Dedo I. (Lausitz)

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Dedo II. von der Ostmark († 1075) war ein Sohn von Markgraf Dietrich II. von der Ostmark und Bruder von Bischof Friedrich I. von Münster und Graf Thimo von Wettin. Sein Geburtsdatum ist wie das der meisten Wettiner dieser Zeit unbekannt. Er war mit Oda, der Tochter des 1030 verstorbenen Markgrafen Thietmar II. von der Ostmark und Witwe von Graf Wilhelm III. von Weimar-Orlamünde verheiratet. Im Jahr 1046 wurde Dedo Markgraf der Ostmark.

Leben

Dedo II. wurde nach den Altaicher Annalen aus dem Jahre 1046 von Kaiser Heinrich III. mit zwei Markgrafschaften belehnt: die Ostmark und als zweite die Landschaft Lusici, die Niederlausitz. Im weiteren Zeitverlauf bildeten sie nachher eine Einheit, aber in der Mitte des 11. Jahrhunderts waren es noch zwei verschiedene Machtbereiche.

1069, also noch vor der 1073 beginnenden sächsischen Adelsrevolte, kam es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Heinrich IV. und Markgraf Dedo II., in welcher es um den Versuch Dedos ging, Güter, darunter auch königliche, gewaltsam an sich zu bringen. Außerdem ist der Konflikt mit dem König auch mit den in den Altaicher Annalen angedeuteten Spannungen ostsächsischer Adliger einerseits und dem Salier andererseits in Verbindung zu bringen, weil sich diese in ihren Rechten eingeschränkt fühlten. Als Reaktion auf des Wettiners Aktionen zog Heinrich IV. ein Heer zusammen und führte es durch Thüringen und Sachsen. Hilfe bekam Dedo in diesen Konflikt von seinen Schwiegersohn Graf Albrecht von Ballenstedt. Nach der Eroberung der zwei Burgen Burgscheidungen und Beichlingen, in welche Dedo Mannschaften gelegt hatte, sah der Markgraf die Aussichtslosigkeit der Situation ein und ergab sich. In Folge des Aufstandes ließ ihn der König gefangennehmen und er musste umfangreichen Besitz abgeben. Überdies wurde er abgesetzt und sein Sohn Dedo III. als Markgraf der Ostmark eingesetzt. Nach der Ermordung Dedos III. im gleichen Jahr, versöhnten sich Heinrich IV. und Dedo II. und er bekam das Markgrafenamt zurück.

Im Jahre 1073 erhoben sich die Fürsten Ostsachsens gegen den Salier, zu ihnen gehörte auch Dedo II. Auf Grund der Erfahrungen von 1069 zählte er zu den gemäßigteren Fürsten, denn er bemühte sich in Goslar darum, den Zorn der anwesenden Fürsten auf Heinrich IV. zu mildern. Bis zu dem im Februar 1074 geschlossenen Frieden schien Dedo II. die Seiten gewechselt zu haben, denn als danach die Kämpfe wieder begannen, hielt er sich aus denselben heraus. 1075 sorgte Dedo II. im Auftrag des Königs für den Schutz des russischen Großfürsten Isjaslaw I., der in Sachsen weilte. Trotzdem musste Dedo II. seinen Sohn, den späteren Markgrafen Heinrich I., als Geisel stellen. Nach längerer Krankheit, ist Dedo II. dann 1075 gestorben.

Nachkommen

  1. Dedo III. († 1069), Markgraf der Ostmark
  2. Adelheid, verheiratet mit Ernst, Markgraf von Österreich
  3. Agnes, verheiratet mit Friedrich, Pfalzgraf von Sachsen
  4. Heinrich I. († 1103), Markgraf von Meißen und der Ostmark, verheiratet mit Gertrud, Tochter von Markgraf Ekbert II.
  5. Konrad

Literatur

  • Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner - Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Köln, Weimar, Wien, 1997, ISBN 3-412-08697-5

Weblinks