Deltoptychius

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Deltoptychius

Menaspis armata und Deltoptychius

Zeitliches Auftreten
Mississippium bis Pennsylvanium
345 bis 299 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Unterklasse: Holocephali
Ordnung: Menaspiformes
Familie: Deltoptychiidae
Gattung: Deltoptychius
Wissenschaftlicher Name
Deltoptychius
Morris und Roberts, 1862

Deltoptychius ist eine ausgestorbene Knorpelfischgattung aus dem Karbon. Sie gehört zu den Holocephali und lebte als nektobenthischer Räuber.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Deltoptychius bestehen zwei Subtaxa Deltoptychius acutus Mcoy 1855 und Deltoptychius gibberuius Davis 1883, die in die Familie Deltoptychiidae eingereiht werden. Carroll (1988) zählt jedoch Deltoptychius zu den Menaspidae.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deltoptychius ähnelte in seiner Erscheinung, obwohl er im Karbon lebte, sehr stark den heutigen Seekatzen (Chimaeriformes). Er besaß einen langen, peitschenartigen Schwanz und hatte große, flügelartige Brustflossen, mit denen das Tier durchs Wasser glitt. Dank seiner großen Augen konnte er auch im Tiefenwasser jagen. Die soliden, aber relativ dünnen Zahnplatten eigneten sich zur Zerkleinerung hartschaliger Beute wie Krebsen und Muscheln.[2]

Das wichtigste anatomische Merkmal von Deltoptychius, das er mit sämtlichen Holocephali gemein hat, ist die holostyle Verschmelzung seines Palatoquadratums, einziges Element des Oberkiefers bei Knorpelfischen, mit dem Gehirnschädel. Frontale Klaspern sind sehr reduziert oder fehlen. Die Tiere besitzen sexuellen Dimorphismus, wobei die Männchen wesentlich kleiner, zierlicher und kantiger gebaut sind als die Weibchen, jedoch vor der hinteren Klasper ein Tenaculum aufweisen.

Die Unterkieferaufhängung ist wie bei allen Chimaeriformes holostyl.[3] Der Kiefer bildet mit der Körperlängsachse einen Winkel. Die Bögen des Unterkiefers divergieren mit nahezu 90°. Bei geschlossener Position kommt der Vorderkiefer oberhalb des Kiefergelenks zu liegen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carroll, Robert L.: Vertebrate Paleontology and Evolution. W. H. Freeman and Company, New York 1988, ISBN 0-7167-1822-7.
  • Jordan, D. S.: The Genera of Fishes and a Classification of Fishes. Stanford University Press, 1963, S. 1–816.
  • Sepkoski, J. J.: A compendium of fossil marine animal genera. In: Bulletins of American Paleontology. Band 363, 2002, S. 1–560.
  • Woodward, A. S.: Catalogue of the Fossil Fishes in the British Museum (Natural History) Part 1. 1889, S. 1–613.
  • Zangerl, R.: Chondrichthyes I. Paleozoic elasmobranchs. In: H. P. Schultze (Hrsg.): Handbook of Paleoichthyology. Vol. 3 Elasmobranchi. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1981.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carroll, Robert L.: Vertebrate Paleontology and Evolution. W. H. Freeman and Company, New York 1988, ISBN 0-7167-1822-7.
  2. Palmer, D.: The Marshall Illustrated Encyclopedia of Dinosaurs and Prehistoric Animals. Marshall Editions, London: 1999, ISBN 1-84028-152-9, S. 29.
  3. Bendix-Almgreen, S. E.: The anatomy of Menaspis armata and the phyletic affinities of the menaspid bradydonts. In: Lethaia. Band 4, 1971, S. 21–49.