet Chuquicamatas erreichen. Der aus der Kupfergewinnung resultierende Feinstaub ist die Ursache für viele Krankheiten (typisch sind Staublungen, Asthma und einige Krebsarten). Da Chile internationalen Umweltabkommen beigetreten ist, sollen die Bewohner bis 2007 nach Calama umgesiedelt werden, um die Gefahr für die Gesundheit der Menschen zu verringern. Das Stadtgebiet wird dann mit Abraum zugeschüttet. Wenn etwa 2012 das Kupfer an der Oberfläche erschöpft ist, wird die Produktion unter Tage weiterbetrieben.

Die Kupferproduktion ist der größte Umweltverschmutzer im Umkreis. Die Arsen und andere giftige Chemikalien enthaltenden Abwässer wurden jahrzehntelang direkt in die Wüste entsorgt und verseuchten die Landschaft. Heutzutage wird ein Teil der Abwässer für die Produktion wieder aufbereitet, da Wasser in der Wüste nur unzureichend vorhanden ist und somit teuer herangeschafft werden muss.

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