Curium(IV)-oxid

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Kristallstruktur
Struktur von Curium(IV)-oxid
_ Cm4+ 0 _ O2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Gitterparameter

a = 536 pm

Koordinationszahlen

Cm[8], O[4]

Allgemeines
Name Curium(IV)-oxid
Andere Namen

Curiumdioxid

Verhältnisformel CmO2
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12016-67-0
EG-Nummer 234-612-6
ECHA-InfoCard 100.031.453
Wikidata Q1144615
Eigenschaften
Molare Masse je nach Isotop: 270–284 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

380 °C (Zersetzung)[2]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

167 ± 5 J·(mol·K)−1[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Curium(IV)-oxid (auch Curiumdioxid) ist eine chemische Verbindung der Elemente Curium und Sauerstoff. Es besitzt die Summenformel CmO2. Da alle Isotope des Curiums nur künstlich hergestellt sind, besitzt es keine natürlichen Vorkommen. Es entsteht unter anderem implizit in Kernreaktoren beim Bestrahlen von Urandioxid (UO2) bzw. Plutoniumdioxid (PuO2) mit Neutronen.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Curium(IV)-oxid kann direkt aus den Elementen dargestellt werden. Hierzu wird metallisches Curium an Luft oder in einer Sauerstoffatmosphäre geglüht.[5]

Für Kleinstmengen bietet sich das Glühen von Salzen des Curiums an. Meistens werden hierzu Curium(III)-oxalat (Cm2(C2O4)3) oder Curium(III)-nitrat (Cm(NO3)3) herangezogen.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Umsetzung von Curium(III)-oxid (Cm2O3) unter Sauerstoffatmosphäre bei 650 °C dar.[6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Physikalische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Curium(IV)-oxid ist ein schwarzer Feststoff. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Fluorit-Struktur in der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 und die Koordinationszahlen sind Cm[8], O[4]. Der Gitterparameter beträgt 536 pm.[7] Die Bildungsenthalpie bei 25 °C wird auf 167 ± 5 J/(mol·K) geschätzt.[4]

Chemische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung beginnt ab etwa 380 °C sich zu zersetzen. Hierbei wird zunächst unter Sauerstoffabgabe eine Verbindung der Summenformel CmO1,95 gebildet, aus welcher ab 430 °C unter Reduktion Curium(III)-oxid entsteht.[2] Unter Sauerstoffatmosphäre ist Curiumdioxid jedoch auch bei höheren Temperaturen stabil (siehe auch Darstellung).

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gregg J. Lumetta, Major C. Thompson, Robert A. Penneman, P. Gary Eller: Curium (Memento vom 17. Juli 2010 im Internet Archive), in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 1397–1443 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_9).
  2. a b W. C. Mosley: Phases and Transformations in the Curium-Oxygen System, in: J. Inorg. Nucl. Chem., 1972, 34 (2), S. 539–555 (doi:10.1016/0022-1902(72)80434-2).
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b R. J. M. Konings: Thermochemical and Thermophysical Properties of Curium and its Oxides, in: J. Nucl. Mater., 2001, 298 (3), S. 255–268 (doi:10.1016/S0022-3115(01)00652-3).
  5. L. B. Asprey, F. H. Ellinger, S. Fried, W. H. Zachariasen: Evidence for Quadrivalent Curium: X-Ray Data on Curium Oxides, in: J. Am. Chem. Soc., 1955, 77 (6), S. 1707–1708 (doi:10.1021/ja01611a108).
  6. M. Noé, J. Fuger: Self-radiation effects on the lattice parameter of 244CmO2, in: Inorg. Nucl. Chem. Lett., 1971, 7 (5), S. 421–430 (doi:10.1016/0020-1650(71)80177-0).
  7. J. C. Wallmann: A Structural Transformation of Curium Sesquioxide, in: J. Inorg. Nucl. Chem., 1964, 26 (12), S. 2053–2057 (doi:10.1016/0022-1902(64)80149-4).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gregg J. Lumetta, Major C. Thompson, Robert A. Penneman, P. Gary Eller: Curium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 1397–1443 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_9).