Direct Media Interface
Direct Media Interface (Direkte Medienschnittstelle, abgekürzt DMI) ist ein Bus auf dem Motherboard, die einen Intel-Prozessor mit dem zugehörigen Chipsatz verbindet.
Funktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]DMI ist eine Schnittstelle zwischen der Northbridge und der Southbridge. Über die Northbridge sind der Hauptprozessor (CPU), der Arbeitsspeicher (RAM) und der AGP-Steckplatz der Grafikkarte angebunden. Die Southbridge kontrolliert die I/O-Schnittstellen wie Festplatten-, USB- oder Netzwerk-Schnittstellen.
Die Northbridge wird neuerdings auch Memory Controller Hub (Verteilender Arbeitsspeicherverwalter) genannt, weil über diesen Verteiler Informationen zwischen Prozessor und Arbeitsspeicher verarbeitet werden. Die entsprechende Bezeichnung der Southbridge ist I/O Controller Hub (Eingabe-Ausgabe-Verteiler) gemäß ihrer Verteilerfunktion für ein- und ausgegebene Informationen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Geschwindigkeit von 266 MByte/s war das seit 1999 eingeführte Hub Interface (vgl. Intel ICH, Abschnitt ICH5) insbesondere für Gigabit-Netzwerkkarten zu langsam geworden, so dass diese unter Umgehung des Hub Interface mit einer eigenen Datenleitung an die Northbridge angeschlossen wurden. Bei dem im Juli 2004 auf den Markt gebrachten Intel-9xx-Serie-Chipsatz wurde im Zusammenhang mit der Einführung von PCI Express die Verbindung zwischen North- und Southbridge vom Hub Interface auf das 2,0 GB/s schnelle Direct Media Interface umgestellt.[1]
Unterstützung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Northbridge-Geräte unterstützen DMI:
- Intel 915, 925, 945, 955 und 965
- Intel P35, P45 und P55
- Intel X38, X48 und X58
Folgende Southbridge-Geräte unterstützen DMI:
- ICH6, ICH7, ICH8, ICH9 und ICH10
- PCH
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe Brinkschulte, Theo Ungerer: Mikrocontroller und Mikroprozessoren. Springer, Berlin 2007.
- Patrick Rogers: PC Architecture A Complete Course. Global Media, Delhi 2007.
- Klaus Wust: Mikroprozessortechnik: Grundlagen, Architekturen und Programmierung von Mikroprozessoren, Mikrocontrollern und Signalprozessoren. Vieweg, Wiesbaden 2008.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nvidia muss sich im Chipsatz-Markt neu positionieren. In: heise-online. 15. Juli 2008, abgerufen am 15. Dezember 2009.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frank Hüber: 925X und 915 Express - Die Grundlagen (3/11): Zu modern für das Hier und Jetzt? abgerufen am 15. Dezember 2009.