Niederliegender Geißklee

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Niederliegender Geißklee

Niederliegender Geißklee (Cytisus decumbens)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Genisteae
Gattung: Geißklee (Cytisus)
Art: Niederliegender Geißklee
Wissenschaftlicher Name
Cytisus decumbens
(Durande) Spach

Der Niederliegende Geißklee (Cytisus decumbens), auch Gelber Kriechginster oder Kissenginster genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Geißklee (Cytisus) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Der Niederliegende Geißklee ist ein 10 bis 30 cm hoher Strauch mit niederliegenden oder aufsteigenden, verzweigten Ästen, die leicht kantig und behaart sind. Die wechselständigen, fast sitzenden Laubblätter sind ganzrandig, eiförmig und werden bis zu 20 mm lang. Die Unterseite ist abstehend behaart. Nebenblätter sind nicht vorhanden.

Die ein bis vier Blüten sitzen in den Blattachseln zusammen. Die Blüten sind gestielt, die Stiele erreichen bei Vollblüte die zwei- bis vierfache Länge des Kelches. Der Kelch ist zerstreut abstehend behaart, glockenförmig sowie tief zweilippig mit kurzen, unterschiedlich langen Zähnen. Die Krone ist 12 bis 16 mm lang und gelb. Fahne und Schiffchen sind kahl, das Schiffchen ist so lang wie Fahne und Flügel zusammen. Die dicht behaarte Hülsenfrucht ist 20 bis 40 mm lang. Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.[1]

Diese Art kommt von den Pyrenäen bis zum Balkan vor, sowie im südlichen Jura, in den Südalpen und im Apennin. Sie ist vorwiegend in der montanen Höhenstufe zu finden, bis zu Höhenlagen von 1500 m. Hier besiedelt sie Trocken- und Halbtrockenrasen, auch Waldränder auf kalkhaltigem Untergrund. In der Schweiz wird diese Art in der Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet eingestuft, Ursachen sind Verbuschung und intensive Beweidung.[2] Pflanzensoziologisch ist sie in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Brometalia.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]

Taxonomie und Systematik

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Der Niederliegende Geißklee wurde 1782 von Jean François Durande unter dem Namen Spartium decumbens erstbeschrieben.[5] Édouard Spach überführte ihn 1845 in die Gattung Cytisus.[6] Cytisus decumbens (Durande) Spach wird innerhalb der Gattung Cytisus in die Sektion Corothamnus (W.D.J.Koch) Nyman gestellt.[1] Weitere Synonyme sind: Corothamnus decumbens (Durande) K.Koch, Genista decumbens (Durande) Willd., Genista prostrata Lam., Genista pedunculata L'Hér., Genista pedunculata L'Hér. subsp. decumbens (Durande) Gams.[1]

Es gibt eine besondere Unterart: Cytisus decumbens subsp. pindicola (Bald.) K.I.Chr. (Syn.: Cytisus decumbens var. pindicola (Bald.) Hayek, Corothamnus medius (Halácsy) Skalická, Cytisus medius Halácsy) ist eine an Serpentinit gebundene Sippe im Epirus (Griechenland) mit jung dicht abstehend behaarten, reif kahlen Hülsenfrüchten.[7][8]

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Neue bearbeitete Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10558-1, S. 136.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 581.

Einzelnachweise

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  1. a b c Salvador Talavera: Cytisus. In: Santiago Castroviejo, Salvador Talavera, Carlos Aedo, Carlos Romero Zarco, Llorenç Sáez, Francisco Javier Salgueiro, Mauricio Velayos (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Vol. VII(1). Leguminosae (partim). Real Jardín Botánico, C.S.I.C., Madrid 1999, ISBN 84-00-07821-7, S. 179–180 (PDF-Datei, Zusammenstellung der Synonyme aus dem Register).
  2. Daniel M. Moser: EN Cytisus decumbens (Durande) Spach – Niederliegender Geissklee – Fabaceae. In: Christoph Käsermann, Daniel M. Moser (Hrsg.): Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern 1999, S. 114–115 (PDF-Datei).
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 581.
  4. Cytisus decumbens (Durande) Spach In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. März 2021.
  5. Jean François Durande: Flore de Bourgogne. Band 1, L. N. Frantin, Dijon 1782, S. 299 (online).
  6. Édouard Spach: Revisio generis Genista (suite). In: Annales de Sciences Naturelles, Botanique, Série 3. Band 3, Nr. 2–3, 1845, S. 102–158 (hier: S. 156).
  7. Panayiotis Dimopoulos, Thomas Raus, Erwin Bergmeier, Theophanis Constantinidis, Gregoris Iatrou, Stella Kokkini, Arne Strid, Dimitrios Tzanoudakis: Vascular Plants of Greece: An Annotated Checklist. (= Englera. Band 31). Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem/Hellenic Botanical Society, Berlin/Athen 2013, ISBN 978-3-921800-88-1, S. 93.
  8. Arne Strid: Cytisus. In: Arne Strid (Hrsg.): Mountain Flora of Greece. Volume One. Volume 1. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1986, ISBN 0-521-25737-9, S. 447 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Niederliegender Geißklee (Cytisus decumbens) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien