Sumpfsackspinne

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Sumpfsackspinne

Sumpfsackspinne (Clubiona stagnatilis), Weibchen

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Sackspinnen (Clubionidae)
Gattung: Eigentliche Sackspinnen (Clubiona)
Art: Sumpfsackspinne
Wissenschaftlicher Name
Clubiona stagnatilis
Kulczynski, 1897

Die Sumpfsackspinne (Clubiona stagnatilis) ist eine Spinnenart aus der Familie der Sackspinnen. Die Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet, wird in Deutschland aber nur regional häufiger gefunden.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sumpfsackspinne zählt zu den kleineren Arten der Gattung Clubiona in Mitteleuropa. Männchen haben eine Körperlänge von 4 bis 7 mm, Weibchen erreichen 5–9 mm. Der Vorderkörper (Prosoma) ist einfarbig hellbraun und wird nach vorn dunkel rötlich schwarz, die Cheliceren sind schwarzbraun. Der Hinterkörper (Opisthosoma) ist einfarbig rotbraun, die hellere Bauchseite ist seitlich durch eine hellere Linie von der Oberseite abgegrenzt. Die Beine sind einfarbig gelblich braun und spärlich dunkel bestachelt.

In Mitteleuropa gibt es eine Reihe sehr ähnlicher Arten der Gattung; die sichere Bestimmung der Art ist daher nur durch die makroskopische Untersuchung der Geschlechtsorgane (genitalmorphologisch) möglich.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sumpfsackspinne besiedelt große Teile der Paläarktis von Irland nach Osten bis in den Osten Sibiriens. In Nord-Süd-Richtung reicht die Verbreitung von Skandinavien bis Mittel-Italien und Rumänien, weiter im Osten bis in das mittlere Afghanistan. Die Art fehlt in Europa in Island sowie in weiten Teilen des Mittelmeerraumes, so kommt sie in Portugal, Spanien und Griechenland nicht vor.[1] Das Verbreitungsgebiet ist weitestgehend auf die gemäßigte Zone beschränkt. Die Art bewohnt in Mitteleuropa feuchte Wälder, sumpfige Offenlandschaften, Gewässerufer und Moore.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sumpfsackspinne hält sich in der niedrigen, grasigen Vegetation auf, geschlechtsreife Tiere sind von Mai bis Oktober zu finden. Die Wohngespinste der Art sind recht auffällig. Die Spinne knickt hierzu einen Grashalm doppelt, der entstehende Innenraum wird mit Gespinst ausgekleidet. Hier legen die Weibchen auch den Eikokon ab, der bis zum Schlupf der Jungspinnen bewacht wird.

Wohngespinst einer Sumpfsackspinne in einem doppelt geknickten Grashalm

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sumpfsackspinne ist in geeigneten Habitaten häufig. Sie ist in Deutschland weit verbreitet, wird aber nur regional häufiger gefunden.[2] In der Roten Liste Deutschlands wird die Sumpfsackspinne als „gefährdet“ eingestuft.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ralph Platen, Bodo von Broen, Andreas Herrmann, Ulrich M. Ratschker, Peter Sacher: Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione des Landes Brandenburg (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones) mit Angaben zur Häufigkeit und Ökologie. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8, Heft 2 (Beilage); 1999.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sumpfsackspinne – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karte zur weltweiten Verbreitung von Clubiona stagnatilis von der British Arachnological Society
  2. Atlas der Spinnentiere Europas: Nachweise von Clubiona stagnatilis