Conrad Murray

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Conrad Robert Murray (* 19. Februar 1953 in Saint Andrew, Grenada) ist ein in den USA praktizierender Arzt und Kardiologe, der hauptsächlich durch den Tod des Sängers Michael Jackson einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.

Leben

Conrad Murray wuchs die ersten sieben Lebensjahre bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Saint Andrew auf der Insel Grenada auf. Danach zog er zu seiner Mutter nach Trinidad und Tobago, wo er die Schule besuchte. Nach der High School arbeitete er ehrenamtlich als Grundschullehrer. Später verdiente er sein Geld als Antragsprüfer bei einer Versicherung und als Zollbeamter um seine Hochschulausbildung finanzieren zu können.[1]

1980 übersiedelte er nach Houston, USA. In Houston besuchte er die Texas Southern University, danach studierte er Medizin am Meharry Medical College in Nashville. Er schloss sein Medizinstudium im Jahr 1989 ab und war berechtigt in den Staaten Texas, Kalifornien und Nevada Medizin zu praktizieren.[1]

Weitere Stationen in seiner Aus- und Weiterbildung waren die Mayo Clinic in Minnesota, das Loma Linda University Medical Center in Kalifornien und die University of Arizona. Nach seinem Studium kam er nach Kalifornien zurück und arbeitete am Sharp Memorial Hospital in San Diego.[1]

1999 machte sich Murray in Las Vegas selbstständig und eröffnete seine Privatpraxis. 2006 zog es ihn zum Acres Homes Heart and Vascular Institute in Houston.[1]

Conrad Murray wurde über ein Dutzend Mal verklagt, unter anderem wegen Vertragsbruchs und unterlassener Kinderunterhaltszahlung, jedoch nie wegen eines Behandlungsfehlers.[2] Er lebt mit seiner Ehefrau, ebenfalls eine Ärztin, einem Sohn und einer Tochter in einem Haus an einem Golfplatz in Las Vegas. [3]

Leibarzt von Michael Jackson

Murray lernte Michael Jackson 2006 in Las Vegas kennen, als er eines seiner Kinder wegen einer Erkrankung behandelte. Sie freundeten sich an. Für seine kommende Konzerttour im Jahr 2009 engagierte Jackson Murray als seinen Leibarzt für ein Gehalt von 150.000 US-Dollar pro Monat.[4]

Anklage nach Tod von Michael Jackson

Über Murray wird seit dem Tod des Sängers insbesondere in den amerikanischen Medien rege berichtet. Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles ermittelt gegen ihn, weil er Michael Jackson das Narkosemittel Propofol verabreicht hatte, wie er in einer eidesstattlichen Versicherung gegenüber der Polizei selbst angab. [2] Eine akute Vergiftung durch Propofol gilt als die Todesursache des Sängers laut eines Autopsieberichts. Auch spielten andere Beruhigungsmittel eine Rolle, vor allem das Medikament Lorazepam.[5]

Am 8. Februar 2010 klagte die Staatsanwaltschaft von Los Angeles Murray wegen fahrlässiger Tötung an. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. Murray plädierte vor Gericht auf „nicht schuldig“ und wurde gegen eine Kaution von 75.000 US-Dollar und der Abgabe seines Passes freigelassen. Er darf weiterhin seinen Beruf als Arzt ausüben, aber bestimmte Medikamente weder besitzen noch verschreiben.[6][7]

Einzelnachweise

  1. a b c d The Biography Channel: "Dr. Conrad Murray Biography" Seite 1 (englisch) Abgerufen am 9. Februar 2010.
  2. a b New York Times: "Differing Sides of Physician Who Tended to Jackson" (englisch) Artikel vom 26. September 2009.
  3. Welt Online: "Der Arzt, dem Michael Jackson vertraute" Artikel vom 8. Februar 2010.
  4. The Biography Channel: "Dr. Conrad Murray Biography" Seite 2 (englisch) Abgerufen am 9. Februar 2010.
  5. Financial Times Deutschland: "Michael Jackson wurde vergiftet" Artikel vom 28. August 2009.
  6. Spiegel Online: "Michael Jacksons Arzt wegen fahrlässiger Tötung angeklagt" Artikel vom 8. Februar 2010.
  7. New York Times: Presseerklärung des Los Angeles County District Attorney's Office: "Jackson physician charged" (englisch) Artikel vom 8. Februar 2010.