Dadaab

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Dezember 2011 um 09:06 Uhr durch Slick (Diskussion | Beiträge) (Änderung 97181224 von Slick wurde rückgängig gemacht. Formatfehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dadaab
Basisdaten
Koordinaten 0° 3′ N, 40° 19′ OKoordinaten: 0° 3′ N, 40° 19′ O
Dadaab (Kenia)
Dadaab (Kenia)
Dadaab

Dadaab ist eine Ortschaft in der North-Eastern-Region Kenias, etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt. Die einheimische Bevölkerung besteht vorwiegend aus nomadischen Kamel- und Ziegenhirten. Den größten Anteil der Einwohner machen jedoch die Flüchtlinge aus, die seit Anfang der 1990er Jahre wegen Bürgerkrieg und Hunger aus Somalia gekommen sind und in drei Lagern untergebracht sind.

Die Wirtschaft des Ortes Dadaab konzentriert sich im Wesentlichen auf Dienste für die Flüchtlinge. Dadaab ist Hauptort der Division Dadaab, die zum Garissa District gehört.

Somalische Flüchtlingskinder in einer Schule in Dadaab

Flüchtlingslager

Das UNHCR unterhält in Dadaab zusammen mit anderen Hilfsorganisationen die Flüchtlingslager Hagadera, Ifo and Dagahaley. Nach Ausbruch des somalischen Bürgerkrieges und einer damit verbundenen Hungersnot im Süden Somalias hielten sich in der ersten Hälfte der 1990er Jahre bis zu 400.000 somalische Flüchtlinge in Kenia und dort größtenteils in Dadaab auf. 2006 waren es noch etwa 135.000. Die Übrigen waren nach Somalia zurückgekehrt oder wurden – so im Falle von 12.000 Flüchtlingen von der ethnischen Minderheit der somalischen Bantu – in andere Staaten umgesiedelt.

Im Januar 2007 schloss Kenia seine Grenze zu Somalia auch für Flüchtlinge weitgehend, da es den Zustrom von islamistischen Kämpfern der Union islamischer Gerichte fürchtet. Aufgrund schwerer Kämpfe in Somalia stieg die Zahl der Flüchtlinge seit 2007 dennoch wieder an. Im Januar 2009 hatten die Lager in Dadaab rund 244.000 Einwohner[1]. Davon stammten die meisten aus den grenznahen Regionen Jubbada Hoose, Jubbada Dhexe und Gedo in Südsomalia[2], Neuankömmlinge kamen vor allem aus der heftig umkämpften Hauptstadt Mogadischu.

Die hohe Einwohnerdichte führte zu einer schlechteren Sicherheits-, Versorgungs- und Gesundheitssituation, so kam es 2007 zu zwei sowie 2011 zu einer Choleraepidemie, und die Anzahl sexueller Übergriffe hat sich zwischen 2007 und 2008 verdoppelt. Daher ist der Bau eines vierten Lagers geplant, und ein Teil der Flüchtlinge soll nach Kakuma verlegt werden.[1]

Quellen

Commons: Dadaab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise:

  1. a b IRIN News: Kenya: Camp resources stretched by influx of Somali refugees
  2. IRIN News: Kenya-Somalia: Waiting in Dadaab for peace in Somalia